Die 264 Meter lange Talbrücke quer über Epfenhofen stellt ein dominantes Wahrzeichen dar. Foto: Herrmann

Der Ortsteil Epfenhofen ist von einer gesunden Kontinuität geprägt. Ortsvorsteher Daniel Hallaj sieht seinen kleinen Ort in einem ruhigen und sicheren Fahrwasser.

Blumberg-Epfenhofen – Der 38-jährige in Schaffhausen angestellte Entwicklungstechniker übernahm 2019 von seinem langjährigen Vorgänger Markus Rösch die Verantwortung. Zuvor sammelte er bereits als Mitglied des Ortschaftsrates fünf Jahre wertvolle Erfahrung.

Ortsvorsteher hat sich mit viel Engagement eingearbeitet

"Die Übergabe klappte reibungslos. Markus Rösch überließ mir ein bestelltes Feld und verhalf mir zu einem unkomplizierten Einstieg", ist ihm seine Wahl zum Ortsvorsteher noch gut in Erinnerung. Aktuell feiert er in seiner fünfjährigen Amtsperiode praktisch Halbzeit und hat sich mit viel Engagement im Aufgabenbereich eingelebt.

"2021 war wie wahrscheinlich für alle kein ereignisreiches Jahr. Unsere jährlichen Veranstaltungen wie an der Fastnacht von unserer Schneckenzunft sowie das Programm der Landfrauen am Rosenmontag oder das beliebte Schlachtfest am ersten November-Wochenende im Bürgerhaus fielen der Pandemie zum Opfer", lautet sein nüchternes Resümee.

Intaktes Vereinsleben

Seit 2020 mussten die Kommental-Musikanten bereits zwei Mal ihr geplantes Jubiläumsfest zum 100-jährigen Vereinsbestehen absagen. Für 2022 ist im Sommer das Fest erneut im und um das Bürgerhaus geplant. "Wir hoffen alle, dass es nun stattfinden kann", strahlt Hallaj Optimismus aus. Als echter Vereinsmensch ist er seit seiner Jugend in der Feuerwehr aktiv. Aktuell als Gruppenführer steht er bei der Feuerwehr Epfenhofen auch seit 15 Jahren als Kassierer in der Pflicht. Lange spielte er beim SV Epfenhofen Fußball und war dort mit viel Einsatz auf dem Platz aktiv. Nicht nur von ihm wird die Vereinsauflösung vor wenigen Jahren bedauert.

"Sonst ist unser Vereinsleben sehr intakt. Die Landfrauen und Schneckenzunft tragen zu einem lebendigen Dorfleben bei. Corona machte aber allen einen Strich durch die Rechnung", beschreibt er die aktuelle Situation. Ganz tolle Arbeit wird laut Aussage von ihm im örtlichen Kindergarten sowie in der katholischen Jugendgruppe geleistet.

Nur noch ein Bauplatz steht zur Verfügung

Eine erfreuliche Entwicklung hat für ihn das Neubaugebiet "Hanfgärten" im südwestlichen Teil von Epfenhofen in den vergangenen drei Jahren genommen. Von den ursprünglich 13, bereits 2004 erschlossenen Bauplätzen entwickelte sich nach zähen Anfangsjahren in den vergangenen drei Jahren eine neue Eigendynamik.

Aktuell steht nur noch ein Bauplatz zur Verfügung. Neben eigenen Bauinteressenten wollen sich auch neue Bürger in Epfenhofen ansiedeln. "Unser früher Glasfaserausbau hat hier zuletzt einiges bewirkt", ist sich Daniel Hallaj sicher. "Die relative günstigen Bauplätze ermöglichten es auch für eigene, junge Familien, Wohneigentum zu schaffen und für sie in ihrem Heimatort Perspektiven zu bieten", begrüßt der Ortsvorsteher diesen Fortschritt.

Nähe zur Sauschwänzlebahn hat ihre Reize

Er sieht in seinem Dorf vor allem auch landschaftlich viele Vorteile. "Die unmittelbare Nähe zur Sauschwänzlebahn hat ebenfalls ihre Reize", betont er. Besonders die historischen Eisenbahnbrücken mit dem westlichen, 252 Meter langen Biesenbach-Viadukt und der 262 Meter langen Talbrücke, die direkt über das Dorf führt, strahlten viel Eisenbahnromantik und Ingenieurskunst aus.

"Trotz Pandemie können wir mit einiger Zuversicht nach vorne sehen", sieht Hallaj seine knapp über 300 Einwohner zählende Dorfgemeinde für die Zukunft auf Kurs. Als Gründe nennt er die örtliche Solidarität untereinander sowie die gute Zusammenarbeit mit dem Ortschaftsrat. Mit seinem Stellvertreter Patrick Kaupp sowie den weiteren Mitgliedern Adolf Leingruber, Uwe Metzger, Markus Merk und Bernd Wegener will er noch einiges bewegen. "Für die weitere Zukunft schwebt mir zur Verkehrssicherheit ein eigener Fahrradweg nach Blumberg vor", blickt er voraus.

Info: Das Dorf

Die ruhige Lage und unmittelbare Nähe zur Wutachflühe und zum Wandergebiet des Hohen Randen locken viele Wanderfreude und Erholungssuchende nach Epfenhofen. Die eigene Gemarkungsfläche beträgt 456 Hektar, davon sind 161 Hektar Wald. Charakteristisch sind die das Dorf Epfenhofen und das Kommental überspannenden Eisenbahnbrücken sowie die große Kehrschleife der Sauschwänzlebahn, die im großen Bogen um das Dorf führt. Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes reicht in das Jahr 1145 zurück.