Bei der First-Lego-League mit Robotern schauten die Schüler der GMS gespannt zu. Foto: Schule Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: Profiltage an der Gemeinschaftsschule Neubulach von Erfolg gekrönt / Viele Schüler an Berufsleben herangeführt

Neubulach. Im vergangenen Schuljahr fanden erstmalig die "Profiltage" an der GMS Neubulach statt. Diese haben das Ziel, in den gymnasialen Profilfächern projektorientierte, fächerübergreifende Themen und Fragestellungen intensiv zu bearbeiten.

 

Der erfolgreiche Verlauf führte dazu, dass die "Profiltage" auch im laufenden Schuljahr wieder aufgelegt und um das neue Profilfach IMP (Informatik, Mathematik, Physik) erweitert wurde. Mit von der Partie waren zahlreiche externe Experten und Bildungspartner.

Im Profilfach IMP standen die Fragen der Robotik und ihre betriebliche Anwendung im Fokus. Dabei beteiligte sich die Schule am bundesweiten "Siegel-Day", mit dem die ausgezeichneten Berufswahlsiegel-Schulen aus dem gesamten Bundesgebiet auf ihre Berufs- und Studienorientierung aufmerksam machten. Nach einem Besuch der regionalen Wettkämpfe innerhalb der First-Lego-League machten sich die Schüler auf an das Technische Gymnasium in Calw, wo sie einen Workshop zum Thema "Speicherprogrammierte Steuerung" (SPS) absolvierten. Benjamin Zachrich, Informatiklehrer am TG, führte die Schüler in das Thema ein und unterstützte sie bei der Programmierung eines Fließbandes.

Den Schülern gefiel es besonders gut, die schulischen Anschlussmöglichkeiten am Technischen Gymnasium zu sehen. Des Weiteren fügte eine Schülerin hinzu: "Ich fand es extrem spannend Automatisierungstechniken zu sehen. Außerdem macht es mich stolz, Aufgaben, die in der Oberstufe am TG unterrichtet werden, zu lösen."

Spezialist für Flüssigkeitsanalysen

Am Aktionstag sollte eine besondere Aktion im Bereich der beruflichen Orientierung stattfinden. Die Schüler und Lehrkräfte des IMP-Profils machten sich auf nach Gerlingen zur Firma "Endress+Hauser". Das Unternehmen, das alleine am Standort in Gerlingen mehr als 600 Mitarbeiter beschäftigt, ist Spezialist im Bereich der Flüssigkeitsanalysen und der diesjährige Partner im Bereich "Programmieren mit Mindstorms". Neben einem gemeinsamen Frühstück stand eine Führung durch den Betrieb auf dem Programm.

Die Profiltage umfassten auch im Profilfach Sport ein vielfältiges Programm. Der thematische Schwerpunkt lag dabei im Bereich Handball und die Woche hatte es in sich. Sie begann mit einem Höhepunkt, als der ehemalige Handball-Bundesligaspieler Frisch Auf Göppingens, Dragos Oprea, die Schule besuchte und mit den Schülern ein Handballtraining abhielt. Der frühere 21-fache Nationalspieler Deutschlands vermittelte den Schülern Regeln, Techniken und Tipps zum taktischen Verhalten des Handballspiels.

Der Kontakt zu Oprea ist über die Deutsche-Kinder-Sport-Akademie zustande gekommen, deren Handballakademie er seit 2017 leitet. Die praktische Umsetzung der neu erlernten Inhalte stand für die Schüler am Nachmittag auf dem Programm, denn da planten sie eine Trainingseinheit für die vierten Klassen. In Kleingruppen durchliefen diese einen Handballnachmittag, der von den Schüler im Sportprofil geplant und durchgeführt wurde.

"Die Achtklässler haben es sehr gut gemacht, man hatte immer das Gefühl, sie wissen sehr genau was sie tun – und warum", erklärte Sportfachfrau Silvia Fix. Bei den Viertklässlern kam der Nachmittag indes gut an. Abgerundet wurde der Handballschwerpunkt mit dem Besuch des Bundesliga-Spiels zwischen dem HBW Balingen-Weilstetten und dem Bergischen HC.

Ein Besuch beim Klinikverbund Südwest am Standort Calw beendete die Woche im Sportprofil. Dabei standen die Vermeidung und die Behandlung von Sportverletzungen im Mittelpunkt der Veranstaltung.

Im NWT-Profil stand während der Profiltage das "Hubschrauber-Projekt" mit dem Bildungspartner Veyhl aus Neuweiler-Zwerenberg auf dem Programm. Während der Profiltage waren dazu durchgängig Mitarbeiter und Ausbildungsleiter von Veyhl in der Schule und arbeiteten mit den Schülern an der Fertigung der solarbetriebenen Hubschrauber. Für die Schüler war das Projekt eine tolle Möglichkeit, auch über den "normalen Technikunterricht" hinaus in einen technischen Bereich hinein zu schnuppern.

Erstmals in Berührung mit technischem Beruf

Dies war in diesem Jahr vor allem auch unter dem Aspekt spannend, dass in der NWT-Gruppe viele Schülerinnen vertreten waren, die selbst gar nicht Technik als Wahlpflichtfach gewählt hatten und die so zum ersten Mal mit den Grundzügen einer professionellen Metallbearbeitung in Berührung kamen.

Beim Bau des Hubschraubers waren zahlreiche komplexe Arbeitsschritte notwendig. Diese reichten vom Umsetzen der technischen Zeichnungen bis hin zu den einzelnen technischen Fertigkeiten wie anreißen, sägen, feilen, schleifen, bohren, senken, Gewinde schneiden, Schweißdraht biegen und Elektronik-Komponenten löten und montieren.

Abschließend wurde der fertige Solarhubschrauber auf dem Schulhof präsentiert. Die anwesenden Zuschauer stellten allerhand Fragen zum Projekt und zum Herstellungsprozess. Das Wetter spielte auch mit, die Sonne schien und alle konnten sich davon überzeugen, dass die solarbetriebenen Rotoren funktionierten.