Der Quadratmeter für ein erschlossenes Grundstück im 2,3 Hektar großen Egenhauser Neubaugebiet "Walddorfer Straße" soll 180 Euro kosten. Die Gemeinde erhält zehn Plätze.
Egenhausen - "Im ersten Moment war ich erschrocken, dass wir ein Baugrundstück zu diesem Preis anbieten müssen", gab Sven Holder in der Sitzung offen zu. Bei den zuletzt erschlossenen Plätzen im Gommertweg habe man 160 Euro verlangt. Die vorliegende Kalkulation ließe aber keinen großen Spielraum. Die Baukosten betragen laut Ausschreibungsergebnis 812 244 Euro, die Nebenkosten 121 836 Euro, die Erstellung eines Bebauungsplans 28 700 Euro und die Grundbuchkosten geschätzte 22 300 Euro. An Grunderwerbssteuern müssen 173 985 Euro eingerechnet werden.
Sollte man den Kaufpreis generell mit 180 Euro festsetzen? Gemeinderat Stefan Mast sprach sich für einen "Puffer" zwischen 170 und 190 Euro aus. Nachdem in der "Sonnenreute" und "Im hinteren Türle" weitere Plätze angeboten werden und der Bürgermeister eine einheitliche Preisgestaltung für sinnvoll erachtete, stimmte der Gemeinderat seinem Vorschlag zu. "Die Baupreise schießen zurzeit durch die Decke", sinnierte Birgit Ehni. Holder konnte das bestätigen. "Wenn ich Vergleiche mit anderen Gemeinden im Kreis ziehe, sind 180 Euro eher moderat."
Junge Familien erhalten laut Gemeinderatsbeschluss einen Zuschuss von 2000 Euro pro Kind. Der Sonderbonus werde auch für Kinder gewährt, die innerhalb von fünf Jahren nach Abschluss des Kaufvertrages geboren werden und im Haushalt der Familie aufwachsen.
Beginn im Oktober
Festgelegt wurde außerdem, dass Bauplätze zunächst nur an Personen vergeben werden, die mindestens drei Jahre mit dem Hauptwohnsitz in Egenhausen gemeldet sind oder seit drei Jahren einen Arbeitsplatz in der Gemeinde haben oder früher mindestens zehn Jahre in Egenhausen lebten und wieder zurückkehren möchten.
Die Erschließungsarbeiten wurden nach einer öffentlichen Ausschreibung an die Firma Luppold vergeben. Gestartet wird nach Auskunft des Rathauschefs im Oktober. Er geht davon aus, dass sie im Juni 2022 abgeschlossen sein werden.
Von 18 ausgewiesen Grundstücken entfallen zehn auf die Gemeinde in der Größe zwischen 459 und 808 Quadratmeter. Die Verwaltung wurde ermächtigt, diese Plätze auszuschreiben – der Gemeinderat entscheidet danach über die Vergabe.