Die beiden Künstlerinnen Beate Axmann (Haslach) und Gabriele Schuller (Hausach) arbeiten seit Februar an einem einzigartigen Projekt, das am 1. Oktober im Rahmen einer Ausstellung des Kunstvereins Mittleres Kinzigtal zu sehen sein wird.
Was 2021 mit einer Live-Performance am Atelier von Gabriele Schuller begonnen und sich in der gemeinsamen Pop-Up-Galerie „Fokus Kunst“ in Offenburg fortgesetzt hatte, findet jetzt seine weitere Entwicklung.
Den Ausschlag dazu gab die relativ kurzfristige Absage einer Künstlerin, die eigentlich für die Einzel-Ausstellung des Kunstvereins im Oktober eingeplant war. „Normalerweise planen Künstler ihre Ausstellungen zwei Jahre im Voraus“, erklärte Gabriele Schuller beim Atelier-Besuch die Relativität von kurzfristig. Deshalb sei es auch schwierig gewesen, einen adäquaten Ersatzkünstler mit entsprechender Auswahl an Werken zu finden. Also hätten sich die beiden Frauen für eine weitere Zusammenarbeit entschieden, dieses Mal unter dem Titel: „Nähe und Distanz“.
Trotz ihrer völlig unterschiedlichen Arbeitstechniken sind erste faszinierende Gemeinschaftswerke entstanden, denen bis Oktober weitere folgen werden. „Den Titel haben wir gewählt, weil wir immer wieder einmal zusammen arbeiten, und dann aber auch wieder die eigene künstlerische Entwicklung und entsprechende Ausstellungsmöglichkeiten verfolgen“, erklärte Beate Axmann dazu.
Beide künstlerische Handschriften in einem Werk vereint
Wie bereits bei der Live-Performance gehe es auch jetzt wieder darum, die eigenen Grenzen zu überwinden, sich auf den anderen einzulassen und das Eingreifen in das eigene Werk zuzulassen. Begleitet wird der Entstehungsprozess eines Bildes von konstruktiven Diskussionen und von Überlegungen zur Weiterentwicklung des Werkes. Schließlich soll am Ende eine Komposition der Arbeitsstile und Ausdrucksformen entstehen, in der sich beide Künstlerinnen wieder finden und die für beide stimmig ist. Wie gut das funktioniert hatte sich bereits während der Zeit der Pop-Up-Galerie gezeigt, als sie den Auftrag für ein gemeinsames Werk bekamen. „Der Auftraggeber wollte unsere beiden künstlerischen Handschriften in einem Werk vereint haben“, blickte Gabriele Schuller zurück. Auch die neuen Werke zeigen ihre eher strukturierte und gegenständliche Arbeitsweise, die farbintensiv vor allen Dingen den Mensch in der Gesellschaft im Fokus hat.
Beate Axmann arbeitet dagegen eher intuitiv und expressiv, ihre Werke entstehen meist in themenbezogenen Serien. Für sie selbst hat sich durch das Arbeiten in der Atelier-Atmosphäre von Gabriele Schuller auch etwas verändert. „In den vergangenen drei Jahren habe ich überwiegend in schwarz-weiß gemalt. Jetzt habe ich wieder mehr zur Farbe gefunden“, erzählte sie abschließend.
Gemeinsames Schaffen
Für die gemeinsame Ausstellung im Haslacher Kloster befinden sich die Künstlerinnen Beate Axmann und Gabriele Schuller in einem gemeinsamen Arbeitsprozess. Die jeweiligen Arbeiten beider Künstlerinnen kennt man im Kinzigtal und weit darüber hinaus, jetzt werden sie Bildern entweder vereint – oder streng getrennt gegenüber gestellt.