Langfinger hatten es im vergangenen Jahr nicht allzu sehr auf Neubulach abgesehen. Die Zahlen zeigen eine eigentlich entspannte Lage. Foto: © AA+W – adobe.stock.com Foto: Schwarzwälder Bote

Kriminalität: Polizei stellt Statistik des Vorjahres im Gemeinderat vor / Einbrüche gehen zurück

Neubulach ist insgesamt sicher und nicht von kriminellen Machenschaften heimgesucht. Das zumindest zeigen die Zahlen der polizeilichen Kriminalstatistik fürs Teinachtal und Neubulach.

Neubulach. Christian Ludwig vom Polizeiposten Neuweiler sprach bei der Präsentation der polizeilichen Kriminalstatistik zunächst davon, dass die Zahlen "zum Glück nicht so spannend" seien. Dennoch gab es in Neubulach im Jahr 2018 68 Straftaten – das sind 30 weniger als noch im Jahr zuvor. Die Aufklärungsquote lag bei 48,5 Prozent, was unterdurchschnittlich sei. Doch Ludwig erklärt: "Die Polizei kann auch nicht zaubern, wir brauchen eben Ermittlungsansätze." Und da habe er auch im ländlichen Raum allgemein das Gefühl, meint Ludwig, dass hier noch viel untereinander geklärt werde, also die Ordnungshüter nicht über alle Delikte informiert werden.

Zweitsicherster Kreis

Doch allgemein sei die Kriminalitätsbelastung in Neubulach bis 2017 gestiegen, jetzt aber wieder abgeflaut. Gründe dafür kenne er nicht wirklich, sagt Ludwig. Trotzdem sei der Kreis Calw allgemein der zweitsicherste in ganz Baden-Württemberg. Ebenfalls erfreulich ist laut dem Ordnungshüter die Tatsache, dass die Einbruchszahlen zurückgegangen seien.

"Da sind wir im Bereich Teinachtal auch nicht sonderlich attraktiv. Es fehlt eine wirkliche Schnellstraße oder eine direkte Anbindung zur Autobahn, denn die Diebe wollen schnell flüchten", verdeutlicht Ludwig. Auch die Gewaltdelikte gingen im Kreis zurück, berichtet der Polizist dem Neubulacher Gremium, das dann wissen will, ob auch für Neubulach die einzelnen Delikte in Kategorien aufgeschlüsselt sind. "Das nicht, sonst hätten wir bei der geringen Zahl von 68 Taten ganz geringe Verteilungen", erklärte Ludwig. Doch für den Kreis konnte er immerhin mit Gesamtzahlen aufwarten: 4404 Straftaten hätte es im Jahr 2018 im Kreis Calw gegeben, erzählte Ludwig. Davon wären rund 60 Prozent aufgeklärt geworden.

Genauere Zahlen für Neubulach gab es dann aber doch. So wurden 2018 zwei Gewaltfälle, 13 im Bereich Straßenkriminalität und drei in Verbindung mit Rauschgiftdelikten aufgenommen. Bei letzterem wieß Ludwig aber darauf hin, dass hier die Dunkelziffer extrem hoch sei. "Der Konsum und das Dealen läuft ja nicht offen auf der Straße, sondern meistens verdeckt", so Ludwig.

Kein Brennpunkt

Gemeinderat Reiner Stoll wollte wissen, ob man die ermittelten Tatverdächtigen in Altersgruppen einteilen könne. Denn man habe halt Probleme mit Jugendlichen, gerade der Platz zwischen Schule und Jugendhaus sei ein beliebter Treffpunkt, hatte Stoll festgestellt. "Im Bereich Straßenkriminalität, also alles was öffentlich passiert, sind von 160 Tatverdächtigen 67 unter 21 Jahren", hatte Ludwig zumindest Zahlen für den Kreis Calw parat, wusste aber zu berichten, dass Neubulach nicht exorbitant bei der Jugendkriminalität hervorstach. Dennoch habe man extra für besagten Platz den Streifenplan angepasst und hier vermehrt Präsenz gezeigt. "Da haben die Kollegen dann auch das ein oder andere Mal Sachen aufgenommen", berichtet Ludwig von Erfolgen.

Rat Bernd Schwarz will in Neubulach vermehrt auch "auswärtige Kennzeichen" gesichtet haben, vermutet, dass Jugendliche von außerhalb kommen, um in der Mitte des Landkreises krumme Dinger zu drehen. Auch falls das so wäre, sagte Ludwig, könne er einen Anstieg der Fallzahlen nicht bestätigen. Bürgermeisterin Petra Schupp schloss mit den Worten: "Ich fühle mich hier sicher in Neubulach – und das spiegeln ja auch die Zahlen wider."