Auch in Neubulach wird der Bedarf an Bauklötzen und Betreuungsplätzen größer. Foto: © famveldman – stock.adobe.com Foto: Schwarzwälder Bote

Familie: Gemeinderat Neubulach winkt Kindergartenbedarfsplanung einstimmig durch

Kinder und Familien kommen vermehrt nach Neubulach. In der Folge dessen steigt eben auch der Bedarf nach Kindergartenplätzen. Deshalb legte jetzt die Neubulacher Verwaltung einen detaillierten Plan für die kommenden Jahre vor.

Neubulach. Die Kindergartenbedarfsplanung ist alles andere als einfach und nimmt einige Zeit in Anspruch. Kein Wunder also, dass Neubulachs Hauptamtsleiterin Susan Mäder mit ihrem Team einen ganzen Papierstapel für die jüngste Gemeinderatssitzung vorbereitet hatte. 13 Seiten, auf denen haargenau das Thema Kindergarten in Neubulach beleuchtet wird. Auch habe man in die Gesamtbetrachtung den Elternbeirat miteinbezogen, erklärte Bürgermeisterin Petra Schupp. "Wir haben durchweg konsturktives und positives Feedback bekommen", führte Schupp aus und ergänzte: "Wir wurden jedenfalls nicht geprügelt, weil unser Angebot so schlecht wäre."

Und dieses Angebot sieht konkret so aus: In den fünf Kindergärten der Stadt stehen aktuell 282 Betreuungsplätze zur Verfügung. Davon entfallen 65 auf den Kindergarten in Altbulach, 60 auf den in Liebelsberg, 25 auf den Naturkindergarten in Martinsmoos, 68 auf den Kindergarten Neubulach und abschließend 63 auf die Einrichtung in Oberhaugstett. Diese Plätze splitten sich jeweils wieder in die verschiedenen Betreuungsformen auf. Hier bietet die Stadt Neubulach vier verschiedene Modelle an. In der Kinderkrippe wird der Nachwuchs vom ersten bis zum dritten Lebensjahr 15 Stunden wöchentlich betreut. In der Regelgruppe besteht ein Betreuungsangebot von drei Jahren bis zum Schuleintritt. Hier werden täglich mindestens sechs Stunden Betreuung angeboten. Für die gleiche Zielgruppe gibt es auch ein Angebot mit verlängerten Öffnungszeiten. In der Ganztagesgruppe werden mehr als sieben Stunden durchgängige Öffnung der Einrichtung angeboten.

Alle Einrichtungen sind gut ausgelastet

Als vierte Variante gibt es noch die Gruppe mit verlängerten Öffnungszeiten, in der mindestens sechs Stunden geöffnet ist und betreut wird. Bei genauerer Betrachtung des Zahlenwerks zeigt sich, dass eigentlich alle Einrichtungen im Stadtgebiet nah an der oberen Kapazitätsgrenze operieren. Zu diesem Schluss kommt sodenn auch die Sitzungsvorlage des Gemeinderats: "Die Kindergärten im Stadtgebiet haben ausnahmslos hohe Belegungszahlen." Die Plätze seien mit Stand September 2019 nahezu vollständig belget oder aber bereits verbindlich für die kommenden Jahre reserviert. Zwar geht das statistische Landesamt Baden-Württemberg im Zeitraum von 2018 bis 2022 von rückläufigen Bevölkerungszahlen aus, doch in Neubulach sind schon in den zurückliegenden Jahren neue Baugebiete enstanden die zudem gut angenommen wurden. Vor allem von jungen Familien, die naturgemäß Kinder mitbringen oder nach dem Hausbau selbst eine Familie gründen. Mit dem Gebiet "Steigäcker II" erwartet die Verwaltung im Laufe des Jahres weiteren Kinderzuwachs von rund 24 Kindern im Alter zwischen ein und sechs Jahren.

Für das Kindergartenjahr 2019/2020 rechnet die Stadt mit 238 benötigten Plätzen. Für die Kindergartenjahre 2020/2021 wird ein Bedarf von 218 Plätzen ausgerechnet – wenn man zu Grunde legt, dass im Schnitt 95 Prozent aller berechtigter Kinder einen Platz in Anspruch nehmen. Abhilfe im Zuge des steigenden Bedarfs schafft auch der neue Modul-Bau für den Kindergarten Liebelsberg, der wohl im Juli 2020 in Betrieb gehen und weitere 25 Betreuungsplätze schaffen soll. Außerdem hat man einen Bedarf der Regelbetreuung im Kindergarten Neubulach aufgespürt und will den nicht aus dem Blick verlieren. Gemeinderat Lars Dannenmann wollte wissen, wie man im Altbulacher Hort auf 65 Betreuungsplätze käme. "Das sind die zulässigen Zahlen aus der Betriebserlaubnis", erläuterte Schupp, dass es hier wohl nur um theoretisches Zahlenwerk geht. Rat Andreas Blaurock forschte anderweitig nach: "Was passiert eigentlich, wenn eine Einrichtung zumachen muss für eine Zeit?" Dann würden die Kinder eben umverteilt, erläuterte Schupp die recht pragmatische Lösung. Für die Folgejahre steht jedenfalls eines fest: "Die Geburtenzahlen und die stetige Anzahl von Zuzügen machen Prognosen sehr schwierig", schließt die Verwaltung. Schlussendlich stimmte der Gemeinderat dem Kindergartenbedarfsplan zu.