Welche Geräte werden auf dem neuen Spielplatz aufgestellt, der im Welschensteinacher Baugebiet Talstraße entsteht? Ideen sollen mit den zukünftigen Nutzern gesammelt werden. Foto: Woitas

Wie soll der neue Spielplatz in der Welschensteinacher Talstraße aussehen? Mit dieser Frage hat sich der Ortschaftsrat in seiner Sitzung am Dienstagabend beschäftigt. Außerdem wurde dessen Bau in die Haushalts-Anträge aufgenommen.

Welschensteinach - Der Ortschaftsrat hatte im Vorfeld der Sitzung verschiedene Spielplätze im Umland besucht, um sich ein Bild davon zu machen, wie eine moderne Umsetzung eines solchen Platzes aussehen kann: Zwei in Zell, den "Nordi-Spielplatz" in Nordrach und den beim Hofstetter Gasthaus Biereck. Auf dieser Basis direkt in eine Planung einzusteigen, hielt Christian Schätzle (CDU) jedoch für "unpassend": Zum Einstieg in die Diskussion schlug er vor, diejenigen mit ins Boot zu holen, die den Spielplatz später auch nutzen werden.

Wie genau das erreicht werden kann, war einer der Hauptpunkte der Diskussion. Alexander Kern (CDU) hielt es für sinnvoll, professionelle Vorschläge und Konzepte einzuholen, die dann mit den Endnutzern durchgesprochen würden. Außerdem sei noch nicht klar, wieviel Fläche am Ende überhaupt bliebe, um Spielgeräte dort aufzustellen.

Kern sieht Gemeinde in der Pflicht

Auf die Frage von Ortsvorsteher Xaver Rockenstein (FW), wie groß eine Projektgruppe zum Thema sein sollte, entgegnete Kern, darum gehe es ihm nicht. Die Frage sei aus seiner Sicht, wen die Gemeinde damit beauftragen soll, Alternativen zur Planung vorzuschlagen und diese mit den Nutzern abzustimmen. "Es war nicht Wunsch der Bürger, dass der Spielplatz so kommt, wie er jetzt kommt, daher erwarte ich, dass die Gemeinde jetzt in Vorleistung geht", machte er deutlich. Bekanntlich hatte der Steinacher Gemeinderat sich in einer äußerst hitzigen Diskussion mehrheitlich gegen den von den Welschensteinachern vorgeschlagenen Spielplatz-Standort am Sportplatz gestellt (wir berichteten). Kern befand, dass in Zusammenarbeit mit Kindergarten und Schule Einiges an Vorarbeit zur Planung geleistet werden müsse.

Schätzle schlug vor, innerhalb des Ortschaftsrats eine Projektgruppe zu gründen. Bürgermeister Nicolai Bischler hielt das für sinnvoll und berichtete von seinen Erfahrungen aus Freiburg. Die Wünsche müssten dann natürlich gefiltert werden – aber man hätte eine Grundlage. Kern schlug vor, in diesem Fall einen Antrag an die Gemeinde zu stellen, eine professionelle Moderation zu beauftragen.

Rockenstein: "Erster Schritt ist wichtig"

"Es ist wichtig, dass wir heute den ersten Schritt gehen und auch einen Geldbetrag festlegen, mit dem wir eine Aufnahme der Maßnahme in den Haushaltsplan beantragen", machte der Ortsvorsteher deutlich. Ihm sei es lieber, erst konkrete Vorschläge bei Unternehmen einzuholen, die im Spielplatzbau tätig sind, und dann die Bevölkerung zu informieren.

Letztlich fand sich eine Projektgruppe aus den Reihen des Ortschaftsrats, die sich der Ideensammlung annehmen wird. Voraussichtlich zeitgleich sollen Vorschläge aus Kindergarten und Schule sowie Angebote von Unternehmen eingeholt, die Ergebnisse dann in der Projektgruppe und danach im Ortschaftsrat besprochen werden.

Björn Krugielka (FW) und Kern sind nicht dabei, auch wenn sie sich seit Jahren für einen neuen Spielplatz im Ort eingesetzt hatten. Krugielka gab gesundheitliche Gründe an. Kern sagte, er habe inzwischen emotionalen Abstand vom Thema genommen und sehe nun die Gemeinde Steinach in einer führenden Rolle zur Umsetzung. Stahl zeigte für Kerns Haltung Verständnis, "aber wenn sich keiner darum kümmert, passiert nie was. Daher mache ich mit."

Posten mit 200 000 Euro für Haushaltsplan veranschlagt

Blieb am Ende noch der Betrag, der für den Spielplatz in den Haushalt aufgenommen werden soll. Kern erinnerte daran, dass Bischler gesagt habe, der Spielplatz solle Kinder begeistern. Eine Größenordnung in Richtung 200 000 Euro hielt er daher für realistisch. Bischler hielt die Summe für zu hoch, woraufhin Stahl gegenfragte: "Bei den Materialkosten heutzutage?".

Auch Rockenstein hatte Bedenken. Die Maßnahme müsse finanziell umsetzbar sein – "was, wenn der Gemeinderat nein sagt?". "Dann ist es, wie es vorher war", antwortete Stahl. Den Ansatz hielt sie für realistisch – und es überdies für falsch, mit einer niedrigen Summe in die Haushaltsdebatte zu gehen. Immerhin sei dem Ortsteil ein "toller Spielplatz" versprochen worden. Krugielka verwies auf Projekte im Umland, die in ähnlicher finanzieller Größenordnung umgesetzt wurden, machte aber auch deutlich: "Letzten Endes wissen wir in diesem Gremium ja, dass wir ohnehin nichts entscheiden."

Im Rahmen der Priorisierung von Maßnahmen für die Haushaltsplanung der Gemeinde wurde die Errichtung des Spielplatzes letztlich mit 200 000 Euro veranschlagt und unter Investitionsmaßnahmen auf den vierten Platz gesetzt. Kern ergänzte, er habe sich mit Bürgermeistern aus dem Umland beraten – 200 000 Euro seien eine realistische Summe. "Der Gemeinderat hat beschlossen, einen begeisternden Spielplatz in Welschensteinach zu bauen. Das erwarte ich jetzt auch", sagte er. Über die übrigen Anträge des Ortschaftsrats zum Steinacher Haushalt berichten wir noch.