Das Nautle-Theater serviert „Tequila, Bier und Buttermilch“ : Die Premiere des Dreiakters am Samstag im Pfarrsaal in Gauselfingen ist gelungen.
Herbstzeit ist Theaterzeit. Und Theater ist ja immer eine gute Idee, zumal dann, wenn die Lachmuskeln ordentlich strapaziert werden. An derartigen „Strapazen“ mangelte es bei der Premiere der Komödie „Tequila, Bier und Buttermilch“ von Anton Parth im voll besetzten Gauselfinger Pfarrsaal nicht: Einmal mehr zeigte die Theatertruppe der Burladinger Nautle, was schauspielerisch und komödiantisch in ihr steckt.
Der Inhalt der Komödie wird hier nur soweit verraten, wie er auch im Programmheft steht – es stehen noch weitere Aufführungen im Terminkalender, und die Überraschung soll nicht vorweggenommen werden.
Zenzi lebt mit ihrer Tochter Burgl auf der verschuldeten Edelweißalm. In der Nachbarschaft bewirtschaftet Zenzis Bruder Bernhard mit seiner Frau Appolonia den gut gehenden Gasthof „Zum Alpenglühen“.
Begrüßt wurden die Zuschauer von Jan Klein und Michael Dietrich
Um das Geschäft weiter anzukurbeln, soll ein echter Mexikaner das Alpenglühen in sein Programm aufnehmen und dazu eine Gondelbahn bauen. Der Tag des Treffens ist gekommen. Bald geht es drunter und drüber. Ein spannendes Verwirrspiel beginnt. Zum Schluss nimmt die Geschichte eine unglaubliche, aber glückliche Wendung.
Begrüßt wurden die Zuschauer von Jan Klein und Michael Dietrich, für beide war es die erste Aufführung als (neue) Zunftmeister. Theater sei eine „Heidenarbeit“, so die beiden, und die Theatertruppe sei „eine super Truppe“.
Die Darsteller überzeugten mit Witz, Spielfreude, reichlich Situationskomik und schauspielerischem Können – und das durchgehend, von Beginn an bis zum glücklichen Ende. Die Turbulenzen steigerten sich von Akt zu Akt, und das spornte die Akteure auf der Bühne geradezu an.
Unstreitiger Höhepunkt im zweiten Akt: eine Tanzeinlage der „Vier Chippendales von der Edelweißalm“ anlässlich eines Fotoshootings für einen erotischen Bildkalender. Da zeigten die vier Männer unter tosendem Applaus, was in ihnen steckt. Hier forderte das Publikum eine Zugabe.
Den charmanten Wandergesellen Conny spielte Michael Entress
Die beiden Regisseurinnen Edeltraud Dietrich und Andrea Winter haben bei der Rollenbesetzung genau ins Schwarze getroffen. Jeder und jedem der Akteure scheint die Rolle wie auf den Leib geschrieben zu sein.
Den charmanten und gut aussehenden Wandergesellen Conny spielte Michael Entress. Inhaber des Alpenglühens waren Andrea Maier als resolute und lautstarke Gasthofbesitzerin Appolonia und Tobias Gorny als ihr bäriger, aber unterdrückter Ehemann Bernhard.
Ihnen zur Seite stand Martin Obajdin als vielseitig einsetzbares Faktotum Jakob. Marco Maier spielte den Briefträger Julius, der es mit dem Postgeheimnis nicht immer so genau nimmt. Die gutmütige Zenzi verkörperte Birgitt Bade mit viel Herz, in der Rolle der Tochter Burgl – pragmatisch und bodenständig - überzeugte Andrea Pfister.
Ein wenig blasiert und mit eigenen Plänen: Annika Pfister brachte die Person der Fotografin Danny treffsicher auf die Bühne. Das Bühnenbild – eine Gemeinschaftsarbeit des Zunftrates und der Schauspieltruppe – war der passende Rahmen für die turbulente Handlung.
Unterhaltsamer Theaterabend
Alles in allem: ein schöner und unterhaltsamer Theaterabend mit einer engagierten und professionell agierenden Theatertruppe, für die es herzlichen und langanhaltenden Applaus gab.
Weitere Aufführungen finden am Samstag, 9. November, um 19.30 Uhr, und am Sonntag, 10. November, um 15 Uhr, jeweils im Pfarrsaal Gauselfingen statt. Karten im Vorverkauf gibt es beim Geflügelhof Mauz, bei der Metzgerei Buck, bei der Volksbank und bei der Holzofenbäckerei Weber.