Bald kann man in viele Geschäften ohne Maske einkaufen (Symbolbild). Foto: Kzenon - stock.adobe.com

Der Wegfall der Maskenpflicht wirkt sich auch auf den Handel aus. Da fragen sich viele: Wo kann ich ohne Maske einkaufen? Welche Geschäfte üben ihr Hausrecht aus und verlangen weiterhin eine Maske? Wir haben bei Drogerieketten, Baumärkten und vielen anderen nachgefragt.

Am 3. April fällt in Baden-Württemberg die Maskenpflicht in Innenräumen weg, so auch im Handel. Wir haben kürzlich darüber berichtet, wie die Lage in den Supermärkten aussieht. Auch für andere Geschäfte gibt es neue Regelungen. Besonders der Deutsche Handelsverband äußert sich dazu kritisch.

Drogerie- und Parfümerieketten

Bei den großen Drogeriemarkt-Ketten sieht es danach aus, als würde man dort nicht mehr auf der Maske bestehen. Das Unternehmen dm erklärt, man würde sich an die geltende Verordnung halten. Geschäftsführer Christian Harms sagt dazu: „Die Gesundheit unserer Kolleginnen und Kollegen sowie unserer Kundinnen und Kunden hat für uns bei dm oberste Priorität. Wir werden – wie seit Beginn der Pandemie – die jeweils geltenden gesetzlichen Verordnungen in unseren dm-Märkten umsetzen und unsere Hygienekonzepte entsprechend anpassen.“

Bei Rossmann äußert man sich zunächst zurückhaltend. Man beobachte die Entwicklung in den einzelnen Bundesländern und würde je nach Verordnung die entsprechend geforderten Maßnahmen umsetzen. Weitere Aussagen könne das Unternehmen zum aktuellen Zeitpunkt nicht treffen, wie man unserer Redaktion sagte. 

Die Parfümeriekette Douglas findet dagegen sehr deutliche Worte. In Bundesländern, die nicht die Hotspot-Regelung einführen (wie beispielsweise Baden-Württemberg) wird die Maskenpflicht ab 3. April entfallen, sodass Kunden in den Filialen von Douglas ohne Maske einkaufen können. Mitarbeiter des Unternehmens könnten aber selbstvertändlich auf freiwilliger Basis weiterhin Maske tragen, wenn sie dies möchten.  

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Elektromärkte

Im Elektrofachhandel zeigt man sich vorsichtig. In den Filialen von MediaMarkt, Saturn und Expert werden die Masken wohl erhalten bleiben. Ein Sprecher des Unternehmens MediaMarktSaturn (zu dem auch Expert gehört) erklärt auf Anfrage: "Der Schutz unserer Mitarbeiter und Kunden hat für uns weiterhin oberste Priorität. Wir bitten unsere Kunden und werben dafür, weiterhin eine Schutzmaske zu tragen. Ebenso weisen wir nach wie vor auf Hygienemaßnahmen und Abstandsregeln hin, bieten Desinfektionsmittel an und behalten auch Vorkehrungen, wie beispielsweise Plexiglasscheiben, zum Schutz aller bei. Selbstverständlich werden auch unsere Mitarbeiter in den Märkten von MediaMarkt und Saturn weiterhin medizinische Masken tragen, um sich selbst und andere zu schützen."

Baumärkte

All diejenigen unter den Heimwerkern, die keine Lust mehr aufs Masketragen haben, dürften sich freuen. Bauhaus empfiehlt derzeit laut Unternehmen zwar seinen Mitarbeitern, eine medizinische Mund-Nasen-Maske zu tragen. Für Kunden seien aber keine gesonderten Vorgaben geplant, sofern im entsprechenden Bundesland nicht die Hotspot-Regelung greife. Das heißt für Baden-Württemberg, dass Kunden ohne Maske bei Bauhaus einkaufen können. Das Unternehmen sagt zudem, dass die dynamische Lage und deren rechtliche Bewertung weiterhin beobachtet werde, um je nach Situation reagieren zu können.

Die Baumarktkette Toom äußert sich ähnlich. Das Unternehmen setze die Anordnungen der Behörden schon seit Pandemiebeginn um und das werde auch bei den neuen Beschlüssen so bleiben. Man beobachte weiter die Entwicklung und es stünde Kunden und Mitarbeitern aber selbstverständlich frei, weiterhin eine Maske zu tragen. Eine Verpflichtung zum Masketragen gibt es bei Toom also auch nicht.

Möbelhändler

Wer neue Möbel braucht, kann ab dem 3. April bei Ikea ohne Maske einkaufen. Das Unternehmen weist in einem Statement auf sein Sicherheits- und Hygienekonzept hin, das alle behördlichen Auflagen erfülle und das auch weiterhin gelte. Allerdings unterstütze man zu jeder Zeit die Beschlüsse und Verordnungen der Bundesländer. "Das heißt, dass wir auch jetzt unsere Regelungen analog zu den gesetzlichen Vorgaben und denen der Landesverordnungen treffen werden. Sollte die Maskenpflicht im Einzelhandel aufgehoben werden, gilt dies auch für Ikea." Da die Maskenpflicht in Baden-Württemberg in Innenräumen wegfällt, wird man also keine Maske mehr tragen müssen. Das Unternehmen weist aber Kunden und Mitarbeiter darauf hin, dass das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes weiterhin schütze. 

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Handelsverband Deutschland äußert sich kritisch

Auf den Appell des Bundesgesundheitsministers Karl Lauterbach (SPD) an deutsche Handelsunternehmen, diese mögen mithilfe ihres Hausrechts weiterhin eine Maskenpflicht durchsetzen, zeigte sich der Handelsverband Deutschland (HDE) verwundert. Schließlich habe sich die Politik mit der neuen Fassung des Infektionsschutzgesetzes klar positioniert und es sei nicht die Aufgabe deutscher Handelsunternehmen, Schutzmaßnahmen über das individuelle Hausrecht durchzusetzen.

HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth sagt in einem Statement: "Die Unternehmen dürfen hier nicht mutwillig in die Rolle eines Ersatz-Gesetzgebers gedrängt werden. Die demokratisch legitimierte und von zahlreichen Fachleuten beratene Politik setzt den Rahmen für die Pandemiebekämpfung, die Handelsunternehmen tragen seit Jahren alles dazu bei, die Vorgaben best- und schnellstmöglich umzusetzen. Das ist die korrekte Rollenverteilung."

Unabhängig davon gehe der HDE aber davon aus, dass viele Kunden freiwillig weiterhin die Maske beim Einkaufen tragen würden.

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