Große Tafeln liefern Grundlageninformationen zu den Weltreligionen. Foto: Stocker

Menschlichkeit steht immer im Mittelpunkt. Einladung zum Innehalten. Bezug auf aktuelles Thema.

Neubulach - Mit der Ausstellung "Weltreligionen Weltfrieden Weltethos", die derzeit in der Bergvogtei in Neubulach zu sehen ist, stellt die Stiftung Weltethos verschiedene Religionen vor.

Auf Tafeln erfahren die Besucher Näheres über den Hinduismus, die Religionen Chinas, den Buddhismus, Judentum, das Christentum, den Islam, den Sikhismus und das Bahaitum.

Bilder und Auszüge aus den religiösen Texten veranschaulichen die jeweiligen Eigenheiten.

Die Auszüge gehen zurück auf den Schweizer Theologen Hans Küng, der seine Spurensuche bereits vor 26 Jahren als Vision eines globalen Bewusstseinswandels im Buch "Projekt Weltethos" zusammenfasste. Texte von Küng vermitteln das Wesen der jeweiligen Religion.

Koran und Bibel liegen auf Tisch aus

So wird unter anderem darauf hingewiesen, dass der Islam nicht mit Islamismus verglichen werden darf. Unterschiede wie beispielsweise Gewalt und Mord, die im Koran verboten sind, verdeutlichen dies. Ein hochaktuelles Thema also, obwohl die Ausstellung schon seit rund 16 Jahren um die Welt reist – in den USA, in Mexiko, Kolumbien, Brasilien, Taiwan und Malaysia war sie bereits zu bestaunen. In der Bergvogtei liegen für Gäste, die intensiver in die Inhalte des Korans und der Bibel eintauchen möchten, beide Werke bereit. Darüber hinaus lädt ein Miniatur-Zen-garten zum Innehalten ein. Verschiedene Steine animieren zum aufeinander Stapeln getreu den großen japanischer Vorbildern. Sie findet sich beispielsweise in buddhistischen Tempeln als Wunsch nach Glück, auf japanischen Friedhöfen und an Straßen.

Mit Erläuterungen wird die variierende Bedeutung dieses Brauchtums in zahlreichen Ländern aufgeschlüsselt. Hier können sich die Besucher eine meditative Auszeit nehmen, für die Kinder liegen Mandalas aus.

"Kein Überleben unseres Globus ohne ein gemeinsames Ethos, ein Weltethos", so Küng, der die Stiftung in Tübingen gründete. Die ausschlaggebenden Werte dafür kann der Betrachter in der Ausstellung in den großen Religionen schnell als nahezu übereinstimmend erkennen. Denn Menschlichkeit steht bei allen Unterschieden im Mittelpunkt.

Die Werte sind vorhanden, so die Erkenntnis des Initiators. Nicht nur mit dieser Präsentation sollen nach dem Prinzip der Menschlichkeit die Werte bewusst und verständlich gemacht werden. Jeder für sich könne sie leben und weitergeben.

Bis 28. August ist die Ausstellung in der Neubulacher Bergvogtei zu den gewohnten Öffnungszeiten zu sehen.