Nach den Sommerferien geht in Schwenningen eine neue Grundschule in Betrieb: die Hallerhöhe – allerdings zunächst im Containerbau. Was muss bis dahin noch alles getan werden?
Es ist ein Thema, das einige Wochen lang für Aufruhr in der Schwenninger Bevölkerung gesorgt hat – vor allem bei betroffenen Familien: Die neue Grundschule Hallerhöhe kann erst einmal nicht wie geplant am eigentlichen Standort starten, sondern wird für mindestens zwei Jahre in den Containermodulen am nahe gelegenen Deutenberg-Sportplatz den Betrieb aufnehmen.
Der Grund: Wie die Stadt im Frühjahr veröffentlicht hatte, muss das alte Schulgebäude auf der Hallerhöhe, in dem derzeit noch Klassen des Schulverbunds am Deutenberg ausgelagert sind, doch aufwendiger saniert werden als ursprünglich angenommen.
Das bedeutet aber auch, dass ein Unterrichtsbetrieb während der Sanierung nicht möglich ist. Die Stadt hat deswegen die bestehenden Containermodule, die noch aus Zeiten der Sanierung des Gymnasiums am Deutenberg (GaD) stammen und in denen derzeit ebenso Teile des Schulverbunds beheimatet sind, als Ausweichmöglichkeit vorgesehen.
Die zwischenzeitlichen Pläne der Stadt, die Hallerhöhe grundsätzlich als Modul-Schule bestehen zu lassen, wurden vom Gemeinderat abgelehnt. Gleichzeitig hatten besorgte Eltern eine Petition gegen längerfristige Containerlösung gestartet.
In Ferien geht’s los
Und wie sie es jetzt, kurz vor Beginn der Sommerferien, rund um Hallerhöhe und Containerbau aus? Für das bloße Betrachterauge hat sich hier noch nichts getan. Die Modulcontainer würden nach dem Teilauszug des Schulverbundes über die Sommerferien grundgereinigt und dann mit neuen Grundschulmöbeln und neuen digitalen Tafeln ausgestattet sowie insgesamt grundschulgerecht gestaltet, teilt Patrick Ganter von der städtischen Pressestelle auf Anfrage unserer Redaktion mit.
Grundsätzlich seien die Module – wie bislang auch schon – betriebsbereit für den Schulunterricht. Dies sei auch der Vorteil gegenüber dem Bestandsgebäude auf der Hallerhöhe, das ja erst saniert werden müsse.
Neuer Pausenbereich
Der Außenbereich vor den Modulen werde eingezäunt, um den Pausenbereich der Grundschule klar vom restlichen Schulcampus abzugrenzen. Zudem sollen Spielgeräte aufgebaut und die Flächen als bespielbare Pausenbereiche kindgerecht gestaltet werden, so Patrick Ganter weiter.
Muss also baulich in den kommenden Wochen noch einiges getan werden, ist man in Sachen Organisation und Personal mittlerweile erfolgreich gewesen. 25 Schüler werden, so der Pressesprecher, nach aktuellem Stand im kommenden Schuljahr die erste Klasse der Hallerhöhe besuchen und damit eine Klasse füllen. Die neue Grundschule ist eigentlich zweizügig aufgebaut.
Neue Schulleitung
Das Staatliche Schulamt in Donaueschingen habe mitgeteilt, dass zwei regional verwurzelte Lehrkräfte für den Unterrichtsbetrieb an der Hallerhöhe gewonnen wurden, die gleichzeitig die Schulleitung vor Ort übernehmen. Bisher hatte Fenke Härtel, Schulleiterin der Schwenninger Neckarschule, kommissarisch die Geschicke der Schule geleitet.
Darüber hinaus werde es noch eine Lehrkraft für den Religionsunterricht geben, berichtet Patrick Ganter. Die Verantwortlichen der Abteilung Schulen des Amts für Jugend, Bildung, Integration und Sport stünden mit beiden Lehrkräften zur Vorbereitung der Aufnahme des Schulbetriebs „in regem und sehr fruchtbarem Austausch“.
Verlässliche Grundschule
Längerfristig ist laut Gemeinderatsbeschluss ein Ganztagsschulbetriebs – wie an Garten- und Friedensschule – an der Hallerhöhe vorgesehen. Der Bedarf sei da, das sei auch im Zuge der Schüleranmeldung deutlich geworden, hatte es schon im Frühjahr vonseiten der Verwaltung geheißen. Ab September gibt es erst einmal die „Verlässliche Grundschule“, ein kostenpflichtiges Betreuungsangebot zu den Randzeiten vor dem regulären Unterricht (ab sieben Uhr) und nach dem regulären Unterricht (bis 13 Uhr).
Die Verwaltung habe die Stelle für die dafür notwendige Betreuungskraft mit einer erfahrenen Person besetzt. Das Bewerbungsverfahren für die Besetzung des Schulsekretariats läuft derzeit noch – aufgrund des Bewerberfelds mit guten Aussichten auf Besetzung.
Erst muss Schulverbund ausziehen
Und was ist mit dem Bestandsgebäude auf der Hallerhöhe, das die eigentliche neue Heimat für die Schüler sein soll? Nach dem vollständigen Auszug des Schulverbunds werde es grundlegend saniert, so der Pressesprecher. Hierfür müssten zunächst die Planungsleistungen europaweit ausgeschrieben werden.
Umzug 2027/28?
Die Planung werde dann federführend durch das Amt für Gebäudewirtschaft und Hochbau (GHO) in enger Abstimmung mit dem neuen Schulleitungsteam der Grundschule Hallerhöhe und dem JUBIS erarbeitet. Zum Schuljahr 2027/28, also in zwei Jahren, soll im sanierten Gebäude auf der Hallerhöhe der Schulbetrieb starten.