Das Baugebiet "Steigäcker 2": Der Gemeinderat hat die Mindestpunktzahl zur Bauplatz-Vergabe reduziert. Foto: Stocker Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Neubulacher Gemeinderat lockert Vergabekriterien bei Bauplätzen im Gebiet "Steigäcker 2"

Während die Erschließungsarbeiten im Neubulacher Baugebiet "Steigäcker 2" laufen, trat bei den Bewerbungen um einen Bauplatz ein Stück weit Ernüchterung ein. Nur wenige – gerade mal vier – Bewerber erfüllten die Vergabekriterien.

Neubulach. Diese Kriterien hatte der Gemeinderat im Juni vergangenen Jahres festgelegt und forderte für einen potenziellen Zuschlag eine Mindestpunktzahl von 60.

"Bisher erhielten wir 15 Bewerbungen für einen der Bauplätze", sagte Bürgermeisterin Petra Schupp und stellte eine Reduzierung der Mindestpunktzahl auf 50 in den Raum. Nicht nur, dass das Jahresende als Prüfungstermin der Richtlinien im Gremium angesetzt war. Neben den vier zuschlagsrelevanten Bewerbungen hätten außerdem fünf weitere Interessenten 50 oder 55 Punkte erzielt.

Bezug der Bewerber zur Stadt zählt

"Eine Erfüllung unserer ursprünglich angesetzten Punkte ist möglich, und wir wollen auch jungen Familien einen Vorsprung geben", warb Schupp um Zustimmung für ihren Vorschlag.

Bei den Kriterien ist von Bedeutung, welche Verbindung die Bewerber nach Neubulach haben, ob sich der Arbeitsplatz in der Gemeinde befindet und ob sich der potenzielle Käufer sozial engagiert. Aktive Vereinsmitgliedschaft wirkt sich dabei aus und zählt umso mehr, wenn sich Bewerber im Vorstand oder in der Feuerwehr engagieren. Darüber hinaus erhalten Bewerber den Vorzug, die noch kein Wohneigentum oder Baugrundstück besitzen. Der Katalog sieht beispielsweise 25 Punkte für Kaufinteressenten vor, die schon seit ihrer Geburt in der Bergwerkstadt wohnen und staffelt sich nach unten für die Anzahl von Jahren oder Rückkehrer. Zudem gibt es für jedes Kind bis 14 Jahren einer bauwilligen Familie zehn Punkte. Die reine Vereinsmitgliedschaft seit mindestens zwei Jahren bewertet das System mit fünf Punkten.

Schon bei der ersten Beratung hatten einzelne Stadträte angemerkt, dass selbst sie Schwierigkeit hätten, die Mindestpunktzahl zu erreichen. Dennoch will das Gremium erkennen, dass sich potenzielle Bauherren einen der insgesamt 47 Bauplätze in Größen von 420 bis 650 Quadratmeter quasi erarbeiten.

Deshalb folgte der Gemeinderat dem Ansinnen, an dem Punktesystem festzuhalten, die Mindestzahl jedoch auf 50 Punkte herabzusetzen. "Wir sollten dennoch beobachten, wie sich der Zuspruch entwickelt und bei Bedarf auch anpassen", stellte Rat Friedrich Haarer (UWV) fest.

Der Gemeinderat hat den Preis pro Quadratmeter auf 230 Euro festgelegt und gewährt je Kind unter 14 Jahren einen Bonus in Höhe von 2000 Euro.