Um den See im Kurpark wird ein Biodiversitäts- und Naturlehrpfad angelegt. Ein Pfeilwall bietet Schutz und schafft einen Lebensraum für Insekten und andere Tiere.
Der Kurpark wird um eine Attraktion reicher, teilt die Kur und Bäder GmbH mit: Derzeit entsteht ein neuer Biodiversitäts- und Naturlehrpfad rings um den Naturteich am südlichen Ende des Parks.
Die Maßnahme zieht bereits jetzt vor der Fertigstellung die Blicke und das Interesse der Passanten auf sich, weil ein Wall am Rande des Parks hinüber zum Bogensportplatz errichtet wurde. Bisher hielt das Areal um den Naturteich zwischen dem Abenteuerspielplatz und dem Bogensportplatz einen Dornröschenschlaf.
Doch nun reaktiviert die Kur und Bäder es für einen Lehrpfad. Klaus Lang, Referent für Kurortentwicklung und Prädikatisierung, ging schon seit längerer Zeit mit der Idee schwanger und nun waren in diesem Jahr die Voraussetzungen ideal und es konnte mit der Umsetzung begonnen werden.
„Der Natur- und Biodiversitätspfad führt einmal um den See herum“, erläutert er. Die Strecke führt über die Wiese, über einen Mähstreifen. Rings um den See werden Informationstafeln zu den dort wachsenden Pflanzen und im Teich schwimmenden und lebenden Bewohner aufgestellt, so dass sich die Besucher informieren können, was sie in und am Wasser entdecken.
Rondell wird wiederbelebt
Zur Landesgartenschau 1994 wurde ein idyllisches Rondell mit zwei Bänken am See eingerichtet, mittlerweile ist es verwildert. Auch dieses soll im Zuge der Umgestaltungsmaßnahme freigelegt und als neue, lauschige Sitzgelegenheit genutzt werden können.
Die Einrichtung des neuen Lehrpfads bekommt aber erst durch eine markante Baumaßnahme eine besondere Note: durch einen Deich. „Es handelt sich an dieser Stelle natürlich nicht um einen echten Deich im Sinne der Hochwasserschutzmaßnahme“, erklärt Klaus Lang. „Der Deich ist ein Pfeilschutzwall, weil er die Besucher des neuen Lehrpfads vor womöglich irregeleiteten Pfeilen des Bogenschießplatzes schützen soll.“
Auf zwei Bahnen verzichtet
Um den Wall errichten zu können, hat der Schützenverein Bad Dürrheim auf zwei Bahnen verzichtet. „Es ist eine Win-Win-Situation entstanden“, sagt Klaus Lang. „Die Bogenschützen profitieren von der Windbremse und wir von der Biodiversität.“ Praktischerweise stand der Kurgärtnerei Erdaushub zur Verfügung, der entweder entsorgt oder verbaut werden musste. „In Zusammenarbeit mit dem Bauhof, mit der Tiefbaufirma Marko und mit der Kurgärtnerei konnten wir unkompliziert die Lösung umsetzen. „Eva Pross von der Kurgärtnerei hat den Wall mit dem Bagger angelegt und sehr schön modelliert.“ Der Wall wird noch mit einem Zaun ergänzt, so dass kein Spaziergänger mitten in das Bogensportfeld hineinlaufen kann.
Weide für Insekten
Warnschilder dürfen natürlich auch nicht fehlen. Zusammen mit den Mitarbeitenden der Kur und Bäder – Tanja Sikler und Patrick Willmann, dem Leiter der Kurgärtnerei, werden Pflanzen ausgesucht, die dem Wall zum einen Stabilität, zum anderen eine Weide für Insekten und anderen Lebewesen bietet. „Vorerst werden wir eine Bienenweide aufbringen oder eine Saummischung einpflanzen“, erklärt Klaus Lang. „Wenn im Herbst die Erde feuchter wird, setzen wir Pflänzchen in die Wallerde.“ Es werde nicht gleich perfekt aussehen, so Lang. Es dauere rund zwei Jahre, bis sich die Pflanzen entsprechend entwickeln und dann zur vollen Pracht wachsen.