Ein Verzicht auf die Sport-Kita in Lahr könnte teuer zu stehen kommen, findet unser Autor.
Dass das Sportstättenkonzept an der Dammenmühle mit Kita und Vereinsheim in einem Gebäude gut durchdacht ist und viele Vorteile bringt – daran gibt es kein Rütteln. Es ist der Preis von 15,6 Millionen Euro, der die Mehrzahl der Räte aktuell noch schlucken und vermutlich dagegen abstimmen lässt. Doch ist das klug?
Blickt man auf die Zahlen, die Senja Dewes präsentiert hat, braucht Lahr eine neue Kindertagesstätte. Das Konzept für die Sport-Kita ist fertig, bietet viele Synergieeffekte und hat bereits knapp eine Million Euro verschlungen.
Die Räte sollten sich die Konsequenzen eines Vetos genau überlegen: Es bräuchte Alternativkonzepte, um die Wünsche der Vereine, bei denen die Stadt im Wort steht, umzusetzen. Es bräuchte früher oder später wohl eine neue Kita, denn die Zahl der Kinder sinkt nicht. Ob das alles wirklich so viel günstiger wird? Der Preis für einen Verzicht der Sport-Kita könnte buchstäblich sehr hoch sein.
Dass in naher Zukunft bessere finanzielle Zeiten kommen, in denen die Verwaltung plötzlich Millionen Euro auf der hohen Kante hat, mit denen sich alle geschobenen Projekte mir nichts dir nichts realisieren lassen – davon sollte man aktuell nicht einmal träumen. Das „Nein“ zur Sport-Kita könnte langfristig die größere Pille sein als das „Ja“.
Lassen sich die Räte nicht mehr auf den letzten Drücker überzeugen, muss die Verwaltung jedoch auch die Schuld bei sich suchen. Das Hin und Her in den vergangenen Monaten, die Uneinigkeit in der Verwaltungsspitze hat das Projekt über die Maßen ins Wackeln gebracht. Gut ist, dass am Abend des 20. Oktober endlich eine Entscheidung steht. Wenn diese doch noch pro Sport-Kita ausfällt, wäre es ein schönes Zeichen für Familien und Vereine – kurz: für das Stadtleben.