Unter ihrer neuen Dirigentin Katja von Rechenberg begeisterte die Musikkapelle mit ihrem Osterkonzert in der Gemeindehalle. Foto: Buchta

32 hörbar hoch motivierte Musiker spielten unter neuer Leitung acht anspruchsvolle und akkurat eingeübte Stücke symphonischer Blasmusik. Die Besucher des Osterkonzerts der Musikkapelle Hofstetten dankte mit großem Applaus.

Zu einem geglückten Debüt für die neue Dirigentin Katja von Rechenberg wurde das Osterkonzert der Musikkapelle Hofstetten am Sonntag in der österlich geschmückten Gemeindehalle. Auch die Klarinettisten Jaqueline Schmalz und Henry Fruttiger spielten zum ersten Mal in der Musikkapelle mit – und wurden mit großem Beifall empfangen.

 

Zur musikalischen Einstimmung in das Konzert stand Armin Koflers „Schmelzende Riesen“ auf dem Programm: Eine prononciert und in ausgeklügelter Rhythmik vorgetragene und dynamisch gestaltete musikalische Mahnung an die Erhabenheit und gleichzeitige Verletzlichkeit der Gletscher, die angesichts des sich in Mitteleuropa zurückziehenden alpinen Gletschereises kaum einen der Zuhörer unberührt ließ.

Das Orchester spielte eine Mischung aus sanften und kräftigen Tönen

Mit gewaltigen Paukenschlägen setzte „Lord Tullamore“ des niederländischen Komponisten Carl Wittrock ein, in dessen Verlauf immer wieder Melodien der unvergleichlichen irischen Folk-Musik anklangen. Die zunächst einschmeichelnd verhaltene Spielweise des Orchesters mit einem eher lyrisch gestimmten Zwischenspiel steigerte sich bis hin zu einem dramatischen Furioso.

Zu einer Reise durch musikalische Fantasielandschaften wurde Thiemo Kraas’ „Imagasy“, ein Kofferwort, das Imagination und Fantasie vereint. Auf hohem Abstraktionsniveau entwickelten die Musiker das Stück aus eher zaghaften Klängen, Dialogen zwischen einzelnen Registern und mit immer neuen melodischen Ansätzen hin zu einer bewundernswerten harmonischen Einheit.

Es folgte Joseph Bracketts „Simple Gifts“, ein geistliches Stück der Freikirche der Shaker, die aus dem Quäkertum hervorgegangen war. Ursprünglich aus dem Jahr 1848, erlangte es durch die Bearbeitung für das irische Musical „Lord Of The Dance“ von Michael Flatley besondere Bekanntheit. Roland Smeets hat dort schlichte, eingängige Melodien in ein raffiniertes Arrangement eingebunden, bei dem nach einem eher verträumten Teil ein jäher Trommelwirbel aufs Tempo drückt.

Nach der Pause ging’s mit Timo Dellwegs „klassischem“ Konzertmarsch „Der Märchenkönig“ weiter, einer musikalischen Hommage an den „Märchenkönig“ Ludwig II.: Ein Marsch, der in nichts Dellwegs klangvollem „Kaiserin Sissi-Marsch“ nachsteht.

Auch das Rock-Genre durfte mit Liedern von „Queen“ und „Genesis“ nicht fehlen

Dann wurde es ausgelassen rockig mit dem von Gilbert Tinner arrangierten Medley „Symphonic Rock“ mit Hits von „Queen“ und „Genesis“, bei dem der ganze Saal mitging. In starkem Kontrast hierzu ertönten dann Paul Simons eher romantische Klänge „Sound of Silence“: Hier gaben Katharina Mangold und Thilo Mensak einen kleinen Einblick in ihr sängerisches Können.

Als vorläufig letztes Stück präsentierte die Musikkapelle Hofstetten gruselige Highlights aus Jim Steinmans Musical „Tanz der Vampire“.

Zugaben

Der Beifall war während des gesamten Konzerts gewaltig – sodass die Musiker um die eine oder andere Zugabe nicht herumkamen. Selbst danach dauerte es noch eine ganze Weile, bis sich das Publikum danach wieder beruhigt hatte.