Im Erlaheimer Neubaugebiet „Nebenwiesle“ wurden 15 Bauplätzen geschaffen. Nun diskutierte der Ortschaftsrat über den Quadratmeterpreis.
Im Erlaheimer Neubaugebiet „Nebenwiesle“ wurde im zweiten Quartal 2025 die Schaffung von 15 Bauplätzen mit einer Gesamtfläche von 8132 Quadratmetern realisiert.
Für die Ermittlung des Grundstückverkaufspreises sind einmalige Ausgaben wie etwa Grunderwerbs- und Veredelungs-, die Straßen-Kanalbaukosten und die Kosten für Wasserversorgung und Straßenentwässerung erforderlich. Die nachlaufenden technischen und sozialen Folgekosten im Prognosezeitraum von 15 Jahren werden ebenfalls berücksichtigt.
Verwaltung schlägt 218 Euro vor
Die Kalkulation der Kosten erfolgte durch die Tübinger Gesellschaft für Kommunalberatung „Heyder und Partner“, die eine Kostendeckung auf 258,07 Euro pro Quadratmeter bezifferte. „Diese Zahl ist für mich indiskutabel, da müssen bei der Berechnung Fehler unterlaufen sein“, meinte Ratsmitglied Hans-Jürgen Weger. Laut Geislinger Verwaltung sollen jedoch soziale Folgekosten für Kindergärten und Grundschule die Grundstückskäufer nicht im vollen Umfang belasten, sodass die Verwaltung einen Bauplatzpreis einschließlich aller Anlieger- und Erschließungsbeiträge in Höhe von 218 Euro pro Quadratmeter vorschlug.
Ortschaftsrat meint, 195 Euro sind fair
Der Erlaheimer Ortschaftsrat befasste sich in seiner jüngsten Sitzung mit dieser Thematik und kam zur Erkenntnis, dass ein Preis von 195 Euro pro Quadratmeter angemessen sei: „Wir möchten keine Subvention von Bauplätzen, aber wir möchten uns auch nicht an diesen bereichern und wollen für faire Kosten sorgen“, erläuterte Erlaheims Ortsvorsteher Steffen Welte die Entscheidung seines Ortschaftsrats.
„Gefühlt sind selbst die 195 Euro zu viel, denn Erlaheim verfügt über keine Schule, keine Einzelhändler, wenig eigene Arbeitsstellen und eine mittelmäßige Anbindung an den Öffentlichen Nahverkehr. Ich habe auch den Tenor aus der Bevölkerung erhalten, dass die Erlaheimer zwar gerne hier bleiben und bauen würden, aber nicht um jeden Preis“, führte Welte fort.
Grund und Boden „sind nicht zu verschenken“
„Gute Infrastruktur mag zwar nicht immer direkt in Erlaheim vorliegen, aber durchaus in der Gesamstadt“, merkte Geislingens Bürgermeister Oliver Schmid an. „Finanziell gesehen befinden wir uns in der Abwärtsspirale, die Grundsteuer ist eine wesentliche Einnahmequelle für uns.“ Grund und Boden seien deshalb für die Stadt das kostbarste Gut, das nicht zu verschenken sei. „Zudem entstehen für Geislingen bei der Erschließung und der Schaffung von guten Rahmenbedingungen erhebliche Kosten“, sprach Schmid ein Plädoyer für die 218 Euro pro Quadratmeter aus. Er fand allerdings kein Gehör beim Rat, der sich mehrheitlich für 195 Euro pro Quadratmeter entschied.
„Ich finde es schwierig, soziale Faktoren in diese Kostenkalkulation mit einzubeziehen“, begründete Ratsmitglied Jörg Brobeil seine Entscheidung. „Allgemeinkosten müssen von der Allgemeinheit getragen werden und nicht nur von neuen Grundstücksbesitzern“, sagte Ratsmitglied Matthias Hölle. „Bauland auf dem Land ist sehr begehrt, aber trotzdem gilt es für uns weiterhin konkurrenzfähig zu sein und deshalb bin ich für Kosten von 195 pro Quadratmeter“, argumentierte Ratsmitglied Frank Schlaich.