Die Schulsanitäter präsentieren ihre Ausrüstung beim offiziellen Dienstantritt. Foto: Stocker Foto: Schwarzwälder Bote

Sanitäter: Dienstantritt an Gemeinschaftsschule / Auch Reanimation geübt / Wettbewerb steht bevor

Während die meisten Schüler der Neubulacher Gemeinschaftsschule morgens ihre Klassenzimmer aufsuchen, kommen seit neuestem zwei von ihnen zuerst ins Sekretariat. Dort erhalten sie Funkgeräte, Einsatzweste und einen Erste-Hilfe-Rucksack.

 

Neubulach. Dabei handelt es sich um die Schulsanitäter, denen nun ihr Rüstzeug für den Dienstantritt überreicht wurde. "Sie zeigen Zivilcourage und Engagement, einzugreifen, wenn es wichtig ist, retten im Ernstfall sogar Leben", hob Dominik Bernhart, Rektor der Gemeinschaftsschule Neubulach (GMS) hervor. Stolz berichtete er von einer Premiere in der GMS, für die sich immerhin 21 Schüler aus den Klassenstufen sieben bis neun ausbilden ließen.

Abgelaufene Verbandskästen nützlich beim Training

Und zwar von Christiane Hartmann, einer Lehrerin aus den eigenen Reihen. "Sie ist ein Glücksfall für diese neue Einrichtung in unserer Schule", unterstrich der Schulleiter, zumal die Pädagogin sich als Sanitätshelferin bei der DLRG engagiert.

"Die Schüler wurden einen Tag lang intensiv ausgebildet und trainieren seither zweimal wöchentlich in der Mittagspause Erste Hilfe", fasste Hartmann zusammen. Unterstützt wird die Lehrerin dabei von der DRK-Ortsgruppe Neubulach.

Um das Training nachhaltig gestalten zu können, sind die Schulsanitäter auf Übungsmaterial angewiesen. "Das hole ich mir immer wieder im Autohaus, wenn dort abgelaufene Verbandskästen ausrangiert werden", berichtete Hartmann und warb auf diese Weise auch um Hilfe aus der Bevölkerung.

Das Engagement für den Sanitätsdienst an der GMS förderte jetzt die Barmer-Ersatzkasse, aus deren Reihen Tim Bodin den frisch gebackenen Schulsanitätern ein sogenanntes Starter-Kit mit den wichtigsten Materialien für die Erste Hilfe vor Ort überreichte. "Ein zweiter Rucksack wurde uns vom Förderverein der Schule zur Verfügung gestellt", erzählte Bernhart am Rande.

Nicht nur er konnte sich von inzwischen erlernten Erste-Hilfe-Maßnahmen überzeugen. Bei ihrem offiziellen Dienstantritt vor größerem Publikum bewiesen die Nachwuchssanitäter mit unterschiedlichen Verbänden, dass sie die nötige Fachkompetenz besitzen, um auch im Ernstfall zu reagieren. Und die reicht bis zur Reanimation. Täuschend echt werden zudem zu Übungszwecken vermeintliche Opfer geschminkt, um Verletzungen oder Symptome zu simulieren. Diese professionelle Art des Trainings beschert ihnen sogar die Teilnahme an einem Wettbewerb: "Sie machen beim Bereichsentscheid des Jugendrotkreuzes Ende April mit", kündigte der Neubulacher DRK-Ortsvereinsvorsitzende Jörg Pfrommer an.