Das betroffene Klettergerüst auf dem Spielplatz unterhalb der Mathildenschule und des Kindergartens in Neubulach. Foto: Buck

Bilder verbreiten sich über soziale Medien. Bürgermeisterin Petra Schupp sowie Polizei sind empört.

Neubulach - Beschmierte Spielgeräte, auf denen wüste Drohungen rund um eine angeblich angebrachte Rasierklinge zu lesen sind. So am Sonntag in Neubulach entdeckt. Der Schreck und die Empörung sind groß. Gefunden wurden aber nichts.

Es ist ein Alptraum für Eltern, die ihre Kinder unbedarft auf einem Spielplatz herumtollen lassen: Rasierklingen an den Geräten. So geschehen jetzt in Neubulach. Der Spielplatz unterhalb der Mathildenschule und des Kindergartens war betroffen. Zumindest haben das Unbekannte auf die Rutsche des Klettergerüsts geschmiert. "An diesem Gerüst ist eine Rasierklinge befestigt. Viel Spaß beim Suchen und Spielen", stand da in krakeliger Handschrift geschrieben. Eins vorneweg: Rasierklingen wurden dann zum Glück keine gefunden – weder vom Bauhof noch von der hinzugezogenen Polizei.

Ordnungshüter suchen das Areal ab

Der gesamte Vorgang bringt Bürgermeisterin Petra Schupp in Rage: "Was soll sowas, das ist doch krank", wettert die Rathauschefin und stellt klar: "Das geht auch weit über einen Dummenjungenstreich hinaus." Deshalb hat die Stadt auch die Polizei eingeschaltet und Anzeige erstattet, versteht hierbei absolut keinen Spaß. Schupp will sich gar nicht erst ausmalen, was hätte passieren können, wenn wirklich Rasierklingen angebracht gewesen wären.

Doch weder Bauhofmitarbeiter noch Polizei haben nach intensivem Absuchen derlei scharfe Gegenstände ausmachen können. Nichtsdestotrotz verdeutlicht die Bürgermeisterin: "Wenn sowas angeschrieben ist, dann sorgt das ja auch bei den Eltern für Unruhe." Und genau die ist in den sozialen Medien bei Facebook entstanden. Schlicht von "Idioten" schreibt einer unter die Bilder des Spielplatzes.

Ein anderer wählt da schon deutlichere Worte: "Was für kranke Arschgesichter. Einfach nur geistig unterbelichtet", vermutet der User. Wieder andere finden die Vorkommnisse einfach nur traurig oder es fehlen ihnen gänzlich die Worte.

Auch Schupp ist sichtlich schockiert, dass in einer Kleinstadt wie Neubulach so etwas vorkommt: "Die Probleme werden eher in Großstädten vermutet. Traurig, dass das jetzt auch zu uns überschwappt." Engmaschiger kontrollieren werde die Stadt die Spielplätze deshalb jetzt nicht.

Im Ernstfall droht sogar eine Freiheitsstrafe

Allerdings sei man derzeit ohnehin emsig daran, die Spielplätze im Stadtgebiet neu zu gestalten, um sie wieder attraktiver zu machen. "Wir wollen ja auch, dass die öffentlichen Spielplätze genutzt werden", sagt Schupp. Und dabei sei der Stadt natürlich auch die Sicherheit wichtig. Jährlich wird im Rahmen der turnusmäßigen Überprüfung die Sicherheit aller Geräte gecheckt. "Trotzdem sind wir vor solchen Sachen leider nicht gefeit", hebt Schupp nochmals auf die angedeutete Rasierklingen-Attacke ab.

Auch wenn die sich als "übler Scherz von Jugendlichen" herausstellte, wie Marion Kaiser von der Pressestelle des Polizeipräsidiums Karlsruhe mitteilt, ganz ohne ist die Sache dann auch nicht. "Wenn diejenigen ermittelt werden, können zumindest die Kosten für Polizeieinsatz und Bauhofreinigung auf diese Personen zukommen", sagt Kaiser.

Klar ist: Falls wirklich Rasierklingen an Spielgeräten angebracht werden, ist von gefährlicher Körperverletzung bis versuchtem Mord alles denkbar. "Je nach dem wo sich die Kinder dann verletzen", deutet Kaiser möglicherweise schlimme Folgen an.

In so einem Fall wäre man dann auch schnell im Straftatbereich. Und der geht in der Regel nicht ohne Freiheitsstrafe ab. Es empfiehlt sich also für Jugendliche, die meinen, derlei "Streiche" seien lustig, lieber die Finger davonzulassen. Denn im schlimmsten Fall kommen sie selbst nämlich mit anderem scharfkantigen Metall in Verbindung: den Handschellen der Ordnungshüter.