Der DoinichDaal-Whiskey. Foto: Stocker

DoinichDaal-Chef Dürr kreiert neue Sorten. Von Bestellung des Bundespräsidenten überrascht.

Neubulach-Martinsmoos - "Wolfsmähder" und "Teuchelwald" heißen die neuen Whiskey-Sorten von Sebastian Dürr. Sie ergänzen die bisherigen Reifungen des DoinichDaal-Whiskeys, der inzwischen auch seinen Weg in die Bar des Bundespräsidenten fand.

Das allerdings realisierte Dürr erst viel später und schüttelt bis heute ungläubig den Kopf. Erst war es eine Email, dann ein Anruf von Jan-Göran Barth, dem Küchenchef im Schloss Bellevue höchstpersönlich. "Er orderte zwei Kartons aus dem Batch No2", erinnerte sich Dürr an das Gespräch, wenngleich ihm erst beim Versand auffiel, wer da eigentlich bestellt hatte.

Während Bundespräsident Joachim Gauck und seine Gäste also in den Genuss von der Sorte "Malachit" kommen, ist der so genannte "Batch No3" gereift. Kräftig und schwer zeigt sich dabei der gebrannte "Teuchelwald", der dennoch weich die Kehle umspielt. Aperitiffässer, in denen Dürr die neue Komposition des DoinichDaal-Whiskeys reifen ließ, verliehen ihr zudem eine leichte Süße sowie die leichte Rauchnote. Gerade letztere schätzen Whiskey-Kenner. Abgerundet wird "Teuchelwald" durch einen fruchtigen Aspekt. Nicht zuletzt die Bewertung beim offiziellen Whiskey-Tasting bestärkt Dürr in seinen Kreationen. "Die Fachleute würdigten die schlüssige Entwicklung des Batch, bei dem der Ursprung erkennbar sei", berichtete der 35-Jährige von der positiven Resonanz. Für den vergleichsweise kleinen Betrieb in Martinsmoos ist das natürlich eine Chance sich weiter zu etablieren. "Die Geräte, die wir für die Herstellung brauchen, haben wir selbst gebaut", erklärte Dürr einen Unterschied zu bekannten Marktgrößen. Selbst aus Amerika erhält er inzwischen Anerkennung für seine Kreationen des Blackforest Single Malt Whiskey mit der speziellen Note seiner Heimat, erzählte er stolz.

Starke Holznote mit nur latentem Rauchanteil überzeugt

Auch die zweite Edition des "Batch No3" sagte den Juroren zu. Eine starke Holznote mit nur latenten Rauchanteilen hat der leichtere und fruchtigere "Wolfsmähder". Durch die amerikanische Eiche der Lagerfässer durchzieht ein Vanille-Aroma den Whiskey, während europäische Eiche ihn würzig verfeinert. Die jeweilige Dauer der Lagerzeit in den einzelnen Fässern bleibt allerdings das Geheimnis des Schöpfers.

Treu bleibt sich Dürr indes mit der Namensgebung und zog diesmal Wanderkarten seiner Heimat hinzu. Deshalb tragen die beiden Editionen die Namen von Naturbereichen rund um Neubulach. "Unsere typische Natur, die Fichtenwälder und das weiche Wasser sollen im Whiskey zum Ausdruck kommen", unterstrich Dürr. Der "Teuchelwald" wurde in 250 Flaschen, der "Wolfsmähder" in 500 Flaschen limitiert abgefüllt. Vor vierzehn Jahren begann der gelernte Werbegrafiker eher zufällig das Projekt. "Eher unbedarft, aber fasziniert von der Kunst des Brennens habe ich begonnen", erzählt Dürr. Sein Opa Johannes Dürr, Gründer des Fruchtsäfteunternehmens in Martinsmoos, hat ihm das Brennen beigebracht. Einfluss hatte zudem Onkel Matthias Hammann mit seinem Faible für Whiskey.