Die Schelklewiesen sind eine Baustelle: Derzeit wird die Baugrube für das Becken des Weihers ausgehoben. Foto: Haier

Seit Jahren wird in Baiersbronn für die gemeinsame Gartenschau 2025 mit Freudenstadt gebaut. Zuletzt vor allem im Straßenraum. Jetzt geht es in eine neue Phase. Deutlich sichtbar entstehen Attraktionen – Treffpunkte für Jung und Alt, Orte der Naherholung.

Kaum neigte sich der Winter dem Ende zu, rückten in Baiersbronn die Bagger wieder an. Noch bevor die Arbeiten für die Sanierung der Bundesstraße 462 in Friedrichstal für die letzte Phase neu aufgenommen wurden, herrschte am großen Lagerplatz hinter dem Baiersbronner Bahnhof emsiges Treiben. Dort wird seit Jahren Baumaterial von Kies über Sand bis zu Pflaster- und Randsteinen abgeladen, deponiert und wieder abgeholt – für alle möglichen Baustellen, die irgendwie mit der Gartenschau zu tun haben.

 

Zunächst ging es im alten Kurpark im Oberdorf noch einmal los. Der künftige Märchenpark mit virtuellen Elementen, von dem man vermuten konnte, dass er mit neu gestalteten Anlagen, dem freigelegten Bach und dem Wasserfall weitgehend fertiggestellt ist, erhält nun doch noch etwas Kosmetik.

Die beiden oberen Wege, die in der Forststraße nach dem Polizeiposten starten, parallel verlaufen und unterhalb des evangelischen Pfarrhauses wieder zusammenfinden, werden neu asphaltiert, wie der neue Bauamtsleiter Daniel Armbruster auf Anfrage unserer Redaktion erklärt. Im Zuge dessen wurde auch ein Abwasserkanal neu verlegt. Vom Tiefbau her sei dann im Kurpark tatsächlich alles fertig, sagt Armbruster. Fehlt also noch die Sanierung der Konzertmuschel – die sei in Vorbereitung.

Im alten Kurpark werden noch die oberen Wege neu asphaltiert. Foto: Haier

Erst einmal in die Tiefe geht es seit vergangener Woche auch zwischen Pappelweg und Freudenstädter Straße, wo der Baustart zu einem weiteren großen Projekt erfolgte, mit dem die zweite grüne Lunge, die des Unterdorfs, aufgewertet wird: der Schelklewiesen-Weiher. Die beauftragte Firma gräbt derzeit das Becken für den See aus, der nur noch einen Meter tief sein wird – um nicht dem Grundwasser in die Quere zu kommen, das in dem Gebiet relativ hoch steht, wie Armbruster erläutert.

See mit Fontäne und Steg

In den Plänen für den Weiher ist unter anderem eine fünf Meter hohe Fontäne inmitten des Sees berücksichtigt. „Sie wird auch kommen“, bestätigt der Bauamtsleiter. Ebenso der Steg im linken Teil, der das Wasser erlebbar machen soll. „Üppig bepflanzt“ würden Ränder des Sees und der Uferbereich. Tiere im Wasser seien hingegen nicht geplant – aber sie würden kommen, meint Armbruster und lacht.

Zum See gehören auch zwei Vorbecken zum Bahndamm hin: ein Klärbecken und ein Absetzbecken. Mit ihnen soll das Quellwasser, mit dem der See gespeist wird, unter anderem von Sedimenten und Phosphaten befreit werden. Das Hangwasser wird über ein Drainagesystem um den See herum in den Bach geleitet. Mit dem Zulauf über die Vorbecken und dem Abfluss in den Bach wird der See also kein ganz ruhendes Gewässer. „Alle zwei Tage tauscht sich das Wasser komplett aus“, sagt Armbruster. Sechs bis acht Wochen Bauzeit sind veranschlagt. Der Hauptzugang zum Schelklewiesen-Weiher soll aus Richtung evangelischem Gemeindehaus führen. Weitere Zugänge gibt es über den Wohnmobilstellplatz sowie die Forbachbrücken beim Gemeindehaus und auf Höhe des Schuhhauses Rothfuß als Verbindung zum Rosenplatz. Letztere wird noch gebaut.

Unterhalb des Schulzentrums und des Bahnhaltepunkts wird bereits der Bau des Pumptracks vorbereitet. Foto: Haier

Der Boden, der jetzt beim Beckenbau ausgehoben wird, ist laut Armbruster so gut, dass er nicht entsorgt, sondern erst einmal zwischengelagert wird: auf der dritten großen Baustelle im Mutterort, unterhalb des Schulzentrums und des dortigen Bahnhaltepunkts gelegen. Hier entsteht, quasi am Rande der Gartenschau, eine von zwei – die andere ist auf den Schelklewiesen – Aktivflächen für die Jugend: der Pumptrack. Bis er modelliert wird, dauert es aber noch. Anfang 2025, sagt Armbruster.

„Es passiert was – und jetzt sieht man’s“

Die künstlich angelegte Mountainbikestrecke soll nicht nur Radlern zur Verfügung stehen, sondern auch Skateboardern oder Inlineskatern, betont Heiko Klumpp, der sowohl für die Gemeinde als auch für die Gartenschau Freudenstadt und Baiersbronn 2025 gGmbH für Marketing und Kommunikation zuständig ist.

Nicht nur in Friedrichstal, wo es derzeit rund um Michaelskirche, Mehrzweckhalle und Archiv sowie Geschäftsstelle der Gartenschau im Platzmeisterhaus weitergeht: „Es wird an allen Ecken und Enden gebaut“, sagt auch Klumpp. „Es passiert was – und jetzt sieht man’s.“ Das sei gut für die Stimmung in der Bevölkerung.