Schwarze Gegenwartskunst wird in der aktuellen Ausstellung in der Städtischen Galerie Schwenningen gezeigt. Inspiriert vom Werk des Dichters Edouard Glissant, setzt sie auf Perspektivwechsel und durchaus auch auf Irritation. Jetzt wird die Schau eröffnet.
Die Vorfreude ist Galerieleiter Alejandro Perdomo Daniels ins Gesicht geschrieben: Die Ausstellung „Le Sel Noir“, die er selbst kuratiert hat, wird am Freitag, 14. März, um 19 Uhr eröffnet.
Dass ihm selbst die vielschichtige Thematik, die hier mit den Mitteln der Kunst verhandelt wird, besonders am Herzen liegt, machte er in einem Pressegespräch vorab deutlich.
Zehn Künstlerinnen und Künstler hat er eingeladen, hier verschiedene Perspektiven Schwarzer Gegenwartskunst zu präsentieren.
Schwarzes Salz als Zitat
Der Titel „Le Sel Noir“ ist dem Autor Edouard Glissant entlehnt, der als einer der intellektuellen Vordenker zu Fragen postkolonialer Identität und Kulturtheorie gilt. Wörtlich übersetzt bezeichnet er „Schwarzes Salz“ – das kann hier auch als Paraphrase und Metapher verstanden werden: Dass Salz nicht immer weiß sein muss, diese Erkenntnis zwingt zum Perspektivwechsel und zur Bereitschaft, sich darauf einzulassen, dass sich nicht alles direkt erschließt.
Der Galerieleiter macht derweil ganz deutlich: „Es geht in der Ausstellung nicht um Hautfarbe und nicht um Identität“. Vielmehr stehen – neben der ästhetischen Komponente – komplexe Dynamiken des Selbst im Vordergrund – zwischen Selbstbehauptung und Fremdwahrnehmung.
Wer die Schwenninger Ausstellung besucht, wird ganz unterschiedliche Arbeiten zu sehen bekommen, darunter übrigens auch einige, die auch schon bei der Biennale in Venedig zu sehen waren.