Rund 18,5 Millionen Euro investiert die Industrie- und Handelskammer (IHK) in ihren Neubau im Zentralbereich der Doppelstadt. Wir werfen einen Blick in das Innere des Gebäudes, welches in diesem Jahr bezogen werden soll.
Villingen-Schwenningen - Sicherlich, ein bisschen Wehmut wird es bei einigen der Mitarbeiter geben, wenn sie ihren Arbeitsplatz am Rande der Villinger Innenstadt verlassen müssen. Das weiß auch IHK-Projektleiter Wolf-Dieter Bauer. Aber die Vorteile liegen aus seiner Sicht auf der Hand: Für die Kunden und Mitarbeiter ist die Anbindung besser, der ÖPNV ist dank des Klinikums perfekt ausgebaut und "wir haben Fenster nach Villingen und Schwenningen", sagt er lachend – der zentrale Standort sei ideal, "schließlich sind wir eine IHK für die ganze Region". Und diese findet in einem Gebäude mit drei Trakten ein neues Zuhause.
Verbindungstrakt
Mit einem großen Foyer ist dieser Bereich als Hauptzugang zum Gebäude ausgebaut. "Hier soll es eine Vielseitigkeit geben", erklärt Martin Kohler vom zuständigen Planungsbüro. So soll das Foyer auch genutzt werden, um Gespräche zu führen. Daran angebunden ist ein Veranstaltungsraum (200 Quadratmeter mit Bühne für rund 190 Menschen), das darüber hinaus für größere Seminare Platz bietet, und ein Bistro mit Catering-Möglichkeiten. Eine angebundene Terrasse komplettiert die vielseitigen Nutzungsmöglichkeiten.
Dienstleistungstrakt
Im länglichen Büroflügel (zwei Stockwerke, 40 Büros für 100 Mitarbeiter und sechs Besprechungsräume) liegt der Fokus auf einer offenen Gestaltung. Hier setzen die Planer auf Tageslicht, welches das Gebäude über große Fenster zu allen Seiten sowie das Oberlicht über dem zentralen Treppenhaus flutet. Glasscheiben ermöglichen von der großzügigen und hellen Mittelzone Einblick in die Räume. Bauer: "Die Zeit von abgeschlossenen Kabuffs ist vorbei." Diese Gestaltung würde die Kommunikation erleichtern, gleichzeitig sei klar, dass man kein "Open Workspace"-Konzept umsetzen wollte, sondern feste Arbeitsplätze bevorzugt. "Die Individualität der Arbeitsplätze muss gewährleistet sein", erklärt Kohler.
Akademietrakt
Auf insgesamt drei Stockwerken verteilt sich die IHK-Akademie im quaderförmigen Trakt. Der separate Eingang mit eigenen Counter ermöglicht einen autarken Betrieb. Ausgestattet ist das Gebäude mit Seminarräume in unterschiedlichen Größen. Wert gelegt wurde darüber hinaus auf die Aufenthaltsräume, die einen imposanten Ausblick ermöglichen. Kohler: "Hier sollen Pausen mit einer gewissen Qualität angeboten werden."
Fakten und Zeitplan
Der funktional gestaltete Neubau mit einer Nutzungsfläche von 4500 Quadratmetern wird am Ende fast 200 Parkplätze für Mitarbeiter, Kunden und Seminarteilnehmer zur Verfügung haben. Auch E-Ladesäulen und Fahrradständer gehören zur entsprechenden Infrastruktur. "Uns war zudem wichtig, Grünflächen zu schaffen", betont Kohler. Heimische Pflanzen und Bäume sind deshalb bedeutender Teil bei der Planung der Außenanlagen.
Grün wird es auch auf dem Dach. Denn die Flächen, welche nicht für die Unterbringung der Technik genutzt werden, werden begrünt. Dass die Technik auf das Dach kommt, hängt mit dem begrenzten Kellerflächen zusammen. "Im Untergrund kommt schnell der Felsen", begründet dies Bauer.
Der Neubau, welcher die bisherigen Standorte im Romäusring und die Akademie auf dem ehemaligen Saba-Gelände vereinen wird, soll laut dem IHK-Projektleiter im viertel Quartal bezogen werden. Derzeit seien die ausführenden Firmen dabei, den gesamten Innenausbau mitsamt der umfangreichen Technik zu erledigen. Dazu gehört auch die Installation der Gaswärmepumpe, die auch die Abwärme nutzt, sowie der Fußbodenheizung, die im Sommer ebenfalls für das Kühlen zuständig ist. Im nächsten Schritt werde sich um den Bodenbelag gekümmert. Mitte des Jahres soll der Innenausbau beendet sein, "dann muss der Bau noch technisch in Betrieb genommen werden", so Bauer. Erst dann könne der Umzug erfolgen.