In den Bahn-Streckenabschnitt zwischen Horb und Neckarhausen wird nun investiert. (Archivfoto) Foto: Hopp

Der Investitionsstart für die "neue Gäubahn" wird tatsächlich mit dem Streckenabschnitt zwischen Horb und Neckarhausen inklusive Erneuerung des Bahntunnels erfolgen, freut sich der CDU-Bundestagsabgeordnete Hans-Joachim Fuchtel.

Horb - Wie Steffen Bilger, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, bei einer Besprechung mit interessierten Bundestagsabgeordneten der CDU und der SPD nun bekannt gab, wird die Gäubahn und somit auch der Horber Bahnhof in das Zukunftsprojekt "Deutschland-Takt" eingebunden. Das bedeute viele Vorteile für die Bahnnutzer. Eine ganze Generation von Politikerinnen und Politikern verschiedener Couleur entlang der Gäubahn-Trasse hat sich für dieses lang umstrittene Projekt eingesetzt und zunächst für die notwendige Priorität im Bundesverkehrswegeplan gesorgt.

Rottweil hofft auf Gäubahn-Ausbau bis 2028

"Nachdem das mit einem gemeinsamen Kraftakt gelungen ist", so der Parlamentarische Staatssekretär Hans-Joachim Fuchtel, "ging es jetzt darum, die Gunst der politischen Stunde zu nutzen, das heißt: die Gäubahn in den "Deutschland-Takt" zu integrieren und im weiteren Prozess von Stuttgart 21 die Weichen günstig zu stellen. Das ist zwischenzeitlich tatsächlich die Linie vom Bund und Bahn, nachdem die Kosten-Nutzen-Analyse auch mit dem zusätzlichen Gäubahn-Tunnel positiv ausgefallen ist."

Dem zweigleisigen Ausbau zwischen Horb und Neckarhausen fällt dabei eine wichtige Schlüsselrolle zu, weshalb "der Spatenstich noch in diesem Jahr erfolgt", wie Bilger auf Frage von Fuchtel ausdrücklich bestätigte. Die Möglichkeit, als Region für die nächsten Jahrzehnte in den "Deutschland-Takt" der Bahn eingebunden zu werden, sei eine einmalige Chance, die jetzt oder erst in vielen Jahren wieder genutzt werden könne.

"Wir wollen das jetzt", unterstrich Fuchtel. Damit werden Züge künftig besser aufeinander abgestimmt sowie Umsteige- und Reisezeiten erheblich sinken. Dafür wird das Schienennetz so ausgebaut, dass die Züge des Nah- und Fernverkehrs zu einer bestimmten Zeit an den Knotenbahnhöfen ankommen und optionalen Anschluss untereinander haben.

Laut Bahn kann die Reisezeit auf der Gäubahn auch ohne die ursprünglich diskutierte Neigetechnik auf der gesamten Strecke zwischen Stuttgart und Singen um 20 Minuten verkürzt werden. Ein wichtiger Knotenpunkt ist der Horber Bahnhof und ein wichtiger Ausbauschritt die Zweigleisigkeit zwischen Horb und Neckarhausen, womit Kreuzungs- und Überholmöglichkeiten geschaffen werden.

Mit dem Gutachten zum Ausbau der Gäubahn steht laut Bilger auch fest: "Die Gäubahn zwischen der Landeshauptstadt und der Grenze zur Schweiz kann mit neuen Gleisen und einer neuen Anbindung zum Flughafen Stuttgart durch den sogenannten Gäubahn-Tunnel wirtschaftlich leistungsstark ausgebaut werden." Auf der gesamten Bahnstrecke werde es bessere Anschlussmöglichkeiten geben. Damit einher gehe eine Verdichtung des Bedienangebotes und eine Stärkung der Anschlüsse zu regionalen und überregionalen Zügen.

Somit seien die Weichen für einen optimal vernetzten Bahnverkehr in der Region gestellt. Gestärkt werde zudem die Resilienz für den Schienengüterverkehr. Für Horb ein zusätzlicher Pluspunkt, betont Fuchtel, der wiederum dem geplanten Verladeterminal in Horb zugutekommen werde.

Der Ausbau ermögliche abschnittsweise eine Geschwindigkeitserhöhung auf bis zu 160 Stundenkilometer. Dafür werde unter anderem die Strecke zwischen Herrenberg und Eutingen ertüchtigt sowie zwischen Neckarhausen und Sulz mit neuen Gleisen verbessert. Weitere Baupläne betreffen unter anderem die Abschnitte Sulz – Epfendorf, Rietheim – Tuttlingen (jeweils zweigleisig) und den Neubau der Singener Kurve.

Mit Hinweis auf das geschätzte Investitionsvolumen von rund 2,1 Milliarden Euro verdeutlichte Hans-Joachim Fuchtel die Bedeutung des Gesamtprojekts. Das alles müsse in Zusammenspiel der Anstrengungen in den Kreisen Freudenstadt und Calw gesehen werden, durch zusätzliche Haltepunkte und Elektrifizierung die qualitative Zukunftsausrichtung zu gestalten.