Durch und durch Calwerin – das ist die neue Ortsvorsteherin von Hirsau und Altburg, Jaqueline Jakob. Die 26-Jährige hat im Mai die Nachfolge von Davide Licht angetreten.
Calw - Geboren und aufgewachsen in Calw, ihre Ausbildung absolviert in Calw, viele Jahre wohnhaft in Calw und nun Ortsvorsteherin mehrerer Calwer Teilorte – Jaqueline Jakob ist wohl das, was man allgemeinhin als Eigengewächs bezeichnet. Die 26-Jährige übernimmt seit Anfang des Monats in ihrer Heimatstadt eine ganze Fülle an Aufgaben. Sie ist Ortsvorsteherin von Altburg und Hirsau und leitet gemeinsam mit Patrick Sekinger das Liegenschaftsamt der Stadt Calw.
Schon früh war Jakob klar, dass sie die Verwaltungslaufbahn einschlagen möchte, erzählt sie im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten. "Die Arbeit mit Gesetzen macht mir unheimlich Spaß", erzählt sie. Und das Interesse an Kommunalpolitik sei ebenfalls groß. "Man hat großen Gestaltungsspielraum." Also entschied sie sich nach der Schule für eine Ausbildung als Verwaltungsfachangestellte bei der Stadt Calw. Anschließend erwarb sie an der Hermann-Gundert-Schule auf dem Wimberg ihre Fachhochschulreife.
Ihre ersten beruflichen Schritte außerhalb Calws machte Jakob bei der Stadtverwaltung in Sindelfingen, im dortigen Servicepunkt. Nach ihrem "Public Management"-Studium in Kehl leitete Jakob diesen Servicepunkt, beziehungsweise das dazugehörige Sachgebiet und war gleichzeitig Verwaltungsstabsbereichsleiterin – bis zuletzt.
Denn als die Stelle des Ortsvorstehers frei wurde, musste sich Jakob einfach darauf bewerben. Während ihrer Ausbildung sei sie viel mit dem damaligen Ortsvorsteher von Hirsau und Altburg unterwegs gewesen, sagt sie. Dabei habe sich der Wunsch entwickelt, auch eines Tages Ortsvorsteherin zu werden. Dass die Stelle nun tatsächlich frei wurde, habe sich für sie "super angeboten".
Die Entscheidung des Gemeinderats auf Jakob als künftige Ortsvorsteherin fiel am 28. Januar – ihrem 26. Geburtstag. "Ein tolles Geburtstagsgeschenk", freut sie sich.
Jakob sieht es als großen Vorteil für ihre neue Position, dass sie bereits Ortskenntnisse hat. Schließlich kennt sie beinahe jede Straße hier. Gerade für die Arbeit im Liegenschaftsamt Gold wert, findet sie. Und Jakob kennt schon viele Kollegen in der Verwaltung.
Kontakt mit Vereinen aufnehmen
Entsprechend gut sei auch der Einstieg gelungen, erzählt die junge Frau strahlend. Nach einem Rundgang und ersten Gesprächen mit dem stellvertretenden Ortsvorsteher Karlheinz Scheffelmaier stand auch schon die erste Baustellenbesichtigung auf dem Programm, lässt sie ihre ersten Tage im Amt Revue passieren. Kommende Woche dann folgen die ersten Ortschafts- und Gemeinderatssitzungen.
Alsbald möchte Jakob mit den Vereinen in ihren Orten Kontakt aufnehmen. Das gestalte sich durch Corona zwar schwieriger, räumt sie ein. Aber wofür gibt es schließlich Videokonferenzen? Auch Veranstaltungen, auf die sich sich bei ihrer neuen Aufgabe freut, müssen erstmal warten. So die Festivitäten anlässlich 950 Jahre Wiederweihe der Aurelius Klosterkirche in Hirsau. Andere Projekte, wie das Baugebiet Dole in Altburg oder der viel diskutierte Blitzer in der Pletschenau stehen trotz allem auf der Tagesordnung der neuen Ortsvorsteherin – ihres Wissens nach übrigens die erste Frau in diesem Amt.
Jakob beschreibt sich selbst als offenen Menschen, der gerne auf andere Leute zugeht. Auch für ihre Mitarbeiter im Altburger Rathaus, im Hirsauer Rathaus oder im Liegenschaftsamt in Calw "steht die Tür immer offen", verspricht sie. In ihrer Freizeit tanzt die 26-Jährige gerne Zumba, fährt Fahrrad, wandert oder unternimmt etwas mit Freunden.