Bildung: Sparkasse zeichnet Gemeinschaftsschule und Feuerwehr aus / Experimentierkoffer kommt genau zur richtigen Zeit
Neubulach. Es ist ein einmaliges Projekt in Baden-Württemberg: Jeden Donnerstag von 13 bis 14 Uhr trifft sich in der Mittagspause eine Gruppe Schüler der Gemeinschaftsschule Neubulach (GMS) mit Abteilungskommandant Oliver Schaible von der Feuerwehr Neubulach zum Projekt "Feuerwehr macht Schule".
Zu den Aktivitäten gehören Löschübungen ebenso wie Besuche auf der Feuerwache, vorbeugender Brandschutz und Evakuierungsübungen. Damit möchte die Schule einen Beitrag zur Erziehung der Schüler zu Verantwortung und Engagement leisten. Gleichzeitig werden die Schüler in dem Projekt an die Arbeit der Feuerwehr herangeführt. Der Übergang in die Jugendfeuerwehr rückt dabei in greifbare Nähe. So kann das Projekt auch einen wertvollen Beitrag dazu leisten, dass die Arbeit der Feuerwehren im Nachwuchsbereich unterstützt wird.
Die Stiftung Jugendförderung der Sparkasse Pforzheim Calw unterstützt Initiativen in der Betreuung von Ganztageseinrichtungen. Mit dem mit 1000 Euro dotierten Jugendförderpreis unterstützt die Stiftung die Anschaffung eines Experimentierkoffers zum Thema "Grundlagen der Verbrennung und Wirkung diverser Löschmittel".
Die symbolische Spendenübergabe fand an der GMS statt. Dazu kamen Norbert Weiser vom Stiftungsrat, Katrin Zauner von der Stiftung Jugendförderung, Neubulachs Bürgermeisterin Petra Schupp und Andreas Kubesch als Vertreter des Fördervereins.
Interesse am Thema wecken
Während des offiziellen Festakts überreichte Weiser die Urkunde des Jugendförderpreises und ging in seiner Ansprache auf die große Bedeutung der Feuerwehren, das Engagement der Kinder und Jugendlichen im Projekt sowie den innovativen Charakter des Projektes ein.
Er überreicht die Urkunde an Schulleiter Dominik Bernhart und Oliver Schaible, Abteilungskommandant der Neubulacher Feuerwehr und Projektleiter von "Feuerwehr macht Schule". Schaible bedankte sich für die großzügige Spende und erläuterte die Inhalte des Projektes.
Was dann folgte, wirkte wie eine gelungene Inszenierung, doch es war Zufall: Seit Tagen warteten die Beteiligten auf den schon lange bestellten Experimentierkoffer. Noch während der Spendenübergabe fuhr der Kurierdienst auf den Hof der Schule und brachte endlich die versprochene Lieferung. So konnten sich die Beteiligten gleich selbst davon überzeugen, wie das Geld investiert wurde.
Anschließend ging es aber an die praktische Arbeit. Auf dem Programm stand das Löschen eines simulierten Mülleimerbrandes. Dazu standen verschiedene Übungsfeuerlöscher bereit. Die jugendlichen Mitglieder von "Feuerwehr macht Schule" führten sowohl die anwesenden Erwachsenen aber auch die anderen Schüler in die Handhabung der Geräte ein.
Schulleiter Bernhart zeigte sich hocherfreut über die Spende und betonte die Einzigartigkeit des Projektes: "Das Projekt ›Feuerwehr macht Schule‹ ist ein Angebot, das sehr gut zu unserer Profilbildung im MINT-Bereich passt und gleichzeitig zentrale erzieherische Werte vermittelt. Bislang ist uns in Baden-Württemberg keine Schule bekannt, die das Thema Brandschutz derart konsequent mit ihren Schülern bearbeitet", freute er sich.
Abteilungskommandant Schaible freute sich besonders über den hohen Mädchenanteil am Projekt. "Die Feuerwehren im Land müssen neue Wege gehen. Dieses Projekt im Zusammenspiel mit Stadtverwaltung, GMS und Feuerwehr Neubulach ist absolut einmalig und zeigt in meinen Augen den großen Stellenwert der Feuerwehr Neubulach und vor allem auch die Innovationskraft aller Projektbeteiligten", meinte er. Im Endeffekt profitieren aber in erster Linie nicht die Feuerwehr, die Stadtverwaltung oder die Gemeinschaftsschule, sondern es profitieren alle Bürger von Neubulach von diesem Projekt, bekräftigte Schaible.
"Denn wenn wir auch nur einen Bruchteil der Teilnehmer von diesem wichtigen Ehrenamt überzeugen können und das Interesse sowie die Freude am Thema Feuerwehr in ihnen wecken, haben wir nicht nur etwas für die richtige Entwicklung der Schüler getan, sondern dann haben wir gemeinsam wirklich viel erreicht." Das sei seine Motivation, dieses Projekt auch zukünftig mit vollem Elan voran zu treiben.