Zum Männervesper kamen deutlich mehr Besucher als erwartet – wegschicken musste man aber niemanden. Fotos: Zeltkirche Neubulach Foto: Schwarzwälder Bote

Religion: Organisatoren ziehen überaus positives Fazit / Auch kirchenferne Menschen erreicht

Wenn am Sonntag die Zeltkirche in Neubulach mit dem Abschlussgottesdienst ab 10 Uhr zu Ende geht, dürfen die Organisatoren auf eine erfolgreiche Veranstaltungsreihe zurückblicken. Im Gespräch mit unserer Zeitung ziehen sie ein überaus positives Fazit – und betonen, dass die Zeltkirche auch am Sonntag noch nicht ganz endet.

Neubulach. Es sind Zahlen, die beeindrucken: 35 Veranstaltungen an 16 Tagen, mehr als 1000 Arbeitsstunden, mehr als 300 ehrenamtliche Helfer – und am Ende werden es insgesamt wohl rund 10 000 Besucher gewesen sein. Diese Eckdaten haben die Organisatoren der Zeltkirche Neubulach bereits am Freitagvormittag parat, als sie im Gespräch mit unserer Zeitung eine erste Abschlussbilanz vorstellen.

Erwartungen übertroffen

Allein beim Auftritt von Samuel Koch, der unter anderem über die Zeit nach seinem schweren Unfall in der ZDF-Sendung "Wetten, dass..?" sprach, seien knapp 800 Gäste gekommen; beim Konzert der Kölner Band "Könige  &  Priester" habe man die 800-Besucher-Marke sogar knacken können. Doch auch zu den anderen Veranstaltungen sei das Zelt immer voll gewesen, erklärt Organisator Siggi Stoll – abgesehen vom etwas "verhaltenen Startabend", der dennoch gut besucht gewesen sei.

An vielen Abenden habe der Andrang die Erwartungen weit übertroffen. So habe man beispielsweise beim Männervesper mit rund 200 Gästen gerechnet, erzählt Robert Rentschler vom Kernteam. Am Ende seien es mehr als 300 gewesen.

Trotzdem "war immer alles da, was man gebraucht hat", so Rentschler. Spontan sei unter anderem mehr Verpflegung organisiert worden – und man habe niemanden wegschicken müssen.

Hans Schweizer, Gemeinschaftspastor der Liebenzeller Gemeinschaft und Kernteam-Mitarbeiter, spricht deshalb von einer logistischen und organisatorischen Höchstleistung", die durch die "hohe Einsatzbereitschaft der Helfer" ermöglicht worden sei. Nicht zuletzt auch durch die "einmalige, optimale Zusammenarbeit von verschiedenen kirchlichen Gruppen und örtlichen Vereinen". "Es war ein Miteinander", betont Neubulachs Pfarrer Hans Georg Schmid.

Zu tun gab es wahrlich genug: von der Technik, über die Bewirtung, die Dekoration, die Bestuhlung, Strom, Wasser, Parkplätze und Reinigung bis hin zur Nachtwache, die auf das Zelt und die Ausstattung aufpasste, wenn alle anderen schliefen. Zum Teil seien mehrmals pro Tag die Bestuhlung und der Aufbau geändert worden; zwei bis drei Mal am Tag wurde das Zelt ausgesaugt. Bei großen Veranstaltungen waren Feuerwehr und Deutsches Rotes Kreuz vor Ort, bei allen anderen Erst- und Brandschutzhelfer. Ein separates Team sorgte für Ordnung und half bei kleineren Vorfällen, bei denen es aber auch geblieben sei.

Insgesamt ein reibungsloser Ablauf, so Rentschler. Wie die berühmten Zahnräder, die ineinander greifen, könnte man vielleicht sagen.

Und: "Gott hat auch hinsichtlich des Wetters an unserer Seite gestanden", meint Schweizer." Ein wichtiger Punkt. Denn bei Dauerregen hätte allein schon das Parken auf den unbefestigten Flächen zum Problem werden können.

Noch nicht zu Ende

Besonders wichtig ist den Organisatoren aber darüber hinaus, dass es gelungen sei, auch kirchenferne Menschen zu erreichen und eine neue Sicht auf die Kirche zu schaffen – unter anderem durch Humor. Indem gezeigt worden sei, das Kirche auch Spaß heiße – und "dass Christen nicht zum Lachen in den Keller gehen", wie Schweizer es formuliert.

Auf die Besucher warten nun noch an diesem Samstagmorgen um 9.30 Uhr "Auftanken für Geist, Leib und Seele" mit Nordic Walking, der Abschlussabend ab 19.30 Uhr am Samstag sowie der Abschlussgottesdienst am Sonntag ab 10 Uhr.

Doch "die Zeltkirche geht nicht mit diesem Sonntag zu Ende", unterstreicht Schweizer.

Ab dem 18. Oktober und bis zum 13. Dezember wird immer donnerstags (außer am 1. November) ab 19 Uhr im evangelischen Gemeindehaus in Neubulach ein Basics-Glaubenskurs unter dem Motto "Was bringt mir der christliche Glaube?" angeboten.

Träger des Festivals "Bulich im Zelt" sind neben dem "Missionarischen Diensten" und der evangelischen Landeskirche die katholische Kirche, die Liebenzeller Gemeinschaft, der CVJM und der EC ("Entschieden für Christus").