So soll der schmucke Glasbau in der Mitte einmal aussehen, der alle drei Gebäudeteile der GMS Neubulach verbindet. Doch bis dahin gibt es noch viel zu tun.Visualisierung: Architekten Bonasera Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: GMS Neubulach steht vor dem Umzug ins neue Gebäude / Verwaltung wird für eineinhalb Jahre in Container umgesiedelt

Die Gemeinschaftsschule Neubulach wird umgebaut. Jetzt steht der Umzug in den zweiten Bauabschnitt an. Das ist miit großem Aufwand verbunden. Die Verwaltung wird während der Bauphase für eineinhalb Jahre in einen Container verfrachtet.

Neubulach. Die Umzugskartons stehen schon zahlreich parat in der Gemeinschaftsschule (GMS) Neubulach. Denn bald ist es soweit, dann zieht alles in den Neubau des zweiten Bauabschnitts um. Am 25. Juli soll es soweit sein. Der ganze Aufwand tue der Schule aber auch ein Stück weit gut, erkennt Rektor Dominik Bernhart an. "Wir müssen jetzt alles ausmisten und trennen uns daher auch von alten Sachen, die keiner mehr braucht", sagt er. Bestes Beispiel: eine Kunstzeitschrift aus dem Jahre 1982. Die flog aufgrund mangelnder Aktualität direkt in den Papiereimer.

Aber abgesehen von solch durchaus kuriosen Fundstücken, sei es "ein Wahnsinn" eine ganze Schule umzuziehen. Auf eigene Faust wäre man chancenlos, hebt Bernhart auf die Zusammenarbeit mit der Stadt ab. Das sieht auch Bürgermeisterin Petra Schupp so: "Sowas schafft man nur gemeinsam. Und wir kommen da sehr gut voran." Die Kunst sei es eben, jenes Gebäude freizuschaufeln, das derzeit umgebaut werden müsse. "Bauen im Bestand ist immer schwierig. Das bei einer Schule im laufenden Betrieb zu tun, ist nochmal schwieriger", berichtet Schupp. Aber, das ist die gute Nachricht: Trotz Corona ist man im Zeitplan. "Als wir den Plan anfangs gesehen haben, dachten wir schon, dass das sportlich ist", verdeutlicht Bernhart. Auch beispielsweise Treppenbeläge aus Italien seien ein Risikofaktor gewesen – aber alles sei da und bald verbaut. "Wenn die Photovoltaik-Anlage auf dem Dach ist, kommt das Gerüst weg", erklärt Gerhard Schlecht vom Neubulacher Bauamt. Im Gebäude selbst fehlen noch letzte Bodenbeläge und EDV-Ausrüstung wie Beamer. Doch das ist demnächst ebenfalls erledigt. Dann kann es im neuen Schuljahr nach den Sommerferien direkt im neuen Gebäude losgehen. Und das ist in allen Stockwerken gleich aufgebaut: Auf ein Klassenzimmer folgen zwei Lernateliers, darauf wieder ein Klassenzimmer. Alles durch einen Gang verbunden, die Lernräume für Kleingruppen lediglich mit Glasscheiben voneinander getrennt. "Da steckt richtig Geld drin", freut sich Bernhart, dass die Stadt große Summen in die Bildung investiert.

Während die Schüler die neuen Räume bevölkern, rücken die Handwerker dem alten Gebäude zu Leibe. "Wir setzen das zurück in den Rohbauzustand", verdeutlicht Schlecht, dass man bei der Sanierung des alten Baus, der schon seit 1968 besteht, auf eine Radikalkur setzt. Sorgen müsse man sich aber keine machen, beschwichtigt Bernhart. Der Baulärm werde nicht stören: "In dem Gebäude findet während den Umbauten kein Unterricht statt." Klar gebe es Einschränkungen, wenn etwa der Schulhof zur Baustellenzufahrt wird. Aber da arbeite man an Lösungen, andere Flächen nutzen zu können. "Wir haben trotz Umbau genügend Platz, um gut zu unterrichten", ist dem Rektor wichtig, dass durch die umfangreichen Maßnahmen die Unterrichtsqualität nicht leidet. Als Ausweichquartier dienen auch Räume der Waldschule Neuweiler, wo man bei Bedarf Unterschlupf findet.

Es gibt aber nicht nur während dem Bauen vieles zu beachten. "Man muss alle kommenden Schritte auch im Blick haben", erklärt wiederum Bürgermeisterin Schupp. Wenn alles fertig ist, kommt nämlich noch das Schmuckstück, das den gewaltigen Schulkomplex architektonisch veredeln soll. Ein Glasbau in der Mitte aller drei Gebäude soll selbige verbinden. "Das wird das pädagogische Herz", freut sich Bernhart schon jetzt. Geplant ist dort nicht nur der barrierefreie Zugang zu allen Ebenen der Schule, sondern auch Aufenthaltsräume für Schüler sowie eine Caféteria.

Fachräume werden teuer

"Das wird ein zentraler Platz, von dem aus man in alle Teile der Schule gelangen kann", veranschaulicht der Rektor die Funktion des Baus. 180 Quadratmeter Platz soll der Glaskasten bieten – das könne man natürlich auch für städtische Veranstaltungen nutzen, wirft Schupp von der Seite ein. Doch bis es soweit ist, vergeht noch einige Zeit.

In dieser steht auch noch die Ausstattung der Fachräume an. Eine Million Euro werde das kosten, berichtet Schupp. Blöderweise ist die Ausstattung aber nicht förderfähig, sprich die Stadt muss selbst das Scheckbuch zücken. "Aber wir wollen uns nicht beschweren, wir bekommen ja gute Zuschüsse." Abgesehen davon lohne sich die Investition in die Bildungsstätte ja. "Die Anmeldezahlen sprechen für sich", freut sich Schupp, dass die GMS massig Schüler anzieht. Das soll in Zukunft so bleiben, wenn das komplette Gebäude-Trio fertiggestellt ist. Dass der Bau später möglicherweise Touristen anlockt, weil er wegen des Glasbaus Ähnlichkeiten mit dem Pariser Louvre aufweist, halten die Verantwortlichen dann doch für zu abwegig. "Da fehlt uns die Pyramide", heißt es scherzhaft. Bernhart reicht es aber, dass man schlussendlich eine "schöne und moderne" Schule hat. Bis dahin müssen aber noch fleißig Umzugskartons geschleppt werden.