Die Mitglieder sind derzeit mit vielen Eigenleistungen gefragt. Foto: King

Am Lauterbacher Sportheim hat der Zahn der Zeit gehörig genagt: Es wurde Anfang der 1960er-Jahre gebaut und 1988 saniert. Nun wird es aber abgerissen und erneuert.

Lauterbach - Wo sonst so mancher Sieg gefeiert wurde, herrscht nun gähnende Leere: "Der Wirtschaftsraum wurde schon ausgeräumt", sagt Kickers-Vorsitzender Siegfried King. Bis Ende Oktober – so das Ziel – soll der erste Stock komplett weg sein.

Für die Fußballer heißt das, sie müssen sich in den nächsten Wochen und Monaten im Gemeindehaus umziehen und dort duschen. Im Frühjahr 2023 sollen dann die neuen Duschen fertiggestellt sein.

Derby gegen Hardt im Blick

Ein weiterer Fixpunkt, auf den bei den Kickers hingefiebert wird: Am Sonntag, 4. Dezember, steht das Derby gegen den FC Hardt an, das erstmals seit vielen Jahren wieder in der Bezirksliga stattfindet. "Dort wollen wir ein Zelt für die Bewirtung aufstellen, um Bier und Wurst verkaufen zu können", sagt Siegfried King. Außerdem könnte dann schon die Erweiterung des Obergeschosses ein Stück weit fertig sein. Künftig ragt die Bodenplatte vier Meter weiter in Richtung Sportplatz, sodass sich Fans dort platzieren können. Dieser Bauabschnitt soll im November fertiggestellt werden – sofern es die Witterung zulässt.

Bis dahin ist aber noch viel Arbeit nötig. Die Eternitplatten auf dem Dach waren asbesthaltig und wurden von einer Fachfirma entfernt. Das Gebälk entfernen die Mitglieder der Kickers hingegen selbst. Anschließend rücken die Bagger für den eigentlichen Abriss an.

Wärmepumpe mit Photovoltaikanlage

Im Dezember ist der Wiederaufbau des ersten Stocks in Holzständerbauweise vorgesehen. Bis Jahresende soll das Dach zu sein, dann folgt der Innenausbau. Der Zugang zu den Kabinen erfolgt künftig von der anderen Seite des Gebäudes.

In einem zweiten Abschnitt folgt der untere Teil: Dort gibt es dann eine neue Schiedsrichterkabine, WCs und eine neue Heizung – und zwar eine Wärmepumpe mit Photovoltaikanlage und Solarthermie.

"Wir brauchen die Mitglieder zum Ab- und Aufbau", appelliert King an seine Leute, die er zur Mitarbeit aufruft. Willkommen sind neben Eigenleistungen auch Spenden. In einer Bausteinaktion kann ein Beitrag zur Finanzierung des Großprojekts geleistet werden.

Einweihung im Sommer 2023 geplant

Bislang sind 650 000 Euro Gesamtkosten veranschlagt. 80 000 Euro werden aus dem Eigenkapital der Kickers finanziert, weitere 80 000 Euro werden über Eigenleistungen abgedeckt. Hinzu kommt ein Zuschuss des WLSB in ähnlicher Höhe sowie 80 000 Euro Vorsteuerabzug. Finanziert werden müssen 100 000 Euro. Die Gemeinde gibt einen Zuschuss von 200 000 Euro, der auf vier Jahre verteilt wird. Die Kickers haben das Sportheim vor kurzem von der Gemeinde übernommen.

Das große Ziel: "Im Sommer 2023 soll die Einweihung stattfinden. Zur neuen Saison wollen wir die neue Wirtschaft und die Umkleiden fertig haben", sagt Siegfried King.