Noch sind die Küken meist unter den Flügeln der Eltern verborgen. Foto: Verena Parage

Seit etwa einem Monat haben die Wasservögel ihr Nest an der Nagold bezogen und gebrütet. Nun sind die Küken geschlüpft.

Immer wieder bleiben Passanten, die von Richtung ZOB über die Calwer Marktbrücke laufen, stehen, um einen Blick hinunter zur Nagold zu werfen. Dort, auf einem kleinen Uferstreifen, sitzt seit Wochen ein Schwan. Bisher saß er auf seinen Eiern, um sie auszubrüten. Nun wärmt er die geschlüpften Küken: Der Nachwuchs ist da!

 

Zumindest drei Küken sind von der Brücke aus immer wieder zu erkennen. Eines davon scheint auf dem Rücken seiner Mutter zu sitzen. Das Gefieder von ein oder zwei weiteren blitzt auf, wenn sich die Schwänin bewegt.

Neuer Platz bietet keine Ruhe

Das Calwer Schwanenpaar hat bereits in den vergangenen Jahren gebrütet. Da allerdings nahe des Pavillons, auf der anderen Seite der Nagold. In diesem Jahr haben sich die Wasservögel ein anderes Plätzchen gesucht, was ungewöhnlich ist. Mehr Ruhe haben die Tiere dort allerdings nicht.

Landesweit Schlagzeilen machten die Calwer Schwäne, weil Passanten sie mit Müll beworfen hatten. David Mogler, persönlicher Referent des Calwer Oberbürgermeisters und Wirtschaftsbeauftragter, hatte Anfang April bereits berichtet, „dass Menschen Dosen und Flaschen auf die brütende werdende Schwanenmutter geschmissen haben“. Um die Tiere zu schützen, hat die Stadt Bauzäune – verkleidet mit schwarzer Folie – entlang der Ufermauer, oberhalb des Schwanennests, aufgestellt.

Dennoch liegt auf dem kleinen Uferstück einiges an Müll. Gerade zu Beginn der Brutzeit, als die Vegetation noch nicht so üppig war, war Abfall wie eine Getränkedose, Plastikfolien und Zigarettenschachtel von der Brücke aus deutlich zu sehen.

Küken zaubern Passanten ein Lächeln ins Gesicht

Um die Tiere nicht noch mehr zu stören – gerade während der Brutzeit –, hatte die Stadt darauf verzichtet, Müll einzusammeln, um sie nicht noch mehr Stress auszusetzen. Denn an der Stelle, die sich die Schwäne zum Brüten und zur Aufzucht ihres Nachwuchses herausgesucht haben, herrscht viel Verkehr – sowohl wegen der Autos, als auch wegen der vielen Fußgänger, die über die Marktbrücke laufen.

Viele von ihnen, die nun einen Blick auf die Schwanenküken erhaschen, verbindet nun eines: Sie haben ein Lächeln auf dem Gesicht, wenn sie den Calwer Schwaben-Nachwuchs erblicken.