Das bisherige Sulzer Gerätehaus der Feuerwehr soll durch einen funktionalen Neubau am Ortsrand in Richtung Jettingen ersetzt werden. Foto: Priestersbach

Das neue Feuerwehrhaus in Sulz am Eck nimmt immer konkretere Formen an. Der Gemeinderat billigte in dieser Woche den planerischen Entwurf. Die voraussichtlichen Baukosten werden laut einer ersten Kostenschätzung auf rund 2,6 Millionen Euro beziffert.

Wildberg - Nachdem der Gemeinderat im vergangenen Jahr den Wildberger Feuerwehrbedarfsplan beschlossen hatte, zu dessen Kernaussagen die Bestandsgarantie für die Feuerwehrhäuser in den Stadtteilen Gültlingen und Sulz gehört, wurde dem Gerätehausneubau in Sulz Priorität eingeräumt. Klar war dabei, dass eine Ertüchtigung am bisherigen Standort aus räumlichen und organisatorischen Gründen ausscheidet. Bei der Grundstückssuche wurden unterschiedliche Standorte begutachtet, bis zuletzt eine Fläche im Gewann Bohnland am Ortsausgang in Richtung Jettingen den Vorzug erhielt.

Stadtkämmerer Andreas Bauer, selbst ehrenamtlicher Feuerwehrkommandant in Aidlingen, stellte dem Gemeinderat in dieser Woche den vom Büro Kloé aus Baden-Baden ausgearbeiteten Entwurf vor. Wie Andreas Bauer erläuterte, wurde das Raumprogramm nach der entsprechenden DIN für Gerätehäuser festgelegt – und "das entspricht alles der Norm". Das geplante Grundstück hat eine Gesamtfläche von 2750 Quadratmetern, von denen 520 Quadratmeter überbaut werden sollen. Das neue Feuerwehrhaus soll über zwei Fahrzeugboxen, ein Lager sowie Schulungsraum und die notwendigen Umkleide- und Sanitärräume verfügen. Bei dieser Gelegenheit machte Andreas Bauer deutlich: "Es macht richtig Spaß mit der Arbeitsgruppe der Sulzer Feuerwehr."

"Sehr funktionaler Entwurf"

Wie Ortsvorsteher Rolf Dittus berichtete, war man im Ortschaftsrat "einhellig der Meinung, dass es sich um einen sehr funktionalen Entwurf handelt". Bei der Farbwahl tendieren die Sulzer Ortschaftsräte zu einem Pultdach sowie einer Fassade mit HPL-Verkleidung in heller Holzoptik. "Das muss am Ortseingang auch optisch ansprechend sein", unterstrich Rolf Dittus.

In der anschließenden Diskussion befürchtete CDU-Rat Rolf Weik, dass mit dem Lagerraum samt eigenem Tor möglicherweise durch die Hintertüre ein drittes Fahrzeug angedeutet werde – und auch Gerhard Ostertag (CDU) wollte wissen, ob der Lagerraum so breit sein müsse. "Ein drittes Fahrzeug war noch nie angedacht", erklärte Bürgermeister Ulrich Bünger, dass er nichts unterstellen würde, was nicht so sei. Das nach der Norm erforderliche Lager sei Bestandteil des Zuschussantrages – und mit Blick auf denkbare Anforderungen an den künftigen Katastrophenschutz sei es wichtig, hier über einen Puffer zu verfügen. Auf den Hinweis von Rolf Weik, mit Blick auf die explodierenden Strompreise auf jeden Fall eine Photovoltaikanlage vorzusehen, erwiderte Bürgermeister Bünger: "Das machen wir sowieso" – zumal die Installation mittlerweile in Baden-Württemberg bei Neubauten im Nichtwohnbereich ohnehin Pflicht ist.

Votum jetzt wichtig

Wie der Rathauschef anmerkte, sei das jetzige Votum zur Billigung des Entwurfs wichtig, "damit wir weiterarbeiten können". Bis Februar kommenden Jahres müsste das Neubau-Projekt für die Fachförderung und den Ausgleichsstock gemeldet werden. Anschließend sollen die Detailplanungen aufgenommen werden, so dass nach Eingang der Bewilligungsbescheide zeitnah mit dem Neubau begonnen werden könne. Kämmerer Bauer warnte allerdings vor übertriebenen Zuschusserwartungen. So sei die Fachförderung mit 130 000 Euro nicht mehr zeitgemäß, und aus dem Ausgleichsstock rechne er mit einem 20- bis 30-prozentigen Zuschuss.