Bleibt wegen Corona erst einmal dicht: Der Eingang zum Hella-Glück-Stollen in der Bergwerksstadt Neubulach.Foto: Stadt Foto: Schwarzwälder Bote

Gesundheitsschutz: Neubulach verschiebt Feierlichkeiten auf nächstes Jahr / Finanzieller Schaden in Grenzen

Immer mehr Veranstaltungen fallen wegen des Coronavirus aus. Jetzt trifft es auch eine Großveranstaltung in Neubulach. Der Bergmannstag wäre im Mai gewesen und fällt jetzt aus. Stadt und Stollengemeinschaft teilten dies in einer gemeinsamen Mitteilung mit. Ein Nachholtermin steht bereits.

Neubulach. Tausende Bergleute wären durch die Bergwerksstadt Neubulach gezogen. Ein reichhaltiges Festprogramm mit Mineralienbörse, Salutschüssen rund um die Bergmannsparade oder auch einem Brilliantfeuerwerk war geplant. Jetzt kommt der Schock für die Veranstalter – der aber auf Grund der weltweiten Entwicklungen der vergangenen Tage nicht mehr ganz überraschend kommt.

Der fünfte Baden-Württembergische Bergmannstag sowie die Feierlichkeiten zum 50-jährigen Jubliäum des Besucherbergwerks werden in diesem Jahr nicht vom 15. bis 17. Mai stattfinden. Man verschiebt das Ganze wegen des Coronavirus auf Mitte Juni nächsten Jahres. Das teilen Stadt und Stollengemeinschaft Neubulach in einer gemeinsamen Pressemitteilung mit. Bergwerkschef Christian Proß zu den Gründen der frühen Absage: "Wir müssen aus Sicherheitsgründen absagen und können da jetzt nicht nochmal vier Wochen warten."

Denn die Bergmannskapellen und andere Gruppen reisen von weit her an, brauchen auch Planungssicherheit. "Wir erwarten Gäste aus der gesamten Bundesrepublik, die es ebenso wie die Besucher zu schützen gilt", bekräfigt Proß die Alternativlosigkeit der Entscheidung, da man allein im Festzelt bis zu 1500 Besucher erwartet hätte

Planungssicherheit gibt es jetzt aber schon. Denn in einem "riesigen Kraftakt" wurde nun das Wochenende genutzt, um auf Landes- und Bundesebene einen neuen Termin für das kommende Jahr abzustimmen. Dieser wurde mit dem Wochenende 11. bis 13. Juni 2021 bereits gefunden. Auch mit der Umorganisation wurde schon begonnen, heißt es in der Pressemitteilung.

Gute Nachricht in schweren Zeiten

Bei allem Schrecken, den das grassierende Coronavirus derzeit auslöst, hat Proß dennoch eine positive Nachricht im Gepäck: "Die Benachrichtigungen sind schon angelaufen und viele Vereine haben Rückmeldung gegeben, dass sie im nächsten Jahr auch dabei sein werden."

"Es ist schade, dass uns das Virus einen Strich durch die Veranstaltung macht", ergänzt Bürgermeisterin Petra Schupp, "zumal bereits alles bis ins letzte Detail geplant und organisiert war." Aber, stimmt auch das Stadtoberhaupt zu, "die Vernunft muss siegen und unser gemeinsames Anliegen ist es nun, die Veranstaltung zu verschieben und die Veranstalter, Teilnehmer und Gäste zu schützen. Wir freuen uns jetzt einfach ein Jahr länger auf den Bergmannstag", so Schupp abschließend. Finanzieller Schaden entsteht für die Stollengemeinschaft dadurch nicht wirklich. "Zumindest nicht erheblich", verdeutlicht Proß.

Man sei zwar bei manchen Dingen schon in Vorleistung gegangen, aber dadurch, dass sich der Zeitplan einfach um ein Jahr nach hinten verschiebt, werden viele georderte Dinge wie das Festzelt natürlich wieder gebraucht. Finanziell treffen werde es aber sicher die Hotels und Gastbetriebe in der näheren Umgebung.

Auch der Normalbetrieb wird vorerst verschoben

"Da fallen jetzt ja Tausende Gäste weg, das wird ein immenser Schaden für die Hotels geben", klagt Proß und ist sich der Lage und wirtschaftlichen Folgen durchaus bewusst. Doch nicht nur der Bergmannstag fällt flach. Auch die Winterpause des Besucherbergwerks, der Stollenklause sowie des Heilstollens werden verlängert. Der Betrieb wird laut Pressemitteilung frühestens im Mai wiederaufgenommmen.

"Das ist schlicht zu gefährlich. Wir hätten jetzt am 31. März angefangen und müssten ja jeden Besucher erfassen und den Zugang überwachen", meint Proß. Dieser Aufwand sei für den Verein einfach nicht zu stemmen. Deshalb hat man sich in Absprache mit der Stadtverwaltung dazu entschieden, auch den Normalbetrieb vorerst auf Eis zu legen.