Nach wie vor hat die Gemeinde Grenzach-Wyhlen gewisse Schwierigkeiten mit der Grundstücksvermarktung im „Kapellenbach-Ost“
Grund für die im Vergleich zu vor wenigen Jahren stockende Vermarktung ist die aktuelle Gemengelage aus vergleichsweise hohen Zinsen, hohen Grundstückspreisen und gesetzlichen Vorgaben, die das Bauen immer weiter verteuern. Die Zeiten, in den sich 20 Interessenten für dasselbe Baugrundstück bewarben, sind erst einmal vorbei. Das spürt auch die Gemeinde Grenzach-Wyhlen, der die kommunalen Grundstücke im „Kapellenbach-Ost“ nicht mehr so leicht aus der Hand gerissen werden wie noch zu Vermarktungsbeginn.
Baufelder gehören der Gemeinde
Bereits im Herbst hat der Gemeinderat deshalb eine Bebauungsplanänderung beschlossen, um für zwei Baufelder am Vitruviusweg im „Kapellenbach-Ost“ Geschosswohnungsbauten statt der ursprünglich geplanten Reihenhäuser zu ermöglichen. Diese Baufelder gehören der Gemeinde und sollen im Zuge der nächsten Vergaberunde angeboten werden, wie die stellvertretende Bauamtsleiterin Christin Biermann im Rat erläuterte. Der entsprechende Satzungsbeschluss ist im Rahmen der jüngsten öffentlichen Gemeinderatssitzung erfolgt.
Platz für mehr als 2000 neue Einwohner
Das Gebiet ist heute im östlichen Bereich erschlossen und teilweise bereits bebaut. Im „Kapellenbach-Ost“ sollen nach Fertigstellung mehr als 2000 Menschen leben. Das Areal ist mehr als 14 Hektar groß und das größte Neubaugebiet im Landkreis Lörrach.
Im Rahmen der Entwicklung – der Bebauungsplan ist im Januar 2021 in Kraft getreten – haben sich allerdings die genannten beiden Grundstücke herauskristallisiert, welche im Rahmen der Vermarktung nochmals genauer untersucht werden sollten. Die bislang vorgesehene Reihenhausbebauung mit je vier Parteien wurde aufgrund der Grundstücksgrößen und der verhältnismäßig großen Wohnflächen kritisch hinterfragt.
Erscheinungsbild soll sich kaum ändern
Eine alternative Reihenhausbebauung wurde eingehend untersucht. Unter anderem wurde der Bau von schmaleren, marktgängigen Reihenhausparteien verschiedenster Bauträger mit einer Breite von fünf bis sechs Metern geprüft, wie den Gemeinderatsunterlagen zu entnehmen ist. Diese wären innerhalb der vorgesehenen Baufenster realisierbar gewesen, jedoch stellen in diesem Fall die Stellplatzvorgaben den limitierenden Faktor dar.
Bürgermeister Benz ist optimistisch
Alternativ wurde daher die Entwicklung von Geschosswohnungsbauten anstatt der Reihenhausbebauung geprüft. Geschosswohnungsbau auf den beiden Grundstücken habe sich nach den Untersuchungen als eine marktfähige Alternative herausgestellt, wie es ergänzend heißt. Eine wesentliche Änderung des Erscheinungsbildes sei nicht zu erwarten. Die Grundkonzeption des Gesamtgebietes sowie die angedachte Konzeption mit zeilenartigen Baukörpern und der Durchlässigkeit in Richtung der geplanten Parkanlage zwischen Habsburger Straße und Vitruviusweg sollen beibehalten werden. Zudem befinden sich in der Nachbarschaft des Plangebiets bereits viele zeilenartige Geschosswohnungsbauten.
Bürgermeister Tobias Benz zeigte sich optimistisch, dass die Gemeinde dank der neuen Möglichkeiten nun Investoren für die genannten zwei Grundstücke finden wird.