Foto: Feuerwehr Neubulach

Ehemaliges Hotel Hirsch im historischen Ortskern brennt. 200.000 Euro Schaden. Kripo ermittelt.

Neubulach - Im historischen Ortskern von Neubulach hat in der Nacht auf Montag ein ehemaliges Hotel gebrannt.

 

Weithin sichtbar war der Flammenschein des Feuers, das in der Nacht zu Montag aus dem Dachstuhl des Hotels Hirsch am Neubulacher Silbertor schlug. Dichte Rauchschwaden zogen über die Stadtmauer und den historischen Stadtkern Neubulachs. Verletzt wurde beim Brand glücklicherweise niemand. Der Sachschaden ist allerdings immens.

"Nachdem zunächst zwei Abteilungen unserer Feuerwehr alarmiert waren, wurde schnell Vollalarm ausgelöst", berichtete der Pressesprecher der Feuerwehr Neubulach, Udo Zink. Mitten in der Nacht – um 2.27 Uhr – wurden die Brandschutzkräfte aktiviert. Aufgrund des im Vollbrand stehenden Dachstuhls wurden zusätzlich die Wehren aus Calw und Altensteig mit ihren Drehleitern hinzugezogen.

Löschangriff erfolgt aus insgesamt elf Rohren

Der Großbrand rief auch den stellvertretenden Kreisbrandmeister Tido Lüdke, Kommandant der Feuerwehr Bad Wildbad, auf den Plan. Zudem rückte das Fahrzeug der Feuerwehrzentralwerkstatt in Calmbach zur logistischen Unterstützung vor allem durch Atemschutzgeräte aus.

Aus insgesamt elf Rohren bestritten die Feuerwehrleute den Löschangriff von allen Seiten des Gebäudes mit vier Etagen, um ein Übergreifen auf die benachbarten Häuser zu verhindern. Unter Atemschutz bekämpften sie die Flammen stundenlang. Deshalb wurden die einzelnen Einsatzkräfte an den Strahlrohren immer wieder durch Kameraden abgelöst. Gegen 5 Uhr morgens waren die offenen Flammen schließlich gelöscht. Doch in dem 1960 errichteten und 1979 modernisierten Hotel loderten immer wieder Glutnester auf.

"Das Gebäude ist in den oberen Etagen nicht begehbar", erklärte Zink gegen 7 Uhr auf Anfrage unserer Zeitung. Zu diesem Zeitpunkt konnten die ersten Kameraden aus Altensteig den Heimweg antreten. Mit Nachlöscharbeiten waren indes die am Brandort verbliebenen Feuerwehrleute noch stundenlang beschäftigt.

Zusammen mit dem Rettungsdienst von Deutschem Roten Kreuz und Johanniter Unfallhilfe waren rund 100 Einsatzkräfte mit 13 Fahrzeugen am Brandort. Der DRK-Ortsverein Neubulach sorgte während des Brandes unter anderem dafür, dass die Brandschutzkräfte ausreichend Getränke erhielten.

Aus familiären Gründen ist das Hotel zurzeit unbewohnt, so dass keine Personen zu Schaden kamen. Gleichwohl ist das zum Verkauf stehende Haus voll möbliert und ausgestattet. Die Polizei geht derzeit von einem Sachschaden in Höhe von rund 200 000 Euro aus Die Kriminalpolizei hat inzwischen die Ermittlungen zur Brandursache übernommen. Am heutigen Dienstag soll ein Sachverständiger den Brandort in Augenschein nehmen.

Im Zusammenhang mit dem Brand sucht die Polizei einen Mann, der sich bei der Anfahrt der Rettungskräfte zum Brandort dort auf der Straße aufhielt. Er war von kräftiger Statur, trug eine kurze Hose und hatte einen orangefarbenen Rucksack oder Reisetasche dabei. Er könnte aus Sicht der Kriminalpolizei ein wichtiger Zeuge sein und wird gebeten, sich mit dem Kriminaldauerdienst Karlsruhe, Telefon 0721/939 55 55, in Verbindung zu setzen.