Viel Spaß haben die kleinen Naturerleber bei ihren Treffen in der freien Natur. Foto: NEG-Gruppe

Gemeinsam den Geheimnissen der Natur auf den Grund gehen, die eigene Beobachtungsgabe schärfen und spielerisch zu neuen Erkenntnissen gelangen ist das Ziel der Naturerlebnisgruppe Sulz. Deren Leiter Herold Schwind gibt einen Überblick.

Die Naturerlebnisgruppe (NEG) ist am Wachsen. Kürzlich sind die Bambini als neue Gruppe an den Start gegangen.

 

Unsere Redaktion wollte mehr wissen und hat bei dem Leiter der Naturerlebnisgruppe (NEG) Herold Schwind zu der Gruppe nachgefragt.

Von vier bis zwölf Jahre

„Zum einen taten mir die Kleinen leid, als sie mit im Auto saßen, als ihre Eltern die älteren Geschwister zu den NEG-Treffen abgegeben haben und sie so mitleidvoll geschaut haben, weil sie wieder mit nach Hause musste“, sagt er zu seiner Motivation, die Gruppe zu erweitern.

Dadurch sei die NEG nun auch breit aufgestellt und decke jetzt den Altersbereich von vier bis rund zwölf Jahre komplett ab.

Direktes Erleben der Natur

Sein Wunsch ist, dass die Kinder bei den regelmäßigen Treffen in die Welt der Natur eintauchen können. Das Programm der NEG solle den Kindern durch Spiel und Spaß die Möglichkeit bieten, die Natur zu erfahren, zu begreifen und sie zu erleben.

„Die Exkursionen behandeln allerdings weniger das Fachwissen über die Natur als vielmehr das direkte Erleben und Erfahren der Natur mit allen Sinnen“, erklärt der Leiter weiter.

Gut für Bewegungsdrang

Mit den Kindern solle es auf Entdeckungsreisen durch Wald, Wiese und Wasser gehen. Dabei stehe aber immer der Spaß an oberster Stelle. Lange Zeit als romantische Vorstellung abgetan, plädiere mittlerweile sogar die Wissenschaft dafür, dass Kindern der Aufenthalt in naturbelassenen Lebensräumen ermöglicht werden müsse.

Pflanzen und Tiere würden einem Kind ganz entscheidend dabei helfen, kreativ, fantasievoll und mit Lebensfreude durch die Welt zu gehen. Die weitgehend ungebremste Entfaltungsmöglichkeit in einem naturbelassenen Umfeld, wie es zum Beispiel ein Wald darstelle, sei ideal für den Bewegungs- und Forscherdrang von Kindern.

Begegnung auf Augenhöhe

Das baue Stress ab und fördere die Gesundheit, erklärt Schwind. Die Kinder sollen den Geheimnissen der Natur auf den Grund gehen, ihre Beobachtungsgabe schärfen und so spielerisch zu neuen Erkenntnissen gelangen.

Ein Teil der Bambini hatte viel Spaß auf dem Sulzer Spielplatz neben dem Schülercafé. Foto: NEG-Gruppe

Ganz wichtig ist Schwind, dass man die Kinder auf Augenhöhe abzuholen. So versuche er, wenn er den Kindern etwas erkläre oder mit ihnen spreche, in die Hocke zu gehen, um eben diese Augenhöhe herzustellen.

Sozialer Lernraum

„Ein Kind mit vier Jahren hat bei mir den gleichen Respekt verdient wie ein Erwachsener, es soll auch seinen Möglichkeiten entsprechend mitbestimmen dürfen, denn seine Meinung ist mir sehr wichtig“, sagt der NEG-Leiter.

Ein weiteres Thema liege ihm ebenfalls am Herzen. Die NEG solle für die Mädchen und Jungen der Ort sein, an dem sie regelmäßig mit anderen Kindern spielen und lernen können.

Jeder hilft jedem

Für Schwind fängt schon in jungem Alter an, dass sich die Kleinen soziale und emotionale Kompetenzen aneignen, die für den Umgang mit anderen und ihrem weiteren Leben unabkömmlich seien.

Nur richte er verstärkt sein Augenmerk darauf, dass keines der Kinder ausgegrenzt werde. Und ein letztes Anliegen äußerte Schwind der Redaktion gegenüber. Weil die Kinder viel in der Natur unterwegs seien und somit gewissen Gefahren ausgesetzt wären, müsse sich jeder auf jeden verlassen können, um im Notfall helfen zu können oder Hilfe zu holen.

„Hier eine eingeschworene Truppe zu formen wird eine der ersten Aufgaben für die Betreuer sein.“

Hintergründe zur Naturerlebnisgruppe Sulz

Gründung
Gegründet wurde die Gruppe im November 2020 von Herold Schwind. Sie ist unter dem Kinder- und Jugendbüro der Stadt Sulz mit der Leiterin Frau Gertrud Teller angesiedelt. Aktuell gibt es mit Bambini, Albeckgruppe und Neckargruppe drei Gruppen mit insgesamt 33 Kindern. Betreuer sind Herold Schwind mit Frau Hermine, Azubi und FSJ vom Kinder- und Jugendbüro.

Treffen
Die Treffen finden alle vier Wochen von 16 Uhr bis 18 Uhr statt. Treffpunkt ist das Schülercafé. Zusätzlich gibt es drei Thementage im Jahr. Ein fester Bestandteil dabei ist der Naturerlebnistag in Sulz.