Bildung: Gemeinschaftsschule Neubulach ist neuerdings Mitglied in der Bund-Länder-Initiative "Lemas"

An der Gemeinschaftsschule Neubulach sollen potenziell leistungsstarke Schüler in Zukunft mehr gefördert werden. Dank eines Forschungsverbunds erhält die Schule dabei Unterstützung von Hochschulen.

Neubulach. Die Gemeinschaftsschule Neubulach ist seit einigen Monaten Mitglied in der Bund-Länder-Initiative "Lemas". "Lemas" steht für "Leistung macht Schule" und es geht dabei um die Förderung leistungsstarker Schüler. Denn Förderung bedeute, nicht nur bei schwächeren Schüler Defizite aufzuarbeiten, sondern auch bei leitungsstärkeren Schülern müsse eine gezielte Förderung erfolgen, erklärte Schulleiter Dominik Bernhart.

Das Konzept als Gemeinschaftsschule beinhaltet schon die Förderung aller Niveaustufen. Deshalb habe sich das Lehrerkollegium darauf geeinigt, sich für die Initiative zu bewerben, erklärte Bernhart weiter.

Leitbild soll überarbeitet und zukünftig zum Aushängeschild werden

Nur rund 300 Schulen wurden bundesweit in das Projekt aufgenommen. Die Gemeinschaftsschule gehört nun zu einem Cluster mit dem Reuchlin-Gymnasium in Pforzheim und dem Otto-Hahn-Gymnasium in Nagold und ist dabei in zwei Teilprojekten der Förderinitiative vertreten. Im ersten Teilprojekt steht die Überarbeitung des Schulleitbilds im Mittelpunkt. Dies geschieht in Kooperation mit der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe, die die wissenschaftliche Projektbegleitung übernimmt. Das Leitbild der Schule solle zukünftig das Aushängeschild der Schule sein. Von der Grundschule bis in die oberen Klassen solle das Leitbild von der ganzen Schulgemeinschaft gelebt werden. Besonders die Motivation der Schüler stehe im Vordergrund, sagt Schulleiter Bernhart. "Es gibt nichts Motivierenderes als Erfolg", sagt der Schulleiter.

Im zweiten Teilprojekt geht es um die gezielte Förderung von leistungsstarken Schülern in Mint-Fächern, speziell in der Informatik. Ziel sei es, Konzepte zu entwickeln und zu erproben, wie die Förderung im Unterricht noch besser gelingen könne und wie Schüler durch zusätzliche Angebote weiter gestärkt werden können. Dafür war vergangene Woche Matthias Matzner von der Universität Oldenburg als wissenschaftliche Projektbegleitung an der Gemeinschaftsschule zu Gast.

Qualifizierungen und Materialpool im Bereich Informatik erforderlich

Matzer besuchte den Unterricht und wird der Schule über die Umsetzung der bisherigen Informatik-Angebote Rückmeldung geben. "Da treffen die Praktiker auf die Leute aus der Wissenschaft", sagt Schulleiter Bernhart.

Zukünftig wird Matzner als Ansprechpartner weiter zur Verfügung stehen und die Schule mit anderen Einrichtungen vernetzen. "Es wäre ja schade, wenn sich jede Lehrkraft allein in ein neues Thema zur Informatik einarbeiten müsste. Wir wollen einen Pool an Unterrichtsmaterialien anbieten", erklärt Matzner einen konkreten Nutzen aus der Initiative. "Auf die Vernetzung freuen wir uns besonders. Vieles von dem, was Herr Matzner mit ›Lemas‹ anstößt, versuchen wir schon länger im Kleinen", sagt Schulleiter Bernhart. Denn er weiß: "Das Problem bei der Digitalisierung an Schulen ist: Man kann tonnenweiße Geräte beschaffen, aber wenn diese niemand wirklich bedienen kann, hilft das auch nicht weiter." Deswegen brauche es eine Qualifizierung in die Breite.

Die Gemeinschaftsschule sieht sich mit ihren vielen Angeboten schon gut aufgestellt, will aber nicht stehen bleiben. Ein nächster Schritt sei die Einrichtung des neuen Profils Informatik, Mathematik und Physik (IMP). Auch dabei unterstützen Matzner und das Team der Uni Oldenburg die Gemeinschaftsschule im Rahmen der "Lemas"-Initiative.