Die neue Sport- und Festhalle Tennenbronn soll rechts unterhalb der L 175 entstehen mit einem Zu- und Ausgang von der Landesstraße aus über einen Steg in die Galerie der Halle. Foto: Ziechaus

Schritt für Schritt: Der Vorentwurf für einen Bebauungsplan der Sport- und Festhalle Tennenbronn mit einigen umfangreichen Gutachten ist nun vom Ortschaftsrat Tennenbronn gebilligt worden.

Schramberg-Tennenbronn - Die Vorentwürfe für den Bebauungsplan und örtliche Bauvorschriften sowie die umfangreichen Gutachten sollen nun noch im Ausschuss für Umwelt und Technik gebilligt und am Donnerstag, 17. Februar, vom Gemeinderat in Schramberg beschlossen werden. Danach sollen sie die frühzeitige öffentliche Auslegung und die frühzeitige Anhörung der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange durchlaufen.

Gutachten geben grünes Licht

Unter den örtlichen Bauvorschriften wird zum Fließgewässer Schiltach festgestellt, dass derzeit das Plangebiet "zum Teil noch bei einem Hochwasserereignis, das statistisch einmal in 100 Jahren zu erwarten ist (HQ 100), überflutet" wird. Durch die geplante Revitalisierung der Schiltach sollen sich die neu berechneten Überflutungsflächen südlicher ausdehnen. Deren Lage soll in den zeichnerischen Teil des Bebauungsplans übernommen werden.

Für die Planung vorbereitend waren in einer Machbarkeitsstudie drei Standorte für die Sanierung der alten Halle oder für einen Hallenneubau untersucht worden. Auf Grund der Untersuchungen legte der Gemeinderat letztlich die Fläche nördlich des Dorfweihers als optimalen Standort für einen Neubau der Sport- und Festhalle fest. In der aktuellen Sitzungsvorlage für die Gremien kommen auch die Gutachten zu dem Ergebnis, "dass die Planungen, bei Einhaltung der in den planungsrechtlichen Festsetzungen aufgeführten Punkte, keine Einschränkungen erfahren".

Lärmgutachten kommt noch

Abteilungsleiter Stadtplanung, Bent Liebrich, ging in seinen Ausführungen besonders auf die Fragen von Anwohner Robert Hermann zu dem bisherigen Lärmgutachten ein. Bisher seien im Geltungsbereich für den Vorentwurf des Bebauungsplans die Baufenster eingefügt, auch das für die Halle. Erst mit der endgültigen Festlegung im Bebauungsplan könne das Lärmgutachten für den Verkehrslärm und den um die Halleneingänge erstellt werden. Dabei werde auch die Lärmbelastung der zehn Wohnhäuser oberhalb der L 175 zwischen Gersbach und Löwenstraße beurteilt.

Zu früh für Detailfragen

Reinhard Günter sah vor dem oberen Zugang zum Obergeschoss der Halle von der Landesstraße aus keinen Aufenthaltscharakter für Hallenbesucher. Er wollte "den Lärm nach unten bringen", zum Haupteingang der Halle im Erdgeschoss auf Höhe der Parkplätze. Zu früh war für Fachbereichsleiterin Petra Schmidtmann-Deniz die Klärung solcher Einzelfragen, die besser in die künftigen Bebauungsplan-Diskussionen passen. Heute sollte man den Vorentwurf "wohlwollend beachten, der wie versprochen gerade vorliegt". Nach diesem freundlichen Hinweis zeigten sich die Ortschaftsräte tatsächlich wohlwollend zufrieden und die Diskussion um den möglichen Lärm verstummte.

Nach Klärung einiger weiterer Fragen, über die wir noch berichten, wurde der "Bebauungsplan-Vorentwurf" einstimmig gebilligt. Der endgültige Bebauungsplan werde nicht vor den Sommerferien den Gremien vorliegen, bremste Bent Liebrich die allzu optimistische Anfrage von Patrick Fleig zum weiteren Vorgehen bei den Planungen.

Info: Bestandteile des Bebauungsplans

Mit der Billigung des Vorentwurfs kann nun am Bebauungsplan für die Sport- und Festhalle in Tennenbronn gearbeitet werden. Parallel dazu wird das Projekt in die jeweilige punktuelle Änderung des Flächennutzungsplans aufgenommen.

In der verkehrstechnischen Untersuchung wird die Anbindung des Parkplatzes mit 100 Stellplätzen westlich von der Halle untersucht. Aus östlicher Richtung wurde eine Linksabbiegespur an der Landesstraße angenommen. Möglich wäre ein vierarmiger Knoten an der Einmündung von Gersbach. Dort wäre auch ein Kreisverkehrsplatz mit einem Durchmesser von 30 Metern denkbar. Auf Hinweis von Patrick Fleig sah Bent Liebrich dafür hohe Kosten für eine Ablöse und Grunderwerb auf die Stadt zukommen. Verkehrstechnisch sei das nicht notwendig, die Möglichkeit werde aber im Bebauungsplan geklärt.

Geplant werden müsse in jedem Fall ein Geh- und Radweg an der Landesstraße entlang. Die Revitalisierung der Schiltach werde in einem separaten Verfahren, aber parallel zur Planung der Halle bearbeitet, beantwortete der Abteilungsleiter eine Anregung von Robert Hermann. Themen seien dabei die Verlandung durch den Zulauf der Schiltach in den Dorfweiher, die Lage der Insel und die Größe der Wasseroberfläche. Betrachtet werde auch eine Verlegung der Freileitung über den Dorfweiher. Die Lage des Spielplatzes werde ebenfalls separat beurteilt, weil er zumindest teilweise im Baufenster liege.