Die Brücke verbindet das Kohlerstal mit der Bundesstraße, die zwischen Calw und Wildberg verläuft. Foto: Buck Foto: Schwarzwälder Bote

Verkehr: Kohlerstal-Brücke soll noch in diesem Jahr kommen / Calw und Neubulach teilen sich die Kosten

Die Brücke im Kohlerstal ist flapsig gesagt im Eimer. Die gesamte Substanz ist marode, weshalb dringend ein Neubau her muss. Das hatte der Gemeinderat Neubulach schon im Sommer vergangenen Jahres beschlossen. Ein Blick auf den aktuellen Stand.

Neubulach/Calw. Eine unschöne Mixtur aus Rost, Moos und Grünspan überzieht die Kohlerstal-Brücke im Teinachtal. Die verbindet die Bundesstraße B 463 mit dem kleinen Neubulacher Teilort Kohlerstal. Für die Bewohner dort eine wichtige Lebensader, stellt sie doch neben der Überfahrt beim Seitzental die einzige Querungsmöglichkeit über die dort verlaufende Nagold dar. Die Brücke ist in schlechtem Zustand. Das zulässige Gewicht bei einer Überfahrt wurde daher schon auf maximal sechs Tonnen begrenzt. Und die Gefahr lauert sowieso unter der sichtbaren Fahrbahndecke: ausgebrochene Auflager und massiv verrostete Längsträger nagen an der Tragfähigkeit des Stahlkonstrukts.

Daher wird ein Neubau in diesem Jahr fällig. Das hatte der Neubulacher Gemeinderat schon im Juli des vergangenen Jahres beschlossen. Die Besonderheit: Die Brücke steht zum Teil auf Neubulacher Gemarkung und zum Teil auf selbiger Calws. Daher teilen sich auch die beiden Städte die Kosten. "Die Planung übernimmt Neubulach und wir tragen 40 Prozent der Kosten", teilte Calws Oberbürgermeister Florian Kling auf Anfrage.

Und da Kling so verständlicherweise wenig Konkretes zur aktuellen Situation beisteuern konnte, leitete er die Anfrage sodenn wieselflink ins Neubulacher Rathaus weiter. Von dort meldete sich dann Bürgermeisterin Petra Schupp und erklärte den aktuellen Stand der Dinge: "Wir sind da jetzt schon ins Förderprogramm aufgenommen, aber der Bescheid steht noch aus." Sprich, man weiß noch nicht, in welcher Höhe die Förderung ausfällt. Für die weiteren Schritte stehen laut Schupp noch die wasserrechtlichen und naturschutzrechtlichen Gutachten aus. Wenn alles vorhanden ist, kann man den Baubeschluss angehen. Das dürfte aber nur Formsache sein, ebenso die Baufreigabe, denn "an dieser Stelle steht aktuell ja schon eine Brücke." Auch die Mittel sind im Haushalt Neubulachs eingestellt. Kosten soll der Neubau der Brücke rund 1,33 Millionen Euro.

Zeitplan steht nicht fest

Wie lange das ganze noch dauert, vermag Schupp nicht konkret zu sagen, doch man wolle das "im Laufe des Jahres" noch abschließen. Schlussendlich entscheide dann freilich der Gemeinderat über die Baumaßnahme. Doch bis es soweit ist, vergeht noch eine Weile. "Auch das Thema Hochwasser kommt da noch auf uns zu", verdeutlicht Schupp, dass es diverse Flächen rund um die Brücke braucht, wo im Zweifel das Wasser der Nagold abfließen kann. Und das am besten ohne, dass die Brücke wieder wie im Jahr 1948 einfach fortgespült wird. Die aktuelle Begrenzung von sechs Tonnen bleibe bis zum Neubau erhalten, sagt Schupp, die sich vor Kurzem selbst ein Bild vom Zustand des Bauwerks gemacht hat und einräumte: "Das sieht ausgefressen aus, aber es wird schon noch halten", zeigt sich die Rathauschefin optimistisch. "Das muss man jetzt angehen und da bin ich froh, dass der Gemeinderat und Calw mitziehen."