Hoffnungen auf gute Besucherzahlen beim verkaufsoffenen Sonntag hatten die Bad Wildbader Einzelhändler, die sich hitzebedingt allerdings nicht erfüllten. Foto: Ziegelbauer

Viel geboten war am Sonntag in Bad Wildbad. Neben dem Naturpark-Markt lockten auch die geöffneten Geschäfte in die Bäderstadt. Aber auch die Hitze war manchem Besucher zu viel, sodass der Andrang eher verhalten war.

Bad Wildbad - Im vergangenen Jahr war das Wetter zu schlecht für einen guten Besuch des verkaufsoffenen Sonntags in Verbindung mit einem Naturpark-Markt. Jetzt war es mit einer brütenden Hitze mit Temperaturen bis zu 36 Grad deutlich zu heiß. Hatte sich doch mindestens ein Teil der potenziellen Besucher solcher Veranstaltungen entschlossen, entweder zu Hause zu bleiben oder aber das Freibad oder einen schattigen Biergarten dem Besuch des schon zweiten verkaufsoffenen Sonntags in diesem Jahr in der Bad Wildbader Innenstadt vorzuziehen.

Verwunderung gab es im Kurpark beim musikalischen Auftakt des Naturpark-Marktes um 11 Uhr mit einem flotten Marsch seitens der Stadtkapelle Bad Wildbad im Konzertpavillon, allerdings ohne Stadtmusikdirektor Martin Koch als Dirigent. Schnell war dieses Rätsel gelöst, da dieser verkleidet als "Wilde Sau" und damit dem touristischen Motto der nächsten Wochen in der Kurstadt entsprechend durch die Zuhörerreihen zog und dafür großen Beifall erhielt. Ehe er sich seiner eigentlichen Funktion widmete und in den beiden folgenden Stunden zusammen mit den Musikern die Gäste mit traditioneller, aber auch mit moderner Blasmusik bestens unterhielt.

"Wilde Sau"-Wochen

Mit Bianca Brosch vom Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord, Bad Wildbad-Touristik-Geschäftsführerin Stefanie Dickgiesser und mit ihrem Mitarbeiter Wolfgang M. Trautz kamen die Organisatoren des Naturpark-Marktes zu Wort. Sie stellten diesen kurz vor und verwiesen dabei auch auf die am Wochenende angelaufenen "Wilde-Sau-Wochen". Sei es doch eine solche gewesen, die angeblich vor Jahrhunderten die heilsame Wirkung der Bad Wildbader Thermalquellen entdeckt habe. Vor diesem Hintergrund gab es erstmals ein spezielles Thema beim Naturpark-Markt, bei dem etwa 25 Erzeuger und Händler ihre Produkte präsentierten.

Von eingekocht in Gläsern mit Marmeladen über frisch zubereitet mit Wild-Spezialitäten am Food-Truck ("Pulled Pork – Gezupfte Wildsau") bis hin zu frisch gepflückt mit diversen Beeren und Früchten. Darunter auch die ersten Pflaumen der Saison aus der Ortenau. Und auch bis zu Likören und Hochprozentigem reichte die große und breite Palette der Angebote. Von einer zunehmenden Nachfrage nach Wild-Produkten berichtete der Landmetzger Werner Gauß (Christophshof).

"Wir könnten mehr verkaufen als wir schießen". Am "Wildi"-Stand konnten sich Kinder im Basteln von Wildsau-Masken versuchen. Mit dem vom Publikum nicht gerade überlaufenen Markt hatten die Besucher die Möglichkeit, sich mit den Marktbeschickern über die Herkunft ihrer Produkte ohne Stress und Hetze zu unterhalten. "Hier gibt es heiße Marmelade", nutzte ein Anbieter den ungetrübten Sonnenschein als Werbespruch. Und auch Ziegenprodukte durften auf dem weiträumigen "Marktplatz" nicht fehlen. Präsent war auch der Schwarzwälder Bote als Heimatzeitung im Oberen Enztal mit einem Stand.

Viele freie Parkplätze

Noch ruhiger als beim "Naturpark-Markt" ging es beim verkaufsoffenen Sonntag in der Innenstadt zu. Die Einzelhändler waren teilweise mit ihren Angeboten nach draußen gegangen, vermissten aber die von den bisherigen Sonntagen dieser Art gewohnten großen Besucherzahlen, was auch ein Blick ins Parkhaus beim Bahnhof mit vielen noch freien Stellplätzen bestätigte. Und das wohl nicht wegen des 9-Euro-Tickets, waren doch die aus Pforzheim kommenden Stadtbahnen ebenfalls nur mäßig besetzt. Als "sehr ruhig" stufte Gundula Neher als Betreiberin eines Blumenhauses an der Wilhelmstraße und als Sprecherin der Bad Wildbader Einzelhändler den Nachmittag ein. Mit einem kleinen Trost eines benachbarten Ladenbetreibers, dass es wichtig sei, die Angebote von Wildbader Geschäften immer wieder auch über einen verkaufsoffenen Sonntag zu präsentieren. Und wohl in der Hoffnung auf einen besseren Besuch beim nächsten und gleichzeitig dritten Sonntag dieser Art am 2. Oktober.

Unter Beteiligung einiger Geschäfte gab es eine Verlosung mit kleinen Preisen wie etwa mit freien Eintritten in die Freizeiteinrichtungen auf dem Sommerberg, die mit dem Losverkauf zum Preis von einem Euro einen insgesamt dreistelligen Euro-Erlös zugunsten der Mittagessen-Aktion für Kinder im Bad Wildbader Jugendhaus erbrachte.