Der katholische Kindergarten in Neufra soll neu gebaut werden. Die Stadt Rottweil soll sich mit einer Quote von 90 Prozent am Bau beteiligen. Foto: Schmidt

Stadt möchte Anteil verringern. Nicht genügend Geld im Haushaltsplan. Ortsteile sollen neue Projekte finden.

In Neufra wird ein neuer katholischer Kindergarten gebaut. 90 Prozent der Kosten soll die Stadt übernehmen. Die Stadt will die Beteiligungsquote aber reduzieren.

Rottweil-Neufra - Ortsvorsteher Willy Schaumann musste nachhaken. "Der Kindergarten wird neu gebaut?". Fachbereichsleiter Herbert Walter, der gemeinsam mit Oberbürgermeister Ralf Broß den Haushaltsentwurf 2021 in der jüngsten Ortschaftsrats-Sitzung vorstellte, bejahte.

Marode Bausubstanz

Das Investitionsprogramm für Neufra umfasse knapp sechs Millionen Euro, davon würden nach dem jetzigen Verhandlungsstand 2,7 Millionen in den Neubau fließen. Mithin müsse die Stadt 90 Prozent der Kosten am katholischen Kindergarten tragen. Walter wies gegenüber unserer Zeitung darauf hin, dass die Gespräche mit dem katholischen Träger noch laufen.

Aufgrund der maroden Bausubstanz im alten Kindergarten sei die Entscheidung hin zum Neubau zwar gefallen. Aber über die Beteiligungsquote von 90 Prozent werde noch verhandelt. Über die Verabschiedung des Haushaltsplans hinaus. Es stehe zu viel Geld auf dem Spiel.

Weiter berichtete Walter, dass in die Erschließung Wohnbebauung Berland 1,7 Mio Euro fließen und weitere Investitionen in Brückenmaßnahmen bei der Kläranlage, Weiherbachstraße und beim HW-Damm. Auf dem Friedhof würden eine Infotafel und Sitzbänke angebracht, in den Schulen in Multimedia investiert und die Feuerwehr auf Digitalfunk umgerüstet.

Angebot im Rahmen der LGA muss in Frage gestellt werden

Einführend mahnte Ralf Broß: "Die Finanzen geben Anlass zu großen Sorgen". Er berichtete vom "massiven Einbruch" der Gewerbesteuer und einem Verlustgeschäft, das allein in diesem Jahr sieben Millionen Euro betrage.

Im Jahr 2023 wäre das Angesparte aufgebraucht und Rottweil zur Kreditaufnahme gezwungen. "Das haben wir mindestens elf Jahre nicht gebraucht". Sein Angebot, im Zusammenhang mit der Landesgartenschau jedem Ortsteil pauschal 500.000 Euro zukommen zu lassen, müsse daher in Frage gestellt werden. Er bat darum auch in den anderen Ortsteilen, Projekte zu entwickeln, für die Bund und Länder Fördermittel bis 90 Prozent bereit stellten.