Auch wenn sich die farbliche Außengestaltung und das Bildmotiv noch ändern werden, dieser Entwurf der Firma Rebholz vermittelt einen ersten Eindruck vom geplanten Bau. Foto: Rebholz

Es geht los! Mit dem symbolischen Spatenstich am Dienstagnachmittag ist der Auftakt des Bauvorhabens der Arbeiterwohlfahrt (Awo) auf der Möglingshöhe erfolgt. Es entsteht eine sechsgruppige Kindertagesstätte mit Hort.

VS-Schwenningen - Der erste Bagger steht auf dem Gelände an der Neckarstraße, die ersten Vorarbeiten wurden bereits in den vergangenen Monaten getätigt. Am kommenden Montag sollen nun die Erdarbeiten starten, um sobald wie möglich eine neue Kindertagesstätte in der Stadt zu haben. Es ist in erster Linie das Projekt der Awo, welches aber von der Stadt unterstützt wird. Denn die geplante sechsgruppige Kindertagesstätte mit Hort und heilpädagogischem Ansatz in zwei Gruppen, "rundet einen großen Teil unseres Angebotes in der Stadt ab", sagte Oberbürgermeister Jürgen Roth beim Spatenstich am Dienstag.

Mut, Lob und Hoffnung auf kalkulierbare Kosten

Entstehen wird laut Beate Schmidt-Kempe, Vorstandsvorsitzender der Awo Schwenningen, eine Einrichtung, die Kindern zwischen null und sechs Jahren, mit oder ohne Handicap, eine Heimat bietet. "Die Einrichtung wird ›Haus der Kinder‹ heißen und das wird auch das Motto", so Schmidt-Kempe. In diesem Haus werden Kinder geliebt, beschützt und erzogen, betonte sie. Doch bei allem pädagogischen Vorhaben konnte Schmidt-Kempe die Ist-Situation nicht außer Acht lassen und bezog auch Stellung zu den harten Fakten. Natürlich mache sie sich Gedanken über das Projekt, über mögliche Kostensteigerungen und ähnliche schwer kalkulierbare Faktoren. "Aber ich denke, Angst ist ein schlechter Berater und deshalb bin ich überzeugt, dass uns das trotzdem gut gelingen wird." Oberbürgermeister Jürgen Roth zeigte sich angesichts des Vorhabens froh, dass "wir die Finanzierung auch im Gemeinderat hinbekommen haben". Es sei schließlich ein langes Ringen um Details gewesen, um dieses Projekt etablieren zu können, so Roth.

Die Bundestagsabgeordneten Derya Türk-Nachbaur (SPD) und Thorsten Frei (CDU) lobten ebenfalls das Vorhaben der Arbeiterwohlfahrt an diesem Standort. Türk-Nachbaur machte deutlich, wie groß der Bedarf an Kindergarten- und Kita-Plätzen in Villingen-Schwenningen sei. Das bekomme sie immer wieder in Gesprächen mit Bürgern gesagt. "Jede weitere Einrichtung ist deshalb ein Schritt in die Chancengleichheit in der Zukunft unserer Kinder." Frei zeigte sich indes beeindruckt von "der Leistung der Awo", die mit ihrem Engagement die bunte Angebotsmischung in der Stadt bereichere. "Es ist ein Tag der Freude, wenn es gelingt, das vorhandene Angebot noch breiter zu machen", sagte Frei.

Bau aus Holz und Beton

Architekt Michael Rebholz erläuterte den Anwesenden die baulichen Pläne. Der dreigeschossige Bau in Hanglage wird ein Untergeschoss haben, welches im rückwärtigen Bereich unterirdisch ist. Dort sollen unter anderem Büros, Sozialräume und Technik untergebracht werden. Das Erd- und Obergeschoss erreicht man über einen Treppen- und Aufzugturm, sodass alle Geschosse barrierefrei zugänglich sind. Das Erdgeschoss wird laut Rebholz die größte Fläche haben.

Gebaut werde in Hybridbauweise mit 70 Prozent Holz und 30 Prozent Beton, welche einen KfW-55-Standard aufweisen wird. Am kommenden Montag, so lautet der Plan, sollen die Erdarbeiten starten, bis Mitte oder Ende April rechnet er mit dem Beginn des Hochbaus. Die Kosten für das Projekt sind aufgrund der steigenden Rohstoffkosten, möglichen Verzögerungen oder anderen Faktoren derzeit schwerer in Stein zu meißeln. Aktuell gehen die Verantwortlichen allerdings von rund fünf Millionen Euro aus.