Bildungspartnerschaft: Das Programmieren geübt / Unterstützung von Karlsruher Software-Firma
Kaum erwarten können die Fünft- und Sechstklässler der Gemeinschaftsschule (GMS) die Arbeit am Computer. Denn seit geraumer Zeit weist ein Computerfreak, ein so genannter Nerd, sie ins Programmieren ein. Und der hatte neulich sogar Roboter dabei, denen die Schüler Leben einhauchten.
Neubulach. Plötzlich leuchten die LEDs des Roboters, genannt M-Board, rot, blau oder grün. Die Jungen und Mädchen sind fasziniert. Mehr noch, sie versuchen durch Veränderung der Zahlen im dafür verantwortlichen Befeh die Lichtstärke oder Farbmischung zu verändern. Strahlende Gesichter signalisieren das Gelingen des Vorhabens, während sofort weitere Programmierschritte gemacht werden.
Geschwindigkeit ist nur ein Aspekt
Mit Maximilian Ferstl haben sie einen Fachmann zu Gast im Wahl-Kurs ihrer Lehrerin Antje Braun, von dem sie so viel wie nur möglich erfahren wollen.
Ziel des Unterrichts war es neulich, den Roboter so zu programmieren, dass er auf vorgegebenen Linien fuhr. "Bevor wir ihm aber eine Geschwindigkeit zuweisen, sollten wir sicherstellen, dass er bei Bedarf auch bremst", sagte Ferstl schmunzelnd, während die Pädagogin vorsichtshalber die Tür des Computerraums schloss. Denn nachdem die Schüler den Augen des Roboters eine Farbe gegeben hatten, ging es auf den Boden, damit er Bewegungsspielraum hat.
Schritt für Schritt wiesen die Schüler am Computer mittels Blöcken, die als Befehle in das Programm eingearbeitet wurden, ihrem Roboter sein Verhalten und Funktionen zu. Damit entschieden die Nachwuchs-Programmierer, wie sich die Figur bewegt und in welche Richtung.
Kreativerer Umgang mit Computern
Geübte wissen längst, dass hier von "scratch", der grafischen Programmiersprache, die Rede ist. Mit dieser vermittelt Ferstl den Schülern einen kreativeren Umgang mit Computern. Und davon ist dann auch Schulleiter Dominik Bernhart fasziniert, wie die Teilnehmer des Kurses erlebten. "Dabei kommt uns das verlässliche WLAN hier an der Schule entgegen", hob Braun hervor.
"Es passt genau in den Bereich, den wir sowieso ausbauen wollen", verwies der Rektor auf den Fächerverbund von Informatik, Mathematik und Physik (IMP). Umso mehr freute er sich, gleichzeitig eine Bildungspartnerschaft mit Ferstl abzuschließen, zumal der Experte einer der Programmierer der Firma Synyx in Karlsruhe ist, die Software herstellt. Vor diesem Hintergrund ist an der GMS ein Projekt mit der Zehnerklasse geplant. "Sie werden ein Spiel kreieren und dafür auch ein Zertifikat erhalten", erläuterte Bernhart.