Schminken einmal anders: Das realistische Darstellen von Verletzungen gehörte zu den Wettbewerbsaufgaben. Foto: Schule Foto: Schwarzwälder Bote

Rettungsdienst: Neubulacher Schulsanitäter qualifizieren sich beim Wettbewerb des Jugendrotkreuzes für den Landesentscheid

Neubulach. Es ist ein häufig beschriebenes Phänomen: Wissen und Handeln sind manchmal "zwei Paar Stiefel", beziehungsweise nicht alles, was wir theoretisch gelernt haben, können wir im Ernstfall auch anwenden. Lebenswichtig ist aber genau dies beim Helfen in Notsituationen und bei Unfällen. Aus diesem Grund ist es für Sanitäter notwendig, sich einem besonderen "Handlungs-Training" zu unterziehen, bei dem in möglichst realistischen Situationen Routinen aufgebaut und geübt werden.

Eine solche Situation bot sich kürzlich für den Schulsanitätsdienst der Gemeinschaftsschule Neubulach beim Kreisentscheid des Jugendrotkreuzes in Freudenstadt. Zu diesem Wettbewerb treffen sich jährlich die Jugendrotkreuz-Gruppen, Juniorhelfer und auch Schulsanitätsdienste aus den Kreisverbänden Calw, Enzkreis, Freudenstadt und Rottweil. Im Wettbewerb werden Kenntnisse und Fertigkeiten im Bereich der Ersten Hilfe und des Rotkreuz-Wissens überprüft. In speziellen Teamaufgaben sind soziales Engagement, die Zusammenarbeit in der Gruppe und die Kreativität der Teilnehmer gefordert.

Großer personeller Umbruch durch Weggang Ehemaliger

Der im letzten Schuljahr gegründete Schulsanitätsdienst der GMS Neubulach nahm auch dieses Jahr an der Veranstaltung teil. Dies war eine Besonderheit, denn der Termin lag ja eigentlich noch in den Fasnachtsferien. Doch dies konnte die Sanitätergruppe rund um Lehrerin Christiane Hartmann nicht davon abhalten, daran teilzunehmen. Es wurden Urlaube umgeplant und die Wochenendgestaltung ganz auf den Wettbewerb hin ausgerichtet.

Und die Teilnahme hat sich gelohnt. Wie auch im Jahr zuvor konnten sich die Schulsanitäter aus Neubulach für den großen Landesentscheid im Sommer qualifizieren. Dies ist umso bemerkenswerter, als dass die Schulsanitäter in diesem Schuljahr durch den Weggang ehemaliger Absolventen einen großen personellen Umbruch zu verkraften hatten. Doch das neue Team ist in nicht einmal einem halben Jahr sehr gut zusammen gewachsen und konnte das gute Abschneiden aus dem Vorjahr sogar noch übertreffen.

"Ich bin sehr stolz auf meine ›Sanis‹. Sie haben sich enorm ins Zeug gelegt und gezeigt, was sie drauf haben", freut sich Hartmann. "Dabei konnte man die Ernsthaftigkeit und den großen Enthusiasmus deutlich spüren, mit dem sie an ihre Aufgaben herangehen. Für uns ist es eine tolle Bestätigung, vor allem das sehr gute Abschneiden in den Bereichen Erste Hilfe, Betreuung und Versorgung freut uns sehr." Hier sehe man, dass sich das Training auszahle und dass die notwendigen Handgriffe und Routinen schon sehr gut sitzen, sodass man sagen könne: "Wir sind für den Ernstfall gut gerüstet!"

Angebot steht Schülern zwischen Klasse sieben und zehn offen

Der Schulsanitätsdienst trifft sich an der GMS zweimal pro Woche im Rahmen des Mittagsbandes. Das Angebot steht den Schüler von Klasse sieben bis zehn offen. Diese absolvieren einen Erste Hilfe Kurs und haben nach einem Dienstplan Bereitschaft. Im Notfall werden sie über Funk alarmiert und machen die Erstversorgung. Im Schuljahr 2017/18 wurde der Schulsanitätsdienst an der GMS Neubulach mit dem Sozialpreis des Fördervereins für sein herausragendes Engagement geehrt.