Die Grundschule (links) und die Realschule in Ichenheim sollen erweitert werden. Dafür wird es nun einen Architektenwettbewerb geben, beschloss der Neurieder Gemeinderat. Foto: Lehmann

Die Ortsmitte mit Schulzentrum in Ichenheim soll neu gestaltet werden. Die Grundlagenermittlung ist dem Neurieder Rat in seiner jüngsten Sitzung vorgestellt worden. Die Schulen müssten erweitert werden.

Neuried. Mithilfe einer Grundlagenermittlung wurde das notwendige Raumprogramm der Grund- und Realschule in Abstimmung mit den Schulleitungen ermittelt. Für die Grundschule wurde von einer 2,5-Zügigkeit, für die Realschule von einer Vierzügigkeit ausgegangen. Für die Grundschule ergibt sich daraus ein Flächenbedarf von etwa 1660 Quadratmetern, und somit ein Erweiterungsbedarf von 720 Quadratmetern. Bei der Realschule liegt der Flächenbedarf bei 4250 Quadratmetern und müsste um 1685 Quadratmeter erweitert werden. Mit der Festlegung des Raumprogramms ist nunmehr der Einstieg in die konkrete Gebäudeplanung möglich. Aussagen zu den Kosten sind erst im Ergebnis weiterer Planungsstufen möglich.

Im Hinblick auf die Aufgabenstellung, die neben der baulichen Erweiterung der beiden Schulen auch eine Neuordnung der Flächen des Schulhofs und im erweiterten Planungsumgriff eine Einbeziehung des kirchlichen Grundstücks erfordert, wird seitens des Verfahrensbetreuers ein Vergabeverfahren mit Architektenwettbewerb empfohlen. Der Realisierungswettbewerb habe den Vorteil, zu einem optimalen Ergebnis zu kommen, so Architekt Thomas Thiele. Zudem sei zu beachten, dass das Vergaberecht erfüllt würde.

Jochen Strosack zeigte sich überrascht, dass der Gemeinderat in diese Thematik bislang nur wenig einbezogen worden sei. So begrüßte er die Erweiterung des Beschlussvorschlags durch Bürgermeister Tobias Uhrich, dass der Rat das Raumprogramm der Schulen gemeinsam mit dem Architekturbüro Thiele und der Verwaltung überprüfen solle

Im Verfahren werden auch die Schülerzahlentwicklung an beiden Schulen berücksichtigt. So soll ein Vorschlag erarbeitet werden, der dem Gemeinderat vorgelegt wird. Dieser Vorschlag soll den weiteren Planungen zu Grunde gelegt werden.

Heinz Walter erkundigte sich nach dem ersten Bauabschnitt und die Zukunftsperspektiven der Schulen. "Die Entwicklung der Schülerzahlen hängt nicht nur an den Geburten, sondern auch an den Zuzügen", gab er zu bedenken. "Neuried ist eine wachsende Gemeinde", bestätigte Bürgermeister Uhrich. Allerdings könne noch nicht mit verlässlichen Zahlen kalkuliert werden. Im September soll bereits der Entwurf gekürt werden, der zum Tragen kommt.

Thiele prognostiziert bei einem optimalen Ablauf den Beginn der Bauphase auf Anfang 2024 – die Fertigstellung könnte im optimalen Fall 2026 erfolgen.

Mit einstimmigen Ergebnis wurde die Betreuung des Wettbewerbs an das Architekturbüro Thiele vergeben. Zudem wurden vom Rat die Mitglieder, die über das Raumkonzept beraten, bestimmt.

"Wer bestimmt, wer sich bewerben darf und nach welchen Kriterien wird ausgesucht?", erkundigte sich Heinz Walter. Nichtoffener Wettbewerb bedeute, so Architekt Thomas Thiele, dass Richtlinien festgelegt werden könnten, welche Büros am Wettbewerb teilnehmen dürfen. Das Verfahren müsse EU-weit bekanntgemacht werden. Büros können sich dann bewerben – aus diesen Bewerbungen wird nach noch festzulegenden Kriterien eine festgesetzte Anzahl an Büros ausgewählt, die Vorschläge abgeben dürfen.