Die Ziegelbachhütte wurde nach dem Rallye-Unfall wieder vollkommen neu aufgebaut. Foto: Oehler Foto: Schwarzwälder Bote

Maßnahme: Stadt Neubulach baut bei Unfall zerstörtes Gebäude neu auf / Gemeinderat jetzt informiert

Sie erstrahlt wieder in altem Glanz: die Ziegelbachhütte in Neubulach. Eigentlich liegt die Forsthütte auf Gemarkung Wildberg-Effringen, gehört aber der Stadt Neubulach. Bei einem Unfall wurde die Hütte zerstört, inzwischen ist sie nagelneu. Das weiß jetzt auch der Gemeinderat.

Neubulach. "Fahrzeuganprallschaden", heißt es in der Sitzungsvorlage zur Sitzung des Technischen- und Umweltausschusses (TUA) Neubulach lapidar zum Grund der Zerstörung besagter Ziegelbachhütte. Der "Anprall" war allerdings so heftig, dass von der Hütte lediglich Staub übrig blieb.

Was war passiert? Bei der Gerhard-Mitter-Gedächtnis-Rallye 2018, die vom MSC Calw veranstaltet wird, ereignete sich ein folgenschwerer Unfall. Bei der Wertungsprüfung "Seitzental" kam ein BMW vom schmalen Asphaltband ab und zerschellte mit hoher Geschwindigkeit in der Ziegelbachhütte. "Das Fahrzeug stand mitten drin, die Hütte war komplett zerstört", erinnert sich Neubulachs Hauptamtsleiterin Susan Mäder an den Rallyetag Mitte September des vergangenen Jahres. Den beiden Unfallfahrern passierte bei dem spektakulären Crash im Übrigen nicht viel, sie kamen zwar ins Krankenhaus, konnten das aber bald wieder verlassen.

Schaden war Versicherungsfall

Verlassen war hernach aber auch die Ziegelbachhütte, weil vollkommen zu Kleinholz zerlegt. Der Schaden wurde damals gemeldet, die Versicherung zahlte und so musste man schnell handeln, erklärt Mäder, weshalb man sich jetzt erst im Nachhinein das Verfahren absegnen ließ.

"Die Hütte wird eher weniger genutzt, dient mehr als Abstellmöglichkeit für forstwirtschaftliche Geräte", verdeutlicht Mäder, dass das Bauwerk nicht unmittelbar als Wanderhütte zu sehen ist. Gleichwohl gibt es in der neu errichteten Version auch eine überdachte Terrasse. Der umbaute Raum ist laut TUA-Sitzungsvorlage allerdings gleich groß wie davor. Neu hingegen ist ein doppelwandiger Edelstahlkamin, der außerhalb der Hütte verläuft – vor dem Unfall ging der durch die Hütte durch, was laut Mäder heutzutage nicht mehr zulässig sei.

Stichwort Wandern: Zumindest die Feuerwehrabteilung Neubulach nutzt die Hütte laut eigener Aussage "seit Jahrzehnten" als Ziel ihrer Neujahrswanderung. In diesem Jahr standen sie dort vor den Ruinen des bereits zurückgebauten Gebäudes. Im Jahr 2020 sollte der Neujahrswanderung dann nichts mehr im Wege stehen – wobei: Am 7. September heulen die Motoren erneut auf, wenn die Rallye-Boliden durch den Wald jagen. Es bleibt zu hoffen, dass die Ziegelbachhütte in diesem Jahr die Motorsportveranstaltung unbeschadet übersteht.