Zum Saisonstart am 1. Juni hatte das Winterlinger Naturfreibad geöffnet. Seither ist es wetterbedingt geschlossen. Informationen, wann das Bad geöffnet oder geschlossen ist, stellt Bäderleiterin Tereza Horackova, auf dem Portal „Wolkesicher“ bereit. Foto: Marschal

Ob ein Freibad geöffnet oder geschlossen ist, hängt oft vom Wetter ab. Winterlinger Naturfreibad- Gäste werden nun via QR-Code auf der Plattform „Wolkesicher“ informiert.

Bisher hatte das Winterlinger Naturfreibad nur einen Tag – zum Saisonstart am 1. Juni – geöffnet. Seither ist es aufgrund des regnerischen Wetters geschlossen. Tereza Horackova ist seit knapp einem Jahr die Leiterin der Winterlinger Bäder und hat den Wetterbericht stets im Blick. Oft muss sie sich aufgrund wechselhaften Wetters kurzfristig für oder gegen eine Schließung entscheiden.

 

Damit die Badegäste immer genau wissen, wann Badebetrieb ist oder nicht, werden die Informationen auf der Webseite „Wolkesicher“ tagesaktuell bereitgestellt. Auch stundenweise Schließungen – etwa wenn zum späten Nachmittag ein Gewitter vorhergesagt ist – werden in dem Kalender, oft auch kurzfristig, vermerkt.

Schließtage wegen Personalmangel

Aufgrund von Personalmangel gab es im vergangenen Jahr wöchentliche Schließtage. Anfangs noch an festen Tagen, doch weil dann möglicherweise an einem heißen Sommertag Badegäste vor verschlossenen Türen gestanden haben, einigten sich Horackova und die Gemeindeverwaltung auf ein flexibles Modell. Doch weil die Badegäste oft nicht wussten, wann das ist, standen sie womöglich vor verschlossenen Türen. Das sorgte für Unmut und Beschwerden – und führte womöglich auch zum Ausbleiben von Badegästen.

Im vergangenen Sommer besuchten zwischen 1. Juni und 31. August 7000 Badegäste das Naturfreibad – in Spitzenjahren waren es doppelt so viele. An 18 Tagen hatte das Bad geschlossen.

QR-Code führt zu „Wolkesicher“

Über die Wintermonate hat Horackova sich daher intensiv Gedanken darüber gemacht, wie man Badegästen am besten kurzfristig Informationen bereitstellen kann.

Ein Link zum Portal „Wolkesicher“ ist auf der Homepage der Gemeinde Winterlingen eingestellt; außerdem hängen an verschiedenen Stellen im Naturfreibad und an der Zugangstür QR-Codes, die zu „Wolkesicher“ führen. Praktisch für Gelegenheitsbesucher: Um „Wolkesicher“ nutzen zu können, muss man sich weder registrieren noch eine App herunterladen.

Über einen QR-Code, der an verschiedenen Stellen im Bad angebracht ist, gelangen die Badegäste zu „Wolkesicher“. Foto: Marschal

Die Personalsituation hat sich inzwischen verbessert. Seit 1. April hat Horackova wieder eine Kollegin, mit der sie sich die Badeaufsicht und die anfallenden Arbeiten im Schwimmbad teilen kann. „Doch wetterbedingte Schließungen werden immer ein Thema bleiben“, sagt sie. Von den beiden Bademeisterinnen verlangt diese Situation ein hohes Maß an Flexibilität ab. Gearbeitet wird bei gutem Wetter, wenn Badegäste erwartet werden. An kühlen oder regnerischen Tagen werden Putz- und Wartungsarbeiten erledigt oder Überstunden abgebaut, um während Hitzeperioden verstärkt im Einsatz sein zu können.

Am ersten Öffnungstag am vergangenen Sonntag sind rund 30 Badegäste gekommen, einige von ihnen Stammgäste. Auch wenn die Temperaturen recht warm waren, haben die dichten Wolken und der vorhergesagte Regen Horackovas Vermutung nach den einen oder anderen Badegast von einem Naturfreibad-Besuch abgehalten. Die Temperatur des unbeheizten Beckens stieg an den drei heißen Tagen schnell an: Von 17 auf rund 30 Grad Celsius.

Teilweise weite Anreise

Das, was manche am Naturfreibad schätzen, hindert die anderen: Der sandige Boden, die Vegetation im Becken und die Molche, die sich im Wasser tummeln, lieben die einen und hindern die anderen. Die meisten Badegäste kommen aus Winterlingen und den Nachbarorten, doch der eine oder andere nimmt einen weiteren Fahrtweg auf sich und kommt aus dem Raum Balingen oder der Gegend um Sigmaringen.

Für Horackova, die als Quereinsteigerin vor fünf Jahren im Winterlinger Freibad eine Ausbildung absolviert hat, gibt es kein schöneres Bad: Besonders schätzt sie die Naturbelassenheit und die Weite des Beckens. „Auch wenn 1000 Menschen an einem Tag im Bad sind, ist es nicht zu laut“, weiß sie. „Nach dem Winter im Hallenbad freue ich mich immer auf den Sommer – auch wenn dieser oft anstrengend ist in unserem Beruf.“