Das Bläserensemble "eurobrass" nutzte die Kirche in Neubulach bestens für klanggewaltige Stücke. Foto: Elsäßer Foto: Schwarzwälder Bote

Aufführung: Publikum verabschiedet Ensemble "Eurobrass" mit begeistertem Applaus

Neubulach. In der Stadtkirche Neubulach erklingen gewaltige Töne. Denn das Bläserensemble "Eurobrass" spielt auf. Viele Werke begeistern die Zuhörer in den Reihen, die zudem einige Anekdoten aus dem Tourleben der Musiker präsentiert bekommen.

Das aus amerikanischen und deutschen Mitgliedern bestehende Bläserensemble "Eurobrass" war in der Neubulacher Stadtkirche zu Gast. Den Programmbeginn markierte ein Stück von Burkhart mit dem Titel "Rejoice", gefolgt von der "kleinen Fuge in g-Moll" Johann Sebastian Bachs, BWV 578. Die Fuge gehört zu den bekannteren Werken Bachs und ist eigentlich nicht klein in ihrem zeitlichen oder musikalischen Umfang. Zu ihrer Aufführung bedarf es auch an der Orgel schon einmal zwei Personen. Das aus zwölf Bläsern bestehende Ensemble brachte das mehrstimmige Stück sehr gut zur Aufführung und legte damit den Grundstein für einen spannungsreichen Abend.

Die Stadtkirche war sehr gut gefüllt. Zwischen den Stücken unterhielten die Musiker das Publikum mit Ansagen und einer Vorstellungsrunde.

Fast alle Musiker haben deutsch-amerikanische Wurzeln und leben und arbeiten als professionelle Musiker auf dem amerikanischen oder europäischen Kontinent verstreut.

Da ist Co-Leiter Ben Roundtree, ein Kirchenmusiker aus Washington D.C. Er spielt im Ensemble Tuba und ist zudem mit der Bassposaune aktiv.

Das Programm teilte sich in zwei Teile, wobei der zweite eher den geistlichen Werken gewidmet war. So erklangen im ersten Teil sehr schöne Stücke wie das Konzert für zwei Trompeten von Vivaldi, und ein von den vier Posaunisten aufgeführtes modernes Stück L. Pollacks mit dem Titel "That´s a plenty".

Bei schnellen Läufen stellten die Musiker ihre Genauigkeit und Virtuosität unter Beweis, allen voran die Trompeterinnen Sarah Stoneback und Kathryn Cheney als Solistinnen in Vivaldi´s Konzert.

Im zweiten Teil dann spielte man "Du großer Gott Medley" und ermutigte das Publikum mittels eines vorbereiteten Liedblatts zum Aufstehen und Mitsingen. Eine Musikerin hielt eine kurze Ansprache über ihren Glauben an Gott, die von Angie Hunter, der Leiterin der Gruppe, ins Deutsche übersetzt wurde. Den Abschluss des Konzerts bildeten zwei Stücke aus dem Zyklus "Bilder einer Ausstellung" von M. Mussorgsky.

Entscheidende Kraft hinter den Arrangements ist Chris Woods. Fast alle Kompositionen sind von ihm bearbeitet. Der Bassposaunist lebt in den USA und ist Professor im Ruhestand an der Greenville University in Illinois.

Durch die Arbeit scheint ein gutes Stück deutsch-amerikanischer Verbundenheit und Wertegemeinsamkeit hindurch. Auch sprachlich haben die Mitglieder, die übrigens alle sehr gut deutsch sprechen, viel Spaß: Posaunist Nathan Lefeber sorgte für Heiterkeit, als er von schwierigen Wörtern beider Sprachen berichtete: "Eierschalen-Bruchverursacher", "thoroughly" (gründlich), "sixth" (sechste) und viele mehr.

Das Publikum dankte den Musikern mit stehenden Ovationen und Applaus. Die Musiker übernachteten bei Mitgliedern des Posaunenchors Neubulach und fahren dann zu ihrer nächsten Show, die sie nach Bad Kreuznach führt.