Kommunales: Gemeinderat beschließt neues Beleuchtungskonzept in Bergwerk und Heilstollen / Leader-Förderung beantragt
Einblicke in bislang verborgene Nischen, Unterwasserlampen und multimediale Elemente: Die Stadt Neubulach will die Beleuchtung im Besucherbergwerk und im Therapiestollen komplett neu aufstellen.
Neubulach. Die vorhandene Elektro- und Beleuchtungsanlage aus den 1980er-Jahren entspricht nicht mehr dem Standard. "Heute beleuchtet man ganz anders", sagte Bürgermeisterin Petra Schupp bei der jüngsten Gemeinderatssitzung.
Sie habe sich andere Beispiele angeschaut, berichtete Schupp. "Viel wird mit Dreidimensionalität gearbeitet und es werden Farbakzente gesetzt". Unterwasser-Lampen in Bächen und Seen ermöglichen künstlerische Inszenierungen und auch Besonderheiten des Gesteins könnten durch Akzentuierungen hervorgehoben werden.
Die bisherige Beleuchtung im Stollen schöpfe bei weitem nicht die Möglichkeiten aus, die das Bergwerk biete. Deshalb sei ein neues Beleuchtungskonzept nötig, das moderne LED-Lampen nutze, die so platziert werden, dass sie dem Besucher ganz andere Perspektiven eröffnen. Dadurch werde der Führungsbetrieb im Bergwerk nicht nur unterstützt, sondern auch aufgewertet und biete sogar neue Inhalte. Auch Kombinationen mit akustischen Untermalungen seien denkbar. "Aus touristischer Sicht wäre das für das Besucherbergwerk noch mal was oben drauf gesetzt", kam die Bürgermeisterin fast ins Schwärmen.
Im Therapiebereich könne man so künftig auch auf Farblichttherapien setzen, bringt die Bürgermeisterin noch weitere Ideen ins Spiel. Es solle ihrer Meinung nach einfach das medial Mögliche herausgeholt werden.
Doch nicht nur touristisch würde das neue Konzept einen Schritt nach vorne bedeuten, auch technisch sieht die Bürgermeisterin Handlungsbedarf. Denn die Temperatur im Bergwerk beträgt ständig zwischen sieben und acht Grad mit einer hochen Luftfeuchtigkeit von rund 96 Prozent. Das stelle auch die Technik vor große Herausforderungen. Durch die bisherigen Leuchtmittel und deren Wärmeabstrahlung bilde sich rund um die Lampen Moos und Algen. Mit den neuen, energiesparenden LED-Lampen passiere dies nicht mehr. Diese seien auch dimmbar und so für die Fledermauspopulation verträglicher.
60 Prozent Zuschuss
Das wirtschaftlichste Angebot für ein neues Konzept gab die Firma Cave Lightning ab. Für das Besucherbergwerk kosten die Maßnahmen rund 54 000 Euro, für die Therapiestation rund 12 000 Euro. Durch das Leader-Programm bekomme die Stadt eine Förderung für die beiden Bereiche in Höhe von 60 und 30 Prozent. Und auch die Stollengemeinschaft hat im Vorfeld zugesichert, sich nach Abzug der Fördermittel noch an den verbleibenden Kosten beteiligen zu wollen, sagte Schupp.
Der Gemeinderat war von der Idee einer neuen Beleuchtung angetan. "Ich bin ein Fan von Lichtgestaltung. Da kann man viel aus dem Stollen rausholen", sagte Ulrich Fleck. Das Gremium stimmt der Umsetzung einer Neukonzeption der Beleuchtung einstimmig zu. Die Arbeiten sollen im Winter 2019/2020 durchgeführt werden, damit die neue Beleuchtung im Mai 2020 für den baden-württembergischen Bergmannstag installiert ist.
