Neufra erhält einen neuen Kindergarten. Das Bild zeigt die Jury bei der Arbeit. Foto: Stadt Rottweil/Schmidt

Neufra bekommt einen neuen Kindergarten – wie der aussehen wird, steht jetzt fest. Der Architektenwettbewerb ist entschieden.

Für den neuen Kindergarten in Neufra hat die katholische Kirchengemeinde St. Dionysius Neufra als Bauherrin – gemeinsam mit der katholischen Gesamtkirchengemeinde Rottweil und der Diözese Rottenburg-Stuttgart – einen Einladungswettbewerb durchgeführt.

 

Unter der Wettbewerbsbetreuung von Manfred Gruber, freier Architekt aus Bad Saulgau, wurden sechs Architekturbüros zur Abgabe eines Entwurfs eingeladen. Als Sieger ging laut Mitteilung der Stadt das Architekturbüro BJW Architekten aus Zimmern o.R. hervor. Ihr Entwurf sieht einen zweigeschossigen Holzbau vor, dessen Fassade mit hinterlüfteten Holzlatten verkleidet wird. Auf dem Dach ist zudem eine Solaranlage vorgesehen.

Betreuungsangebot wird erweitert

Der neue Kindergarten ersetzt den bisherigen Kindergarten Regenbogen, der nach über 50 Jahren Nutzungszeit nicht mehr den aktuellen Anforderungen entspricht. Mit dem Neubau wird auch das Betreuungsangebot erweitert: Neben den beiden bestehenden Gruppen für Kinder über drei Jahren (insgesamt 50 Plätze) wird eine zusätzliche Gruppe für unter Dreijährige mit zehn Plätzen geschaffen.

Die Entscheidung über den besten Entwurf traf eine Jury unter Vorsitz des Architekten Gerd Gassman aus Karlsruhe. Neben freien Architekten waren Vertreter der Kirchengemeinde, der Diözese sowie Vertreter der Stadt Rottweil beteiligt. Auch Oberbürgermeister Christian Ruf sowie Vertreter des Ortschaftsrats, der Kindergartenleitung und der Elternschaft waren eingebunden.

Der prämierte Entwurf wird nun der Kirchengemeinde zur Beschlussfassung empfohlen. Zudem soll er dem Ortschaftsrat Neufra sowie dem Kultur-, Sozial- und Verwaltungsausschuss des Gemeinderats vorgestellt werden.

Ein wichtiger Schritt

Die Stadt Rottweil begrüßt diesen wichtigen Schritt für die frühkindliche Bildung in Neufra und unterstützt das Projekt auf seinem weiteren Weg. Oberbürgermeister Ruf betont: „Der Neubau des Kindergartens ist ein echter Quantensprung für die Kinderbetreuung in Neufra. Mit der zusätzlichen Krippengruppe und der modernen Bauweise schaffen wir beste Voraussetzungen für unsere Jüngsten und ihre Familien.“

Andreas Schmötzer, Gesamtkirchenpfleger der katholischen Gesamtkirchengemeinde Rottweil, ergänzt: „Uns als Gesamtkirchengemeinde ist es ein besonderes Anliegen, ein Umfeld zu schaffen, in dem Kinder geborgen aufwachsen und sich entfalten können. Mit dem neuen Kindergarten ist es uns möglich, modernste pädagogische Ansätze umzusetzen und wir setzen ein starkes Zeichen für die Frühkindliche Bildung in Neufra.“

Architektur

Architektur: Der neue Kindergarten fügt sich harmonisch in das bestehende Umfeld ein. Das Gebäude gliedert sich in zwei zueinander versetzte Gebäude mit Satteldachriegel, die den Haupteingang und den Spielbereich im Garten definieren. Der Neubau öffnet sich nach Westen hin zum Garten. Der Vorplatz im Süden bildet das Entrée.

Der Spielbereich im Nordwesten wird von Spielinseln geprägt, die Aufenthalts- und Bewegungsmöglichkeiten bieten. Ein Sandspielplatz, Kletterelemente und Balancierstämme schaffen ein abwechslungsreiches Spielumfeld. Die Stellplätze für Pkw und Fahrräder befinden sich seitlich des Haupteingangs, sodass die Eingangssituation verkehrsberuhigt bleibt.

Die Architekten überzeugten die Jury zudem mit einem nachhaltigen, energieeffizienten Gebäude: Statt einer zentralen Lüftungsanlage ermöglichen Lüftungsklappen in der Fassade eine natürliche Belüftung und Nachtauskühlung. Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach versorgt das Gebäude mit Strom, der in einem Salzwasserspeicher gepuffert wird. Die Fußbodenheizung kann bei Bedarf auch zur Kühlung genutzt werden. Der Bau erfolgt in nachhaltiger Holzbauweise mit einer Bodenplatte aus Recyclingbeton, um den CO₂-Fußabdruck zu minimieren.

3,2 Millionen Euro im Haushalt

Finanzierung: Die Stadt Rottweil hat für ihren Anteil an der Finanzierung 3,2 Millionen Euro im Haushalt eingeplant. Das genaue Kostenvolumen wird nun im Rahmen der weiteren Planungen ermittelt.

Konzeption: Die Kinder werden wie bisher auch künftig in einem halboffenen Konzept betreut. Die Kinder werden in festen Gruppen betreut, erleben im Tagesablauf aber auch gruppenübergreifende Angebote und Spielphasen. Neu ist, dass es erstmals in Neufra eine Krippengruppe für bis zu zehn Kinder ab einem Jahr geben wird.

Eltern sollen informiert werden

Weiteres Vorgehen: Nach der Entscheidung durch die Kirchengemeinde soll eine Ausstellung der sechs eingereichten Entwürfe in der Karl-Stimmler-Halle in Neufra erfolgen. Datum und Uhrzeit werden noch bekannt gegeben. Anschließend erfolgt die Planung zur Bauausführung. Genehmigung und Ausschreibungsverfahren sollen bis zu den Sommerferien 2026 oder 2027 abgeschlossen sein. Man will sich dabei am Kindergartenjahr orientieren. Die Bauzeit wird dann etwa 18 Monate betragen. Die Betreuung der Kinder während der Bauzeit wird nun geplant, so dass die Eltern noch in diesem Kindergartenjahr informiert werden können.