Ein Fischreiher sättigt sich im fließenden Gewässer der Schiltach an der Schramberger Schiltachstraße. Dort findet er zur Zeit mehr Futter als auf fehlenden feuchten Wiesen. Foto: Jambrek

Für Fans der Vogelwelt, bot sich jüngst mal wieder zur Mittagszeit ein imposanter Blick auf einen Fischreiher, der sich im Fluss Schiltach, an die Schramberger Schiltachstraße angrenzend, sättigte.

Für Städter ist es ein besonderer Moment. Der Fischreiher symbolisiert für sie einen schönen Blick auf die Tierwelt, der sich auch unserer Redaktion bot.

 

Kenner äußern sich

Ganz so besonders und ungewöhnlich ist das Auftauchen des Fischreihers im Bereich der Schramberger Nordstadt im Bereich der Schiltach dann doch nicht: Michael Roth als Gewässerwart des Angelsportverein Schrambergs kennt die Tiere gut.

Und bestätigt gegenüber unserer Redaktion auch, dass es sich beim gesehenen Vogel tatsächlich um einen Fischreiher handeln dürfte. Für den Fischbestand habe der Fischreiher in der Schramberger Talstadt keine großen Konsequenzen. Von dem her sei es aus Sicht der Angler auch kein Problem, dass er sich nun in der Kernstadt sättige. In Tennenbronn hingegen, würden öfters gleich mehrere Fischreiher im Stadtteil gesichtet, dort sei der Forellenbestand gefährdeter.

Das bestätigt Edgar Fichter als Vorsitzender des Angelsportvereins Tennenbronn. Teils seien zehn bis fünfzehn Tiere am Gersbach oder der Schiltach fressend unterwegs, was den Bestand der Bachforelle dezimiere. Letztere sei im Übrigen bereits auf der „Roten Liste“ und entsprechend gefährdet, weshalb Fichter sich für ein Umdenken im Umgang mit dem Fischreiher ausspricht – und statt des uneingeschränkten Tierschutzes des Vogels, eine Dezimierung des Bestands zugunsten der Bachforelle anregt.

Weiterer Lebensraum

Der Fischreiher frisst Roth zufolge übrigens das Ganze Jahr über. Im Winter sei er viel an den Flüssen unterwegs, da etwa Nahrungsquellen auf feuchten Wiesen wie Kröten und Mäuse wegfallen.