Der österreichische Junge Franz muss auch im neuen Film mit den Widrigkeiten des Lebens umgehen – auf heitere Weise.
Auch als Kind hat man es zuweilen nicht leicht. Franz (Jossi Jantschitsch) möchte einfach nur seine Ferien genießen. Wären da nicht seine beiden besten Freunde Gabi (Nora Reidinger) und Eberhard (Leo Wacha), die ununterbrochen streiten – und die dafür sorgen, dass er ständig vermitteln muss. Sich für die eine oder den anderen entscheiden möchte er nicht.
Also beginnt er akribisch seine Zeit zwischen Gabi und Eberhard aufzuteilen. Doch das führt vor allem zu einem: Stress. Und Stress in den Ferien, das will nun wirklich niemand. Dann hört Franz seinen Vater (Simon Schwarz) einen folgenschweren Satz sagen: „Das stärkste Band der Freundschaft ist der gemeinsame Feind.“
Mit Spielfreude am Werk
Nur ein Jahr nach den „Geschichten vom Franz“ setzt der Regisseur Johannes Schmid die Reihe mit dem Film „Neue Geschichten vom Franz“ fort. Die Filme basieren auf den gleichnamigen Kinderbüchern der österreichischen Autorin Christine Nöstlinger. Die Bände sind zwischen 1984 und 2011 erschienen und waren derart erfolgreich, dass sie in mehr als dreißig Sprachen übersetzt worden sind.
Die jungen Schauspielerinnen und Schauspieler gehen im zweiten Film mit der gleichen Spielfreude ans Werk wie im ersten, sodass es auch Erwachsenen Spaß macht zuzuschauen. Der nun zehn Jahre alte Franz hat sich inzwischen mit seiner ab und zu ins Piepsige rutschenden Stimme sowie seinem wilden Lockenkopf abgefunden. Jetzt gilt es, das viel größere Problem zu lösen – seine beiden streitenden Freund zu versöhnen und zusammen schöne Sommerferien in den Wiener Freibädern zu verbringen.
Die Nachbarin verhält sich seltsam
Der herbeigesehnte gemeinsame Feind, der dazu beitragen soll, ist für Franz schnell gefunden. Da Gabi in diesem Sommer unbedingt Detektivin sein möchte, behauptet Franz, seine Nachbarin Frau Berger (Maria Bill) wäre eine in ganz Wien gesuchte Einbrecherin. So ganz abwegig scheint ihm diese Notlüge nicht zu sein, schließlich verhält sich die betagte Nachbarin in letzter Zeit höchst seltsam. Außerdem trägt sie allerhand Schmuck in ihrer Handtasche mit sich herum.
Daraufhin beginnen die drei Hobbydetektive zu ermitteln. Mit kindlichem Eifer gehen sie Spuren nach, halten selbst gebastelte Detektivausweise bereit und sichern Beweismittel in kleinen Plastikbeutelchen. Einen kleinen, doch – wie sich herausstellen wird – nicht ganz unbedeutenden Gastauftritt hat der österreichische Moderator und Kabarettist Christoph Grissemann als Kaufhausdetektiv.
Ein rührendes Ende
Drehbuchautorin Sarah Wassermair hat schon die Bücher für zahlreiche Krimis verfasst und hat den Fall so gestrickt, dass er für Erwachsene zwar recht schnell auflösbar, aber dennoch spannend ist. Franz’ Lüge fliegt irgendwann auf, doch das bringt die Geschichte nur einmal mehr in Fahrt – und zu einem sehr rührenden Ende mit einem großen Auftritt von Maria Bill.
Neue Geschichten vom Franz: A/D 2023. Regie: Johannes Schmid. Mit Josi Jantschitsch, Nora Reidinger, Maria Bill. 72 Minuten.